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5 Millionen Wohnungs-Kuren pro Jahr

Wer von einer Auslandsreise zurückkommt, dem fällt der gute Zustand der Wohngebäude hierzulande manchmal besonders auf. Kein Wunder, denn der Wunsch nach schönerem Wohnen ist ein wachsender Motor für die Verbesserung der vorhandenen Gebäude.

Investitionen zur Erneuerung des Wohnungsbestandes haben das Neubau-Volumen längst überholt. In den letzten drei Jahren haben im Schnitt fünf Millionen Privathaushalte in größerem Maße ihre Häuser und Wohnungen renoviert und modernisiert, wie eine aktuelle Umfrage unter 10.000 Haushalten durch das Nürnberger Marktforschungsinstitut ICON im Auftrag der Landesbausparkassen ergeben hat. Dabei setzen die Maßnahmen an vielen Stellen an (vgl. Grafik).

Anders als bei anderen Umfragen wurden dieses Mal nur auf größere Bestandsinvestitionen abgestellt, d. h. im Umfang von über 1.000 Euro (bei Mietern) bzw. über 2.500 Euro (bei Wohneigentümern). Normale Schönheitsreparaturen und andere laufende kleinere Maßnahmen bleiben damit nach Auskunft von LBS Research unberücksichtigt. Insgesamt - so die Befragten - belaufen sich die Aufwendungen auf knapp 11.000 Euro pro Haushalt, und die Modernisierungsaufwendungen der Wohnungsinhaber summieren sich damit auf ein jährliches Volumen von weit über 50 Milliarden Euro. Die größten Investitionsimpulse kommen dabei von Wohneigentümern, die im Schnitt 14.000 Euro ausgaben, verglichen mit durchschnittlich 4.000 Euro bei Mieter-Investitionen.

Bei der Art der Maßnahmen steht nach Angaben der LBS-Experten die Erneuerung und Renovierung von Wänden und Decken (in der Hälfte aller Fälle) bzw. der Fußböden (38 Prozent) eindeutig im Vordergrund, gefolgt von der Verbesserung von Fenstern, Türen oder Jalousien (30 Prozent). Relativ oft  und mit erheblichem finanziellen Aufwand  sei die Heizungs- und Warmwasseranlage an der Reihe (23 Prozent), bei 18 Prozent die Elektroinstallation. Investitionen in Fassade (15 Prozent) oder Dach (12 Prozent) seien teurer und daher nicht so häufig. Eher die Ausnahme (mit jeweils 3 Prozent) seien Energieinvestitionen in Fotovoltaik- oder Solaranlagen sowie Maßnahmen zum altersgerechten Wohnen.

Wie LBS Research ergänzend mitteilt, halten sich bei den Motiven für die Modernisierung Pflicht und Kür nahezu die Waage. Immerhin 57 Prozent der Befragten gaben laut Umfrage als Grund an, die Maßnahme war notwendig, 12 Prozent wurden gar aufgrund gesetzlicher Vorgaben aktiv. Ähnlich viele wollten allerdings einfach etwas für die Wohnwertverbesserung tun (56 Prozent) bzw. etwas Neues im Haus oder in der Wohnung haben (24 Prozent). Staatliche Fördermittel seien demgegenüber nur in drei Prozent der Fälle ein Auslöser gewesen.

Dass man häufig mehr der Not als einem eigenen Wunsch folgt, erklärt nach Einschätzung der LBS-Experten auch, weshalb nach der Umfrage im Moment erst einmal nur vier Millionen Haushalte für die nächsten zwölf Monate neue Verbesserungsmaßnahmen planen. Mit denen, die sich zwangsläufig oder auch freiwillig eher kurzfristig zu entsprechenden Aktivitäten entschließen, kämen sicher in den nächsten Jahren im Schnitt mindestens fünf Millionen private Modernisierer zusammen, so die Schlussfolgerung von LBS Research. Mit zunehmender Wohnungszahl und wachsendem Alter der Gebäude stünden zwangsläufig immer mehr Haushalte im regelmäßigen Rhythmus vor der Aufgabe, die bestehenden Objekte an aktuelle technische Standards und Wohnbedürfnisse anzupassen.

Nur die wenigsten lassen sich nach den ICON-Zahlen vom Instandhaltungsbedarf völlig überraschen. Zwei von fünf Haushalten - insgesamt 14 Millionen in Deutschland - bilden demnach regelmäßig Rücklagen für Modernisierungen und Instandsetzungen. Vor allem sind es laut LBS Research naturgemäß Wohneigentümer, bei denen sogar 60 Prozent vorsorglich etwas zur Seite legen. Im Schnitt handele es sich dabei um monatliche Sparbeiträge von über 200 Euro, vorzugsweise auf Sparbüchern und Bausparverträgen - eine Art Krankenversicherung für Haus und Wohnung, so die LBS-Experten.

Bild: LBS
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