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Solarwärme nachträglich nutzen

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Karlheinz Venter, Solarexperte von Paradigma, erklärt, wie einfach Einfamilienhäuser auch im Nachhinein mit einer solarthermischen Anlage ausgestattet werden können.

Solarwärme ist ganz klar auf dem Vormarsch. Immer mehr Häuslebauer entscheiden sich deshalb heute gleich im Zuge ihres Bauvorhabens zugunsten einer solarthermischen Anlage. Doch auch die Bewohner älterer Häuser können von der Kraft der Sonne profitieren, wie Karlheinz Venter, Solarexperte von Paradigma, im homesolute.com- Interview verrät. Wie das geht und zu welchen Konditionen – das möchten wir genauer wissen:

 

Für das allgemeine Verständnis vorweg: Was genau verbirgt sich hinter dem Schlagwort "solare Nachrüstung"?

Venter: Unter solarer Nachrüstung versteht man die Erweiterung einer bestehenden Heizungsanlage mit einem Solarwärme-System. Dabei gilt: Je weniger in die bestehende Heizung eingegriffen werden muss bzw. je weniger zusätzliche oder neue Komponenten nötig sind, desto einfacher gestaltet sich die Nachrüstung. Das AquaSystem von Paradigma etwa ist ideal für die solare Nachrüstung zur Warmwasserbereitung. Hierfür wird das Heizungswasser und kein Wasser-Frostschutzgemisch als Wärmeträger verwendet, so dass der Kollektor wie ein zweiter Heizkessel in das bestehende System integrierbar ist. Dabei nutzt der Kollektor den gleichen Wärmetauscher wie der Heizkessel. In der Regel können damit der vorhandene Warmwasserspeicher und das vorhandene Ausdehnungsgefäß weiterhin eingesetzt werden; müssen also nicht ausgetaucht werden.

 

Können denn alle Einfamilienhäuser nachträglich mit einer Solaranlage versehen werden? Oder gibt es auch Fälle, in denen Sie eher abraten würden?

 

Venter: Fast alle bestehenden Heizungsanlagen, die nicht aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen oder wegen Defekten erneuert werden müssen, können solar erweitert werden. Man spart auf jeden Fall Energie- bzw. Heizkosten und entlastet damit auch die Umwelt. Außerdem wird der vorhandene Heizkessel entlastet, da er im Sommer, in der Übergangszeit oder bei sonnigen Tagen im Winter nicht anspringen muss, nur um Brauchwasser zu erwärmen. Damit verlängert sich auch die Lebensdauer des Kessels.

 

Werden bei der Nachrüstung nur einzelne Lösungen für <//a> oder Solarthermie angeboten oder gibt es bereits Komplettlösungen?Photovoltaik

 

Venter: Die Technologien für Solarthermie und Photovoltaik sind grundsätzlich unterschiedlich. Entsprechend gibt es auf dem Markt nur ansatzweise Komplettlösungen, die Synergien aus beiden Technologien nutzen können. Darüber hinaus verbraucht man im Gegensatz zu solarthermischen Anlagen bei Photovoltaik-Anlagen die erzeugte Energie nicht direkt, da der gewonnene Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Der Anlagenbetreiber erhält dafür eine Vergütung pro eingespeister kWh Strom.

 

Was sollte der Bauherr im Vorfeld einer solchen Anschaffung alles abklären bzw. wo kann man sich ausführlich informieren?

 

Venter: Neben grundsätzlichen Informationen über Solarwärme bzw. Solarwärme-Anlagen, die der Bauherr unter anderem auf den Internetseiten der Hersteller abrufen kann, sollte er unbedingt mit einem SHK-Fachbetrieb sprechen und sich am besten vor Ort beraten lassen. Auf jeden Fall sollte sich der Bauherr über die staatliche Förderung von solarthermischen Anlagen, die Antragsstellung und Abwicklung u. a. auf der Internetseite www.bafa.de informieren.

 

Gibt es bei der Nachrüstung bestimmte bauliche Vorschriften zu beachten?

 

Venter: Es gibt keine spezifischen baulichen Vorschriften und auch keine Bauantragspflicht für die solare Nachrüstung einer bestehenden Anlage. Selbstverständlich muss der Kollektor, gemäß den Vorschriften der Hersteller, auf dem Dach montiert werden. Dabei gibt es aber keine Unterschiede zwischen neuen Heizungsanlagen mit Sonnenkollektoren und der solaren Nachrüstung. Selbstverständlich sind auch die Bestimmungen des Denkmal- bzw. des Ensembleschutzes zu beachten.

 

Lohnt sich die "solare Nachrüstung"? Und wenn ja, nach wie vielen Jahren?

 

Venter: Solare Nachrüstung lohnt sich auf jeden Fall – man spart Energiekosten und entlastet die Umwelt, denn solar erzeugte Wärme ist CO2-frei. In welchem Zeitraum sich eine entsprechende Anlage rechnet, hängt von vielen Faktoren ab. Die Höhe der Investitionssumme richtet sich auch nach dem System für die Nachrüstung. Der Amortisationszeitraum ist abhängig vom vorhandenen Heizkessel, dem verwendeten Energieträger (Gas, Öl, Strom,…), dem Warmwasserverbrauch im Haushalt und insbesondere von der Energiepreisentwicklung. Als Faustformel gilt, dass sich eine Solarwärme-Anlage in der Nachrüstung nach rund 10 Jahren amortisiert hat und dann noch mal mindestens über den gleichen Zeitraum Energie liefert, ohne dass die Sonne eine Rechnung schickt.

 

Mit welchen Kosten muss man mindestens rechnen?

 

Venter: Das hängt stark vom Wärmebedarf und den örtlichen Gegebenheiten ab. Die preisliche Untergrenze für den Bauherren liegt im günstigsten Fall für die Nachrüstung einer bestehenden Heizungsanlage bei rund 3.500 Euro.

 

Wird die "solare Nachrüstung" auch staatlich gefördert?

 

Venter: Das staatliche Förderprogramm für solarthermische Anlagen unterscheidet nicht zwischen Neuinstallation und Nachrüstung. Für eine Anlage zur Warmwasserbereitung erhält der Bauherr eine Förderung von 40 Euro pro m2-Bruttokollektorfläche, mindestens jedoch 275 Euro. Eine Kombianlage zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung wird mit 70 Euro pro m2 gefördert. Für die Erweiterung einer bestehenden solarthermischen Anlage erhält der Bauherr 30 Euro pro m2.

 

Bild: Karlheinz Venter, Solarexperte von Paradigma

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