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Ratgeber Sanitärinstallation

Sanitäranlagen sind elementare Bestandteile der modernen Welt. Sie versorgen uns mit Frischwasser und entsorgen Abwasser. Bild: permacell

In einem Haus stecken jede Menge Rohre, Schläuche, Ventile und Armaturen. Ohne diese wäre eine Wasserversorgung und Heizung nicht möglich.

Die Planung der Wasser- und Sanitärinstallationen beginnt mit der Verlegung der Grundleitungen für die Entwässerung. Diese Arbeiten beginnen, sobald die Erdarbeiten für das Haus abgeschlossen sind, also vor der Betonierung des Fundaments. Das Frischwasser gelangt über das öffentliche Trinkwassernetz ins Haus. Diese Leitung wird vom örtlichen Wasserversorgungsunternehmen installiert. Erst hinter der Hauptabsperreinrichtung, dem Wasserzähler, der Absperr-Armatur und einem Rückflussverhinderer liegt der zentrale Verteiler des Hauses. Ab hier folgt dann die eigentliche Wassertechnik fürs Haus.

 

Verlegung der Wasserleitungen

 

Die Arbeiten beginnen im Kellergeschoss. Hinter der Wasseruhr werden die Verteilungsleitungen angeschlossen. Die Steigleitungen werden gradlinig und rechtwinklig zu den Wänden und Decken sowie mit Steigung zu den Entnahmestellen verlegt. Damit die Leitungen entleert werden können, müssen sie kurz hinter dem Anschluss an die Verteilungsleitungen mit einem Absperr- und Entleerungs-Ventil ausgestattet werden. Bei der Wahl des Rohrdurchmessers und des Materials sollte in jedem Fall ein Experte zugezogen werden. Man unterscheidet zwischen Kalt- bzw. Warmwasserleitungen und Trinkwasserleitungen.

 

Kalt- und Warmwasserleitungen

 

Diese Leitungen sollten auf dem kürzesten Weg und rechtwinklig zu Wänden und Decken zu den Entnahmestellen verlegt werden. Werden die Leitungen übereinander angeordnet, muss die kaltwasserführende als unterste angeordnet werden.Bei Warmwasser reicht eine Leitung aus, wenn es über dezentrale Heißwassergeräte (etwa in der Küche) geleitet wird. Läuft das Warmwasser über die Zentralheizung, sind zwei Leitungen nötig. Auch innerhalb des Hauses sollte der Frostschutz nicht vernachlässigt werden: In kalten Räumen und unter dem Dach müssen die Rohre eine zusätzliche Dämmschicht erhalten.

 

Trinkwasserleitungen

 

Diese Rohre weder an Schornsteinwangen installiert, noch in Wände und Decken fest einbetoniert werden. Der Bauherr kann sich zwischen Kupfer- oder Kunststoff-Rohren entscheiden.

 

Kunststoff-Rohre sind sowohl für die normale Trinkwassertemperatur, als auch für hohe Temperaturen von bis zu 110 Grad Celsius geeignet. Sie können relativ einfach und schnell verlegt werden. Die einzelnen Teile werden mit Steck- oder Schraubverbindungen befestigt oder verklebt.

 

Kupfer-Rohre sind in Stangenform oder als weiches Ringmaterial erhältlich. Stangen sind hart und ohne Geräte kaum biegbar. Kupfer-Rohre in Ringen können mit den Händen in die gewünschte Form gebracht werden. Das weiche Rohr hat den Vorteil, dass es sich schnell verlegen lässt, denn es erspart die Einlötung von Winkeln. Kupfer-Rohre werden mit sogenannten Fittings verbunden. Bei der Verbindung der Rohre mit den Armaturen sind spezielle Übergangsstücke notwendig. Muffen und T-Stücke werden benötigt, um die Kupfer-Rohre zu verlängern und um Abzweigungen zu ermöglichen.

 

Installations-Arten

 

Hierbei unterscheidet man zwischen der konventionellen Vorwandinstallation, Montage-Rahmen und vormontierten Installationsbausteinen. Bei der Vorwandinstallation werden die Rohre an der vorhandenen Wand befestigt. Dazu benötigt man ein festes Mauerwerk, an dem Leitungen, Armaturen und Halterungen angebracht werden. Anschließend wird eine Wand vorgemauert. Eine Vormauerung sollte nur dann gewählt werden, wenn das Montageset hinter einer raumhohen Wand verschwinden soll.

 

Montage-Rahmen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie können sowohl an der Wand befestigt, als auch mitten durch den Raum gezogen werden. In das Montage-Gerüst werden dann etwa Toiletten-Schüsseln, Waschbecken und Rohrleitungen integriert. Wand- und Bodenschienen ermöglichen eine Verschiebung der einzelnen Sanitär-Objekte seitlich und in der Höhe. Der Zwischenraum wird mit Dämmstoffen ausgefüllt. Die Montage-Rahmen werden feuchtbeständige Gips- oder Spanplatten verkleidet, welche dann mit Fliesen verklebt werden.

 

Vormontierte Installations-Bausteine enthalten ab Werk alle Ver- und Entsorgungsleitungen, Befestigungen und Anschlüssen für eine oder mehrere Sanitär-Objekte. Sie müssen lediglich mit den Wasseran- und Abflüssen verbunden werden. Nach der Beplankung mit Feuchtraumgipsplatten können diese mit Fliesen belegt werden.

 

Sanitär-Installationen im Badezimmer

 

Das gesamte Badezimmer sollte hell und freundlich gestaltet werden, was mit entsprechender Ausstattung und Farbwahl erreicht werden kann. Nur wenn der Bade-Raum warm ist, werden sich seine Nutzer darin wohl fühlen. Daher sollten feuchte Wände auf jeden Fall vermieden werden. Ansonsten nämlich schlägt sich die Feuchtigkeit vom Duschen und Baden daran nieder und erzeugt ein unangenehmes Raumklima. Mit entsprechenden Bodenfliesen lässt sich ein rutschiger Untergrund vermeiden.

 

Eine wichtige Rolle spielt auch die Farbe: Weiß kommt seit Jahren am häufigsten in Badezimmern zum Einsatz, mittlerweile entscheiden sich aber auch immer mehr Bauherren für Grüntöne. Bademöbeln sind hauptsächlich aus 'warmen' Hölzern gefertigt. Armaturen sind meist aus Chrom, zudem werden edel schimmernde mattverchromte, satinierte oder gebürstete Armaturen angeboten. Eine Alternative sind farbige Armaturen, mit denen sich Akzente setzen lassen. Nach der Installation von Trink- und Abwasserleitungen können die einzelnen Sanitär-Objekte angebracht werden.

 

Badewannen

 

Badewannen sollten rutsch-, stoß- und kratzfest sein und zudem unempfindlich gegenüber Haushaltschemikalien. Vor allem aber sollte die Wanne ergonomischen Kriterien genügen. Liegekomfort lässt sich mit körpergerecht geformten Rückenteilen, eingepassten Stütz- und Haltegriffen oder speziellen Bodenprofilen erreichen. Integrierte Massagedüsen erhöhen den Badespaß. Für älteren Menschen gibt es besondere Wannen etwa mit einem abgesenkten Rand, Haltegriffen und Fußstütze. Eine Kombination von Dusche und Badewanne ist eine Duschwanne mit an der Wand angebrachten Düsen. Badewannen werden aus Metall oder Hartschaum gefertigt. Metallwannen müssen geerdet werden. Sie werden ausgerichtet und anschließend abgemauert. Die Alternative ist ein Wannenträger aus Polystyrol-Hartschaum. Diese Variante kann mit weit geringerem Arbeitsaufwand installiert werden. Zudem haben die Hartschaumblöcke eine schallabsorbierende Wirkung und dämpfen damit die Badegeräusche.

 

Duschwannen

 

Duschwannen gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen. Die Ausführungen variieren nach der Höhe des Einstiegs und der Tiefe des Beckens. Hier sollten besonders die späteren Nutzungsmöglichkeiten bedacht werden: Eine flache Duschwanne etwa erleichtert älteren Menschen oder Behinderten den Einstieg. Durch das Verstellen von kleinen Füßen an der Unterseite werden Boden-Unebenheiten ausgeglichen. Duschwannen bestehen meist aus Hartschaum.

 

Armaturen

 

Hier hat der Bauherr die Qual der Wahl: Die Formvielfalt ist riesengroß. In den meisten Badezimmern finden sich heute Einhebelarmmischer. Der Vorteil: Ein geringerer Wasserverbrauch, da die gewünschte Wassertemperatur nicht jedes Mal neu eingestellt werden muss. Eine weitere Verbesserung sind Armaturen mit Thermostat-Ventil. Die Wassertemperatur kann hierbei schon vor dem Anstellen des Wassers gewählt werden und wird auch bei schwankendem Wasserdruck konstant gehalten.

 

Waschbecken

 

Waschbecken werden meist in einer Höhe zwischen 82 bis 86 Zentimetern (Oberkante Waschtisch) angebracht. Es gibt freistehende Waschbrunnen, Einfach- und Doppelbecken oder platzsparende Eckbecken. Zuerst wird das Becken an der Wand befestigt und mit den Leitungen verbunden. Dann erfolgt die Installation der Armaturen.

 

Toiletten

 

Bei Toiletten ist die richtige Platzierung besonders wichtig: Alle notwendigen Accessoires müssen für den Nutzer problemlos zu erreichen sein. Vor der 'Schüssel' ist ein Bewegungsraum von 75-90 Zentimeter zu empfehlen, zwischen Becken und Wand sollten es nicht weniger als 20 sein. Schließlich hängt die Wahl des Klosetts von der Lage der Zu- und Abflussleitungen ab. Liegt das Abflussrohr in der Wand, kann ein hängendes WC installiert werden. Ist der Abfluss hinter dem Becken, wählt man ein stehendes WC. Durch einen Rohrwinkel mit 45-Grad-Krümmung wird der gerade Abgang der 'Schüssel' mit dem Abflussrohr verbunden. Nach der Installation des WC erfolgt der Einbau des Spülkastens. Hierbei ist zu beachten, dass das Wasser auf geradem Weg ins Klosett fallen kann, damit das Becken mit Schwung geleert wird. WC-Brillen werden verschraubt (meist mit Kunststoffhaltern) oder mit Clips befestigt.

 



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