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Lüftungsanlagen sichern gesunde Raumluftverhältnisse

Lt. Günther Mertz, Geschäftsführer des Fachverbandes Gebäude-Klima e.V., müsste man für einen hygienischen Luftwechsel alle zwei Stunden für mindestens 15 Minuten lüften. Diese Anforderung kann nur eine mechanische Wohnungslüftung erfüllen. (Bild: Fachverband Gebäude-Klima e.V., Bietigheim-Bissingen)

Ein Gespräch mit Günther Mertz, Geschäftsführer des Fachverbandes Gebäude-Klima e.V.

Frage 1: Warum spielt die kontrollierte Wohnraumlüftung eigentlich eine immer wichtigere Rolle, wenn es um das Thema „Gesunde Raumluft“ geht?

 

Aus energetischen Gründen werden unsere Häuser sinnvollerweise immer besser gedämmt. Das heißt, sie werden dichter gebaut. Dies hat jedoch zur Folge, dass im Gebäude kein gewohnter Luftwechsel mehr stattfinden kann, sodass die Luft im Gebäude immer schlechter wird und die insbesondere in Küche und Bad entstehende Feuchte nicht mehr abtransportiert werden kann. Eine mechanische, kontrollierte Wohnungslüftung sorgt dagegen für einen kontinuierlichen und bedarfsgerechten Luftwechsel im Gebäude. Dadurch wird eine Überfeuchtung der Räume vermieden und erfolgreich der Schimmelbildung vorgebeugt. Zudem wird verhindert, dass in den Räumen eine zu hohe CO2-Konzentration entsteht.

 

Frage 2: Im Prinzip müsste man doch mit manuellem Lüften den gleichen Effekt erzielen wie mit einem Lüftungssystem. Warum ist das Lüften per Hand trotzdem keine Alternative?

 

Um einen hygienisch einwandfreien Luftwechsel zu gewährleisten, müssten die Fenster – je nach Winddruckverhältnissen – alle zwei Stunden für mindestens 15 Minuten geöffnet werden. Dies kann jedoch kein Bewohner in seinem Alltagsablauf realisieren.

 

Lässt man das Fenster jedoch länger offen stehen, entweicht gerade in den Heizperioden viel Wärmeenergie, die man vorher durch aufwendiges Dämmen der Gebäudehülle im Innenraum gehalten hat. Mit einer mechanischen Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung lassen sich dagegen die Heizkosten gegenüber dem manuellen Lüften um 30 bis 50 Prozent verringern. Zudem verfügen geschlossene Fenster in Kombination mit der Wohnungslüftung über eine Reihe weiterer Vorteile wie verbesserten Lärmschutz sowie die Vermeidung von Kaltlufteinfall und Zugluft.

 

Frage 3: Ist die frische Luft, die durch das offene Fenster einströmt, nicht gesünder, als die von der Wohnungslüftung temperierte Zuluft?

 

Im Gegenteil: das Filtersystem in der Lüftungsanlage reinigt die Außenluft von Schmutz und Staub. Man muss nur mal einen Filter nach einem halben Jahr im Einsatz anschauen. Man wird nicht glauben, wieviel Schmutz dort aufgefangen wurde und damit nicht in die Raumluft gelangt ist. Zudem verteilt sich die einströmende Zuluft sehr gleichmäßig und ohne Zugluft im Raum.

Je nach Gerät sollte der Filter im Lüftungsgerät ca. alle sechs Monate gereinigt und spätestens nach einem Jahr ausgetauscht werden, um auch weiterhin saubere Frischluft im Eigenheim zu gewährleisten. Dies kann der Bewohner mit wenigen Handgriffen selbst erledigen. Mehr Informationen zu diesem Thema unter www.wohnungslueftung.de/gesundheit. (Bild: Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V., Köln)

Frage 4: Es gibt über 20 Prozent Pollenallergiker in Deutschland. Inwieweit können Pollenallergiker bei der kontrollierten Wohnraumlüftung durchatmen?

 

Gerade für Pollenallergiker ist die mechanische Wohnungslüftung ein Segen, da die Pollen durch die moderne Filtertechnologie zurückgehalten werden.

 

In den eigenen vier Wänden verbringen wir einen Großteil unseres Lebens. Da Lüftungsanlagen die Zuluft filtern, bleiben Schmutz- und Staubpartikel, die früher durch das Fenster ins Haus kamen, künftig draußen. Sie können mittels eines optionalen Feinfilters die Pollenkonzentration im Gebäude auf ein Minimum reduzieren – ein enormer Zugewinn an Lebensqualität für alle von Allergien geplagten Menschen.

 

Frage 5: Können Lüftungsanlagen auch Schimmelbildung im Haus verhindern?

 

Regelmäßige Lüftung und damit ein Abtransport der im Gebäude entstehenden Feuchte ist eine Grundvoraussetzung zur Schimmelpilzvermeidung. Wenn die Luftfeuchte nicht mehr entweichen kann, setzt sie sich in der Wand ab und sorgt so für ideale Nistbedingungen für Schimmelsporen. Gerade die unsichtbaren Sporen des Wohnungsschimmels sind äußerst schädlich für die Gesundheit – Allergien und Atemwegsbeschwerden drohen.

 

Da mechanische Lüftungssysteme permanent und nutzerunabhängig für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgen, tragen sie auch zuverlässig zur Schimmelpilzvermeidung bei.

 

Frage 6: Welche Schadstoffe fliegen denn neben Pollen und Feinstaub noch in unserer Raumluft umher? Bekommt die kontrollierte Wohnungslüftung auch diese „Störenfriede“ in den Griff?

 

Max von Pettenkofer, erster Hygieniker in Deutschland, sagte schon im vorletzten Jahrhundert: „Wenn ein Misthaufen im Zimmer ist, wird man nicht versuchen, durch die Lüftung den Geruch zu vertreiben, sondern man wird den Misthaufen beseitigen“. In unserem Wohnalltag werden durch Bodenbeläge, Möbel und Reinigungsmittel permanent viele Schadstoffe – so genannte VOCs (= flüchtige organische Verbindungen) an die Raumluft abgegeben. Eine mechanische Lüftung kann durch den kontinuierlichen Luftaustausch diesen Schadstoffgehalt erheblich minimieren. Es gibt inzwischen bereits Lüftungsgeräte, die über spezielle Sensoren den VOC-, ebenso wie den Feuchte- und CO2-Gehalt in der Luft messen können und den exakt benötigten Luftaustausch steuern – für eine noch gesündere Raumluft.

 

Frage 7: Wie kann der Bewohner sicherstellen, dass seine Lüftungsanlage stets hygienisch einwandfrei funktioniert?

 

Hierzu kann er in hohem Maße selber beitragen, indem er regelmäßig die Filter kontrolliert und bei Bedarf reinigt oder austauscht. Generell sind moderne Lüftungsgeräte sehr bedienerfreundlich und wartungsarm. Sinnvoll ist es auch, das Gerät von Zeit zu Zeit innen mit dem Staubsauger von Staub zu befreien. Je nach Belastung sollte, wie ausgeführt, alle paar Jahre eine fachmännische Inspektion und Reinigung durchgeführt werden. Fast alle Anlagen zeigen heute übrigens automatisch an, wann der nächste Filterwechsel ansteht. 

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