Mit Phantasie Blumen schenken
Natürlich soll es etwas ganz besonderes sein, idealerweise nicht zu teuer, aber dennoch wertvoll und vor allem: individuell und phantasievoll. Kurz vor den großen Festtagen, allen voran zu Weihnachten, ist diese Art innerer Unruhe geradezu eine Volkskrankheit. Schließlich gehört es zur kulturellen Erfahrung vieler Gesellschaften dazu, dass freiwilliges Geben, Schenken und Teilen zwischenmenschliche Beziehungen stabilisiert. Einerseits gilt es, dem Gegenüber eine echte Freude zu machen, andererseits sind die meisten Gaben zugleich auch „Werbegeschenke“: Der Schenkende möchte für sich einnehmen. Vielleicht sollte der quietschbunte Porzellanelefant doch lieber noch einmal überdacht werden – selbst wenn der Freund noch so gerne lacht. Ob der Neffe noch immer gerne liest und die Freundin es übel nehmen könnte, wenn sie etwas gegen ihre trockene Haut bekäme? Fragen über Fragen. Dabei ist die Kunst des Schenkens gar nicht schwer zu erlernen. Die meisten Menschen freuen sich, wenn man ihnen etwas mehr Zeit schenkt und ein strahlendes Lächeln dazu. Mit einem Blumenstrauß in der Hand wirkt beides noch besser!
Sprache durch Blüte und Blatt
In den meisten Kulturen gibt es die Tradition, den Göttern Blumenopfer darzubringen. Ein weit verbreitetes Motiv von Mythen und Legenden ist, dass dort, wo Götter und Heilige den Boden betreten, aus deren Fußspuren Blumen wachsen. Eine klare Bedeutung hatten Blumen im 18. und 19. Jahrhundert. Da bot das Verschenken von Blumen die seltene Möglichkeit zur unbefangenen Kommunikation: Das, was man nicht auszusprechen wagte, ließ man die Blumen sagen. Rote Blumen standen für glühende Liebe, aber auch Freude, Temperament, Unbekümmertheit und Begehren. Orange signalisierte Genuss, freudige Erregung und Energie und wer Rosafarbenes verschenkte, drückte damit aus, wie anmutig der oder die Beschenkte wirkte. Gelbe Blumen waren hingegen alles andere als ein Kompliment und standen für Eifersucht und Missgunst. Doch nicht nur die Farbe, auch die Wahl der Blumen sprach eine deutliche Sprache. Durch eine Alpenrose schimmerte die Frage nach dem nächsten Wiedersehen und die Geranie bedeutete, dass der Schenker an bekannter Stelle wartete. Jasmin wurde verschenkt, um auszudrücken, wie bezaubernd man das Gegenüber fand. Die Chrysantheme sollte zu verstehen geben, dass das Herz des Schenkers noch frei war, während eine Schwertlilie ankündigte: „Ich werde um dich kämpfen“.
Freude schenken!
Wer heute Blumen verschenkt, hat es da leichter. Man achtet vielmehr darauf, was gefällt: Beliebt sind zurzeit einheitliche Sträuße in kräftigen Farben, wie rein rote oder rein gelbe Zusammenstellungen. Entscheidend ist für viele auch, welche Blumen besonders lange halten oder wie intensiv sie duften. Auf Vorlieben der zu beschenkenden Person kann leicht Rücksicht genommen werden. Welches Geschenk bietet sonst so flexible Möglichkeiten? Eines bleibt jedoch immer gleich: Kleine Geschenke erhalten auf jeden Fall die Freundschaft.
Bild: CMA
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