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Kratzer im Parkett reparieren

Kratzer im Parkett sind ärgerlich, denn sie beschädigen oft auch die Versiegelung. Dadurch kann Feuchtigkeit eindringen und das Holz angreifen. (Bild: Verband der deutschen Parkettindustrie e.V.)

Im Alltag muss der natürliche und langlebige Parkettboden unterschiedlichen Belastungen standhalten – Kratzer sind da keine Seltenheit. Erfahrene Heimwerker können kleinere Reparaturen aber durchaus selbst angehen.

Besuch, der die Straßenschuhe anbehält, tobende Kinder und von Zeit zu Zeit auch ein herunterfallender Gegenstand – Fußböden müssen einiges mitmachen. Besonders im hochwertigen Parkettboden sind auffällige Gebrauchsspuren ärgerlich, denn sie sind nicht nur ein optischer Makel, sondern beschädigen unter Umständen sogar die Versiegelung. Eintretende Feuchtigkeit kann den Schaden im Echtholzboden dann deutlich vergrößern. Kratzer sollten deshalb ausgebessert werden. Je nach Tiefe und Ausmaß bieten sich dafür unterschiedliche Reparaturmöglichkeiten an.

 

Bei oberflächlichen Kratzern hilft Einölen

 

Bei kleinen Kratzern zeigen schon einfache Maßnahmen Wirkung. Auf nicht lackiertem Parkett zum Beispiel fallen oberflächliche Kratzer schon allein durch Einölen weniger ins Auge. Dazu sollte ein klares Holzöl mit einem feinporigen Baumwolllappen auf die betroffenen Stellen aufgetragen und einmassiert werden. Wichtig ist es, zunächst einen hellen Farbton zu verwenden. Wer gleich mit einer dunklen Farbe beginnt und dann feststellt, dass sie doch nicht dem Farbton des Holzes entspricht, muss den Kratzer im Endeffekt doch herausschleifen. Wenn das Öl deutlich heller ist als das Holz, kann in einem zweiten Arbeitsschritt der Farbton korrigiert werden. Bei Unsicherheit empfiehlt sich die Verwendung von farblosem Holzöl. 

Nicht nur herunterfallende Gegenstände, sondern auch Möbel mit Metallbeinen können Schäden im Parkett verursachen. (Bild: Kährs)

Abschleifen von Parkettböden

 

Nach jahrelangem Gebrauch wirkt ein Parkettboden meist stumpf und weist viele Gebrauchsspuren auf. Je nach Dicke der Echtholz-Laufschicht lässt er sich mindestens einmal vollständig abschleifen. Mehrschichtparkett besitzt in der Regel eine Echtholz-Laufschicht von 2,5 bis 6 Millimeter, während Massivholzparkett sogar bis zu 22 Millimeter dick ist. Beim Abschleifen werden im Schnitt nur 0,5 Millimeter des Holzes abgetragen. Experten raten beim Kauf von Parkettboden zu einer Dicke von mindestens 3 Millimetern, damit der Boden bei Bedarf problemlos abgeschliffen werden kann.

 

Das Abschleifen an sich erfordert durchaus Erfahrung und sollte dem Fachmann überlassen werden. Wer als Heimhandwerker ausreichend Erfahrung mitbringt, kann beim Fachhandel Schleifmaschinen in unterschiedlichen Größen ausleihen und selbst aktiv werden. Vor der Bearbeitung des Parketts sollte der Boden entsprechend vorbereitet werden: Da die Bodenfläche vollständig bearbeitet werden soll, müssen natürlich alle Möbel aus dem Raum geschafft werden. Auch die Fußbodenleisten müssen entfernt werden. Beschädigte Stellen sollten schon vorab ausgebessert und das Parkett gründlich gereinigt werden. Abgeschliffen wird in drei Arbeitsschritten: Dem Grob-, Zwischen- und Endschliff. Dabei wird die Körnung des Schleifpapiers stets feiner. Da beim Schleifen viel Staub entsteht, sind das Tragen einer Atemschutzmaske und geöffnete Fenster empfehlenswert.

 

Nach den drei Durchgängen wird der Boden mit Öl, Wachs oder Lack versiegelt – für welche Pflege man sich entscheidet, hängt von den persönlichen Ansprüchen ab. Lacke überzeugen durch ihren hochwertigen Glanz und waren aufgrund der Versiegelung des Bodens bis vor einigen Jahren noch unumstritten. Experten äußern sich Lacken gegenüber inzwischen kritisch, da bereits kleine Steinchen Risse in der Versiegelung verursachen können und Feuchtigkeit eindringen lassen. Mittlerweile sind Wachse und Öle beliebt, da sie eine Rissbildung in der Schutzschicht kaum zulassen. 

Reparaturen von Parkettböden mit einer markanten Holzmaserung sind besonders aufwendig. (Bild: HARO)

Tiefere Kratzer sollten mit Reparatur-Wachs behandelt werden

 

Grobe Kratzer sind besonders ärgerlich, wenn der übrige Parkettboden makellos erhalten ist. Ein Abschleifen macht hier keinen Sinn, da ja der Großteil des Bodens intakt ist. Da beim Schleifen lediglich die oberen 0,5 Millimeter abgetragen werden, verschwinden tiefere Kratzer bei dieser Maßnahme ohnehin nicht vollständig. In einem solchen Fall kann der konkrete Makel im lackierten oder geölten Parkett mit Reparatur-Wachs behoben werden. Heimwerker, die einen Kratzer ausbessern möchten, sollten sich für Reparaturen am Parkettboden ein spezielles Reparaturset anschaffen. Dieses sollte Schleif- und Poliertücher, einen kleinen Hobel, einen Klarlackstift und eine Auswahl an farbigen Wachsen sowie ein entsprechendes Schmelzgerät für die Wachsmischung enthalten.

 

Um den für das eigene Parkett geeigneten Farbton zu treffen, müssen in der Regel mehrere Wachse miteinander kombiniert werden. Sie werden zusammengeschmolzen und in die betroffene Stelle gegeben. Der Kratzer sollte stets etwas überfüllt werden und erst in trockenem Zustand mit dem Hobel an die Höhe des Fußbodens angeglichen werden. Anschließend wird die Stelle eingefettet und mit Lack oder Öl versiegelt. Sobald auch die Versiegelung trocken ist, kann die reparierte Stelle poliert werden.

 

Gerade da Parkett an sich ein langlebiger, aber verhältnismäßig kostspieliger Bodenbelag ist, sollte bei Kratzern eine Reparatur in Betracht gezogen werden. Wer sich selbst mit dieser Aufgabe überfordert sieht oder eine umfassendere Beratung wünscht, sollte sich an einen kompetenten Fachhändler wenden.

 

 

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