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Richtlinien zur Bemessung von Heizkörpern

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Die VDI-Richtlinie 6030 definiert ganz exakt die Qualität von Wärme. Sie geht damit über die DIN 4701 hinaus, die den bloßen Wärmebedarf und damit die Leistungsstärke des Heizkessels regelt.

Die Richtlinie, die seit 1. Februar 2002 in Kraft ist, betrachtet dagegen die thermische Behaglichkeit und beantwortet damit die Frage, wie die Wärme in den Räumen verteilt werden kann, damit sich die Bewohner möglichst wohl fühlen. Was sich zunächst bürokratisch anhört, macht bei näherem Hinschauen Sinn: Die VDI 6030 definiert nicht nur die richtigen Raumtemperaturen für Wohn-, Schlaf- oder Nassräume. Behaglich ist demnach die Wärme nur, wenn möglichst wenig kalte Stellen im Raum auftreten, wenn der Temperaturunterschied zwischen Wandoberflächen und Raumluft möglichst gering ist, wenn weder Strahlungsdefizite noch kalte Strömungen auftreten. Damit ist die Planungsbasis für die richtige Position und die richtige Größe von Heizkörpern geschaffen.

Folge für die Modernisierung: Die alten DIN-Radiatoren sollten von zeitgemäßen Heizkörpern mit modernen Regelsystemen ersetzt werden. Denn diese benötigen nicht mehr bis zu 80 Grad heißes, sondern nur noch 50 bis 60 Grad warmes Heizungswasser. Diese maximale Vorlauftemperatur von 60 Grad Celsius wird in der Richtlinie ausdrücklich empfohlen. Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto Energie sparender arbeitet der Heizkessel, desto geringer sind auch die Energieverluste bei der Speicherung und bei der Verteilung des Heizwassers. Zudem wird in den Räumen weniger heiße Luft verwirbelt. Es kommt vielmehr zu einer besseren Temperaturschichtung - ganz im Sinne des menschlichen Behaglichkeitsempfindens. Die schweren, gusseisernen Heizkörper, die bis in die sechziger Jahre Standard waren, reagieren außerdem sehr träge auf die Befehle des Thermostats. Neue Modelle passen sich wesentlich schneller und flexibler dem jeweiligen Wärmebedarf an.

Sie müssen aber nicht unbedingt alle Heizkörper ersetzen, um in den Genuss behaglicher Wärme zu kommen. Funktionierende Wärmespender können Sie den Verhältnissen nach einer Sanierung anpassen. Denn wenn Heizkörper nach der Verbesserung der Dämmung größer als eigentlich notwendig sind, dann genügt oft eine Drosselung der Vorlauftemperatur, um Energie zu sparen. Allerdings müssen in einem solchen Fall auch eventuell neu montierte Heizkörper auf die reduzierte Heizwassertemperatur ausgelegt werden.

Während im Bad etwa 24 Grad Celsius behaglich erscheinen, reichen im Schlafraum schon etwa 17 Grad, im Wohnbereich 20 bis 22 Grad. Selten genutzte Räume sollten vor allem fix aufzuheizen sein, damit sie nicht dauerhaft auf Temperatur gehalten werden müssen. Je mehr Luft ein Heizkörper erwärmt, desto flinker ist er, für um so mehr Wirbel sorgt er aber auch. Gebläse heizen schneller als Konvektoren, diese schneller als Fußleistenheizungen oder gar Flächenheizungen.

Dennoch schneiden Fußboden- oder Wandheizungen bezüglich der Behaglichkeits-Kriterien besonders gut ab. Bei ihnen wird die Wärme zum größten Teil nicht mittels Luftverwirbelung, sondern als Strahlungswärme abgegeben. Die Temperatur der Fußbodenoberfläche beträgt maximal 25 Grad. Mehr wäre weder gut für die Bodenbeläge noch für die Bewohner. Denn warme Füße sind zwar angenehm, aber weder ist eine heiße Sohle gefragt noch sollte die Temperaturdifferenz zwischen Kopf- und Fußniveau mehr als etwa drei Grad betragen. Die großflächig und gleichmäßig abgestrahlte Wärme einer Flächenheizung führt außerdem zu einer anderen Fühltemperatur in den Räumen. Dadurch kann die reale Raumtemperatur durchschnittlich um etwa ein bis zwei Grad niedriger ausfallen als in Räumen, die mittels herkömmlichen Heizkörpern beheizt werden. Und pro Grad ergibt sich ein Energiespar-Effekt von zirka sechs Prozent!

Behaglichkeit hängt nicht nur von den Heizkörpern, sondern auch von ihrer Regelung ab. Nach der Heizungsanlagenverordnung ist eine Raumtemperaturregelung auch bei der Heizungsmodernisierung vorgeschrieben - beispielsweise Thermostatventile an jeder Wärmequelle. Genauso notwendig sind ein Fühler, der die Außentemperatur misst und ein Zentralgerät, das den Brenner in Abhängigkeit davon moduliert. Selbst wenn die Heizkörper schon mit Thermostatventilen ausgestattet sind, kann es Energie sparend sein, diese auszutauschen. Denn im Gegensatz zu alten Ventilen gibt es heute ausgefeilte Systeme, die zum Beispiel die Wärmezufuhr komplett unterbinden, während das Fenster zur Stoßlüftung geöffnet ist. Danach fahren sie die Temperatur wieder zügig hoch. Derart intelligent ausgestattet, steht der Behaglichkeit in Deutschlands Wohnstuben nichts mehr im Weg!

Bild: Praski
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