Werbung

Fragen zur Wohnungslüftung

Wohnungslüftung als Bestandteil der Sanierung: Ein Interview mit Dr. Lothar Breidenbach, technischer Leiter des BDH.

Warum sollte man bei energetischen Sanierungsmaßnahmen grundsätzlich auch an die Wohnungslüftung denken?

 

Die Sanierung der Gebäudehülle gewährleistet zwar eine Optimierung der Luftdichtheit, hat jedoch den Nachteil, dass es keinen hinreichenden Luftwechsel mehr gibt. Auch durch Fensterlüftung bekommt der Bewohner dieses Problem zumeist nicht in den Griff. Hier hilft eine Lüftungsanlage, den hygienisch notwendigen Luftwechsel wieder herzustellen und Bauschäden zu vermeiden.

 

Welche Rahmenbedingungen beim Sanierungsobjekt sollten erfüllt sein, damit der Einsatz von Wohnungslüftung Sinn macht?

 

Im Prinzip sind keine besonderen Randbedingungen zu beachten. Die Industrie bietet vielfältige Lösungsansätze an. Der Aufwand zur Installation der Lüftungskanäle wird oftmals überschätzt. Das Gebäude sollte über eine Mindestluftdichtheit verfügen, da die Lüftungsanlagen bei besonders  „undichten“ Gebäuden den Luftwechsel über die Fugen eher noch verstärken.

 

Grundsätzlich gibt es zwei Systeme der Komfortablen Wohnungslüftung: Die „Zentralen Systeme“ und die „Dezentralen Systeme“. Worin unterscheiden sich diese beiden Systeme?

 

Zentrale Lüftungsanlagen versorgen ein ganzes Gebäude, während dezentrale Geräte einzelne Wohnungen bzw. nur Räume versorgen. Bei Einfamilienhäusern ist der Einsatz zentraler Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung empfehlenswert.

 

Auf welche Punkte sollte man achten, wenn man in die konkrete Planung für eine Wohnungslüftung geht?

 

 - Platzierung des Lüftungsgerätes (Aufstellung und Wärmeverluste)

 - Verlegung der Kanäle 

 - Lage der Luftauslässe im Raum; Luftgeschwindigkeiten 

 - Lage der Außenluftdurchlässe (bei Abluftanlagen) 

 - (ggf. Luftvorwärmung über Erdwärmetauscher) 

 - Gebäudedichtheit

 

Wie aufwändig gestalten sich Montage und Installation für die Wohnungslüftung in der Sanierung?

 

Dezentrale Systeme werden raumweise eingesetzt und benötigen kein Luftverteilsystem. Die Außenluft und die Fortluft werden in der Regel direkt hinter dem  montierten Gerät durch Außenluftöffnungen angesaugt bzw. abgeführt. Der Montageaufwand ist deshalb bei einem dezentralen Gerät natürlich geringer als bei Zentralen Lüftungssystemen. Jedoch kann mit dieser Lösung keine kontinuierliche Lüftung aller Räume realisiert werden.

 

Bei der Planung einer umfassenden energetischen Sanierung sollte man jedoch eine zentrale Lüftungsanlage vorsehen. Über ein Luftverteilsystem werden alle Zulufträume ( Schlafzimmer, Kinderzimmer, Arbeitszimmer.. ) und alle Ablufträume ( Küche, Bad, WC,… ) mit dem zentralen Wohnungslüftungsgerät verbunden. Hierdurch ist eine optimale Zu- und Abluftbalance möglich. Und die Technik ist im Wohnbereich fast unsichtbar: Vom Lüftungssystem treten nur die Luftdurchlässe in Form von Designgittern in Erscheinung.

 

Wie aufwändig sind Wartung und Pflege von Wohnungslüftungsgeräten?

 

In der Regel sollten die Gerätefilter zweimal jährlich ausgetauscht werden. Bei fast allen Lüftungsgeräten wird dies durch eine Filteranzeige angezeigt. Alle zwei Jahre sollte das Gerät intern gereinigt und geprüft werden. Der Wärmetauscher kann bei den meisten Geräten herausgenommen und unter der Dusche gereinigt werden. Diese Überprüfung und Reinigung sollte einem Fachmann überlassen werden.

 

In welcher Bandbreite bewegen sich die Kosten für eine Wohnungslüftung?

 

Ein dezentrales Gerät für einen Raum gibt es ohne Montage bereits um die 1000 €. Das Zentrale System mit Luftverteilung für Wohnzimmer,  Kinderzimmer, Küche, Bad, WC und Flur liegt dagegen je nach Wohnfläche um die 4000 €.

 

Bild: BDH

bauen. wohnen. leben.  www.homesolute.com

 

 

Werbung