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Wann ist der richtige Zeitpunkt für den richtigen Heizungswechsel?

Solange die alte Anlage noch intakt ist, müssen sich die meisten Hausbesitzer keine Sorgen machen. (Bild: fotolia)

Wenn eine Heizanlage über 30 Jahre alt ist und die Bewohner nach 2002 ins Haus eingezogen sind, ist der Ausbau von Öl- und Gasheizungen vorschrieben. Allerdings gibt es eine Menge von Ausnahmen.

Sind die Heizkessel mit einer Niedertemperatur- oder Brennwert-Technik ausgestattet, sind die Heizungen nicht betroffen. Dies gilt auch für Anlagen, die weniger als vier oder mehr als 400 Kilowatt Leistung erreichen. Wird eine austauschpflichtige Heizung weiterbetrieben, drohen hohe Bußgelder und eine Stilllegung der Anlage.

 

Defekte Heizungen können repariert und weiterbetrieben werden, wenn sie den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Hauseigentümer sollten sich jedoch fragen, ob sich eine Reparatur an alten Öl- und Gas-Heizungen lohnt. Die fossilen Brennstoffe werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich immer teurer. So ist der Betrieb von Wärmepumpen laut Verivox schon heute um fast 40 Prozent günstiger als der einer Gasheizung. In vielen Fällen kann es sich lohnen, einen Heizungswechsel vorzuziehen. Ein weiteres Argument ist die hohe staatliche Förderung, die nicht ewig verfügbar sein wird.

 

Die Wärmepumpe als günstige Alternative

 


Während in unseren Nachbarländern die Wärmepumpe schon seit Jahren beliebt ist, gibt es in Deutschland Vorbehalte. Sie sind unbegründet. Ihr größter Vorteil sind die geringen Betriebskosten, was nicht nur am günstigen Energieverbrauch liegt. Wer sich eine Wärmepumpe einbauen lässt, muss zwar eine recht hohe Investition stemmen, hat jedoch geringe Folgekosten. Der Betrieb fast wartungsfrei und kann in fast jedem Gebäude zum Einsatz kommen.

 

Normale Heizkörper heizen die Räume eines Gebäudes ebenso zuverlässig wie eine Fußbodenheizung. Dies sind nur zwei von vielen Heizoptionen, die sich mit einer Wärmepumpe betreiben lassen. Entscheidend ist ein fachgerechter Einbau, um eine optimale Energieeffizienz zu erreichen. Wie bei jeder Heizung sorgt zudem eine gute Dämmung des Hauses für eine kostengünstige Wärmeerzeugung. Vermeintliche Probleme im Winter sind nicht zu befürchten. Die Wärmepumpe arbeitet auch im Winter problemlos. Bei strengem Frost kann allerdings der Stromverbrauch steigen.

 

Alternativen zur Wärmepumpe

 


Niemand ist verpflichtet, eine Wärmepumpe zu nutzen. Es gibt zahlreiche andere Heizungsarten, die das Gebäudeenergiegesetz erlaubt. Sogar Gasheizungen dürfen in Zukunft verwendet werden. Sie müssen jedoch auch mit Wasserstoff nutzbar sein. Ob die Entscheidung für eine H2-ready-Gasheizung sinnvoll ist, darf kritisch hinterfragt werden. In den kommenden Jahren dürfte der Gaspreis deutlich steigen. Ob später jemals ausreichend grüner Wasserstoff zur Verfügung steht, ist aktuell schwer zu prognostizieren. Billig wird die Aufspaltung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff wohl nicht.

 

Eine andere, besonders in Bayern propagierte Variante ist die Pelletheizung. Sie schneidet im Vergleich zur Wärmepumpe zumindest unter Umweltaspekten schlechter ab. Zum einen erzeugt die Verbrennung von Holz Feinstaub, der jedoch durch Filter unschädlich gemacht werden kann. Schwieriger ist dies beim CO₂-Ausstoß. Klimaforscher wie Michael Norton von der Europäischen Akademie der Wissenschaften kritisiert, dass beim Verbrennen von Holz ein CO₂-Schub entsteht. Dieser werden erst neutralisiert, wenn neue Bäume nachwachsen. Je nach Gehölz dauert dies 30 bis 60 Jahre.

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