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Haus- & Dachausbau per Fertighausfirma

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Fertighausfirmen bauen Fertighäuser. Das weiß man. Weniger bekannt ist, dass diese Unternehmen auch bestehende Häuser aufstocken. Was steht einem neuen Dachgeschoss dann noch im Wege?


Mit anderen Worten: Wenn die Behörde mitspielt, kann man sich auf seinen Flachdachbungalow binnen Tagen ein zusätzliches Dachgeschoss aus Fertigteilen draufsetzen lassen - und den Wohnraum auf diese Weise für relativ wenig Geld nahezu verdoppeln.

Wenn aus einem eingeschossigen Haus aus den 60er oder 70er Jahren ein anderthalbgeschossiges werden soll, muss zunächst die baurechtliche Seite geklärt werden. Dies bedeutet in der Praxis oft, dass die Kommune einen bestehenden Bebauungsplan aus früheren Jahren ändern muss, um den nachträglichen Aufbau von Satteldächern zu ermöglichen.

Wenn vom Amt her grünes Licht gegeben wird, stellt sich die Frage nach der Bauweise bzw. dem Baupartner. Eine elegante Lösung bieten Fertigbauunternehmen. Und zwar in Form der Dachaufstockung aus einer Hand.

Die Vorteile: Die Bauherrschaft hat nur einen Ansprechpartner, der für alles gerade stehen muss und die volle Gewährleistung übernimmt. Außerdem lassen sich die Kosten genau kalkulieren, weil man zum Gesamtfestpreis baut. So lässt sich der Wohnraum eines Einfamilienhauses - ohne erneuten Grunderwerb - für Kosten in der Größenordnung ab 150.000 nahezu verdoppeln. Daneben von Vorteil: Man bekommt feste Termine garantiert und der Dachaufbau geht ausgesprochen schnell über die Bühne.

Weil der Hauptteil der Bauarbeiten im Werk erfolgt, schaffen es manche Unternehmen, binnen zwei Tagen ein Dach abzubauen, eine neue Etage zu errichten und das neue Dach draufzusetzen. Wenn die Decke zum Erdgeschoss durchbrochen wird, um die alte mit der neuen Wohneinheit zu verbinden, setzen die Firmen auch eine vorgefertigte Treppe mit dem Kran zentimetergenau ein. Wichtig ist, dass das bewohnte Erdgeschoss darunter stets gegen Regen geschützt, das heißt mit einer wetterfesten Folie abgedeckt wird.

Der Werkvertrag zur Baumaßnahme sollte den genauen Leistungsumfang beschreiben und auf der Grundlage der vorgelegten Planung und Kalkulation den gesamten Festpreis beziffern. Letzte Sicherheit im Hinblick auf eine solide Finanzierung bekommt man, indem man sich vom Unternehmen alles auflisten lässt, was rund ums Bauprojekt über die vereinbarten Leistungen hinaus noch auf einen zukommen wird - angefangen beispielsweise bei den Genehmigungsgebühren.

Wer wenig Zeit und Nerven investieren möchte, kann der Fertigbaufirma sämtliche Leistungen der Planung und Ausführung übertragen; vom persönlichen Beratungsgespräch über die hausbezogene Planung und den Bauantrag bis hin zur Ausführung und Bauleitung. Das gilt auch für den Innenausbau, der in Eigenleistung oder mit Einzelhandwerkern wesentlich zeitaufwendiger ist. Denn beim schlüsselfertigen Ausbau werden alle Gewerke nahtlos hintereinander ausgeführt. Damit entfallen die sonst üblichen Abstimmungen samt Unterbrechungen und die Wartezeiten auf den nächsten Handwerker.

Es gibt aber auch eine Zwischenlösung:
Analog zum Ausbauhaus, das praktisch alle Fertighausfirmen neben schlüsselfertigen Varianten anbieten, kann der Bauherr auch den Leistungsumfang beim Innenausbau individuell bestimmen. Das heißt, vom reinen Rohbau bis zum schlüsselfertigen Dachgeschossausbau ist - einschließlich diverser Zwischenstufen - alles möglich. Man kann also bestimmte Arbeiten in Eigenleistung ausführen oder auch an örtliche Handwerker vergeben.

Der individuellen Wohnraumerweiterung "gen Himmel" sind - abgesehen von der Höhe und gewissen anderen Vorgaben durchs Amt - kaum Grenzen gesetzt. Der neue Stock kann zum Beispiel verputzt oder mit Holz verkleidet werden. Oft erlauben die Bebauungspläne auch Dachgauben in verschiedenen Formen, und mit entsprechenden Maßnahmen kann der Dachaufbau entsprechend der Richtlinien für Niedrigenergiehäuser ausgeführt werden.

Statische Probleme tauchen bei solchen Dachaufstockungen mit vorgefertigtem Dach- und Wandelementen in Leichtbauweise in aller Regel nicht auf. Im Notfall lässt sich das zusätzliche Geschoss auch mit Stützen vor der bestehenden Fassade abfangen.



Text: EcoText

Bild: BUND Jahrbuch Jahrbuch 2001 Ökologisch Bauen und Renovieren
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