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Solare Architektur setzt Akzente

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Moderne Solarsysteme erfüllen heute - neben den rein funktionalen - zunehmend auch hohe ästhetische Ansprüche. Dipl. Ing. Christoph Knickel von Systaic verrät, was Solare Architektur alles zu leisten vermag.

Noch vor wenigen Jahren dienten Solarmodule auf dem Dach ausschließlich der
umwelteffizienten Energieversorgung des Haushalts mit natürlicher
Sonnenenergie. Von optischen Aspekten war hier nur selten die Rede. Heute
sieht dies ganz anderes aus: moderne Solarsysteme gelten als ästhetisch
anspruchsvoll und ersetzen mancherorts bereits die konventionelle
Dacheindeckung. Als einer der Vorreiter auf dem Gebiet Solarer Architektur
gilt Dipl. Ingenieur Christoph Knickel, der als Architekt für den
Premium-Solaranbieter Systaic arbeitet. Von ihm möchten wir wissen, was
Solare Architektur heute alles leisten kann:

Die meisten Menschen verbinden "Solarenergie" vermutlich in erster Linie mit funktionalen Gesichtspunkten. Was darf man sich genau unter "Solarer Architektur" vorstellen?

Knickel: Im weitesten Sinne ist darunter das Planen und Bauen unter
besonderer  Berücksichtigung der Sonne zu verstehen. Schon vor über 3000
Jahren haben Baumeister den Verlauf der Sonne, die Wärme der Sonnenstrahlen und ihr Licht in die Gebäudeplanung einbezogen. Heute richten wir Architekten unser Augenmerk darauf, Gebäude weitgehend natürlich zu
belichten und mit Hilfe der Sonne unmittelbar die nötige Energie zu
erzeugen.

Das Konzept der solaren Architektur vereint die modernen Anforderungen an
Wohn-, Arbeits- und damit Lebenskomfort mit dem dringenden Bedarf an
energiesparenden, umweltfreundlichen Gebäuden. Solar-Architektur ist das
Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit ressourcenschonender
Energieversorgung bei der der einzelne Mensch im Mittelpunkt steht. Die rein
funktionalen Aspekte des Solarsystems werden um die Dimension individueller,
zeitgemäßer Ansprüche an Lebensgefühl und Ästhetik erweitert. Wir haben eine zeitgenössische Interpretation modernen Lebens, eine Symbiose aus modernem Design und ökologischem Verantwortungsbewusstsein entwickelt.

Gilt bei solarer Architektur noch immer die Devise: "Form follows function" oder werden die Module inzwischen auch unter gestalterischen Gesichtspunkten entwickelt?

Knickel: Moderne Solarsysteme sind nicht nur Bestandteil einer integrierten
Haustechnik, sondern viel mehr auch formaler und ästhetisch bestimmender
Teil eines Gebäudes. Mit dieser Sichtweise gehen Planer und Bauherren heute
an das Thema heran.

Gerade die Entwickler und Produzenten von Systemlösungen haben sich weit von den "wissenschaftlichen Versuchsaufbauten auf Dächern" entfernt und sich der Dach -und Fassadenintegration ihrer Anlagen verschrieben. Dabei sind gleichermaßen interessante Möglichkeiten für Neubauten als auch für die Gebäudesanierung entwickelt worden

Sind die architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten mit Solarmodulen nur auf das Dach beschränkt, oder ergeben sich auch anderswo - beispielsweise an der Fassade - interessante Möglichkeiten?

Knickel: Jede Fläche die nach der Sonne ausgerichtet ist bietet sich zur
Erzeugung von Solarstrom und Sonnenwärme an. Ob es sich dabei um ein Dach, einen Wintergarten, eine Fassade oder z.B. Klappläden und
Verschattungselemente handelt, spielt keine Rolle. Sogar Fensterflächen
lassen sich mit transparenten Modulen bestückt zur Energieerzeugung
verwenden. Jedes Teil einer Gebäudehülle eignet sich und dem
Gestaltungswillen sind keine Grenzen gesetzt.

Wie empfindlich sind Solarmodule gegenüber Einflüssen von außen,
beispielsweise in Bezug auf die Witterungsverhältnisse oder einen fliegenden
Fußball?

Knickel: Solaranlagen, und hier besonders Solarstromanlagen, sind dafür
ausgelegt unter freiem Himmel für sehr lange Zeit störungsfrei und
zuverlässig zu arbeiten. Dazu gehört natürlich auch dass eine Solaranlage
extremer Witterung wie Sturm, Hagel, großer Hitze und starken Regenfällen
standhält. Am besten kann man sich vorstellen wie belastbar eine Solaranlage
ist, wenn man bedenkt, dass Sie auch als Ersatz für ein Dach- oder eine
Fassade eingesetzt werden kann. In diesem Fall übernimmt die Solaranlage die
schützende Funktion z.B. eines Dachziegels.

Gilt es bei solaren Anlagen bestimmte bauliche Vorschriften zu beachten?

Knickel: Im Großen und Ganzen, nein. Solaranlagen werden in der Regel
baurechtlich, wie z.B. eine Markise, nicht als Bauteil angesehen und sind
nicht genehmigungspflichtig. Lasten die aus einer Solaranlage in ein Gebäude eingeleitet werden, müssen ggf. im Rahmen einer Statik nachgewiesen werden. Die allgemeinen Vorschriften aus dem Baugesetz, oder z. B. dem Denkmalschutz, sind zu beachten. Eine dachintegrierte Anlage als
Dachersatzlösung unterliegt den Vorgaben die an einen Dach- oder
Fassadenbaustoff gestellt werden. Die sind z.B. in der DIN 1055 geregelt.
Als elektrische Anlage unterliegt eine Solarstromanlage der VDE 100.

Und wie sieht es mit den Kosten aus? Kann sich der private Bauherr eine
spektakuläre Solarlösung für das Eigenheim überhaupt leisten? Oder
beschränkt sich die Solar-Architektur hauptsächlich (noch) auf Großprojekte?

Knickel: Wie so oft, ist auch im Falle der Solarenergie die beste Lösung
nicht gleichzeitig die teuerste. Entscheidend ist eine sorgfältige Planung
und Ausführung. Die Einbindung einer Solaranlage in das Energiekonzept
erlaubt es besondere Finanzierungen in Anspruch zu nehmen, so dass die
Gestehungskosten sich durchaus mit denen für konventionelle Haustechnik
vergleichen lassen. Die Kostensicherheit bei der Finanzierung und dem
Betrieb einer Solaranlage ist unvergleichbar. Die Sonne steht uns als
unerschöpfliche Energiequelle jederzeit und kostenlos zur Verfügung.


Eine Solaranlage ist immer Bestandteil des integralen Energiekonzeptes eines
Gebäudes. Gerade in Wohngebäuden lassen sich deshalb durch photovoltaische und solarthermische Anlagen in Kombination mit einer modernen Gebäudetechnik die Energiekosten erheblich reduzieren. Durch die starke Verminderung, oder sogar die Vermeidung von zugekauften Energieträgern wie Öl oder Gas, sinken bei besserer Ausnutzung der erzeugten Energie die laufenden Kosten.

Wo sehen Sie künftige Einsatzbereiche für die Solare Architektur?

Knickel: Die Solare Architektur wird ein noch stärkerer Bestandteil unserer
gebauten Umwelt sein. Das Einbinden der vielfältigen Möglichkeiten zur
regenerativen und emissionsfreien Erzeugung von Energie wird ein
selbstverständliches Entwurfskriterium für jede Art von Gebäude werden.
Jedes Haus wird somit Teil eines dezentralen Netzwerkes von
umweltfreundlichen und CO2 neutralen Energieerzeugern.

Bild: Dipl. Ing. Christoph Knickel, Systaic Deutschland GmbH

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