Werbung
Bezugsquelle
Plattform Dach.de GbR
Gazellenkamp 168
D-22527 Hamburg

Tel: +49 (0) 821 56762-88
Fax: +49 (0) 821 56762-87
E-Mail senden
www.dach.de


Dachentwässerungs-Systeme

Dachentwässerungssysteme sammeln das Regenwasser und leiten es kontrolliert ab.

Dachentwässerungssysteme haben die Aufgabe, das von den Dachflächen ablaufende Niederschlagswasser zu sammeln und kontrolliert abzuleiten. Auf diese Weise werden Durchfeuchtungen von Außen- oder Kellerwänden vermieden. Ein Dachentwässerungssystem besteht aus Dachrinnen und anschließenden Regenfallrohren, die das Regenwasser in das öffentliche Entwässerungsnetz einleiten, einer Regenwassernutzungsanlage oder einer Versickerung durch Rigolen oder Mulden zuführen.

 

Typen

 

Dachrinnen lassen sich nach mehreren Kriterien unterscheiden. So ist zum einen die Frage, wo die Rinne am Dach eingebaut wird: Es gibt Hängerinnen, die vor die Traufe montiert werden, aufliegende Rinnen (auf der Dachfläche oder spezielle Konstruktionen), in der Dachfläche liegende Rinnen sowie Ortgangrinnen, die am Dachrand liegen. Das zweite Kriterium ist die Form: Dachrinnen können halbrund, kastenförmige sowie keilförmige (Dänische Rinne) sein. Zum dritten stehen verschiedene Materialien zur Auswahl: Dachrinnen bestehen aus feuerverzinktem Stahlblech, Kupferblech, Aluminiumblech, Zink oder Kunststoff.

 

Bemessung

 

Die Bemessung des Querschnitts der Regenfallrohre und - davon abhängig - des Querschnitts der Regenrinnen ist abhängig von der Regenspende, der Größe der Dachgrundfläche und dem Abflussbeiwert. Die Berechnungsmethode ist in EN 12056-Teil 3 beschrieben. Hierbei ist der Begriff 'Regenspende' relativ unabhängig von dem durchschnittlichen Jahresniederschlag. Vielmehr gibt er die Regenmenge pro Sekunde und Fläche über einen relativ kurzen Zeitraum an, so z.B. 5 Minuten. Wenn durchschnittliche Spitzenwerte sehr starken regionalen Schwankungen unterworfen sein können, werden für die Bemessung von Dachentwässerungen der Einfachheit halber Standardwerte zugrunde gelegt: Für Deutschland wird in DIN 1986-Teil 100 darüber hinaus für Gebiete mit erwartungsgemäß höheren Regenspenden ein Wert von 0,040 l/s á m2 angegeben. Die Dachgrundfläche bezeichnet die Grundrissfläche, deren Dach entwässert werden soll. Sie ist also die horizontale Projektion des Daches. Der Abflussbeiwert ist ein Faktor, der zeitliche Verzögerungen zwischen Regenwasserspende und tatsächlichem Abfluss berücksichtigt. Dies wird besonders augenfällig am Beispiel des Dachgartens, dessen Oberflächenbeschaffenheit zu einer erheblichen Verzögerung und Verteilung der kurzzeitigen Regenspitze beiträgt. Der Regenwasserabfluss wird berechnet als Wassermenge, die je Sekunde den Regenwasserleitungen zugeführt wird. Hieraus ergibt sich der notwendige Querschnitt des Regenfallrohres. Nach DIN 1986 liegen den Berechnungen für die Querschnitte von Regenfallrohren trichterförmige Einläufe zugrunde. Bei zylindrischen Ablaufstutzen wird ein Regenfallrohr um 30 % größer gewählt (z.B. DN 120 statt DN 100). Dies ist notwendig, da bei zylindrischen Abläufen durch strömungsmechanische Einflüsse der Rohrquerschnitt am Einlauf auf 70 % verringert wird.

 

Befestigung

 

Die Befestigung der Rinnen am Dach erfolgt mit speziellen, in Form der zu befestigenden Rinnen, angepassten Rinnenhaltern, die an der Dachkonstruktion (meist die Oberseite von Sparren) montiert werden. Bei längeren Rinnen aus Metall sind Dehnungsvorrichtungen in Form von Rinnenüberlappungen, Zwischenstücken oder Dilatationsblechen einzubauen. Der Anschluss der Rinne an das Regenfallrohr erfolgt mit dem so genannten Rinnenkessel oder geformten Ablaufstutzen.

 

Gefälle

 

Dachrinnen können ohne Gefälle verlegt werden. Dann allerdings steht darin das Wasser, was kein Baumangel ist, solange das verkleinerte Volumen noch so groß ist, dass das Niederschlagswasser einwandfrei abgeleitet wird. Bei einer waagerechten Verlegung kann es zudem in Teilbereichen zu leichtem Gegengefälle kommen, was aber keinerlei erkennbare Nachteile zur Folge hat. Auch die mit der Zeit eingewehten Sand- oder Erdschichten, die bei waagerechtem oder flachem Gefälle in der Dachrinne verbleiben, führen zu keinen erkennbaren Nachteilen. Normalerweise werden Dachrinnen mit 0,5 % bis 2 % Gefälle verlegt. Ein Gefälle der Dachrinne quer zur Länge ist nicht erforderlich. Allerdings soll der hintere Dachrinnenrand gegenüber dem vorderen je nach Rinnengröße eine Überhöhung von etwa 8 bis 20 mm aufweisen, um bei Rückstau ein Überlaufen des Wassers nach vorne, also möglichst weit weg von der Außenwand, zu gewährleisten. Die DIN EN 612 legt für die hintere Überhöhung exakte Maße fest (z.B. 11 mm für die am weitesten verbreiteten Nenngrößen 280, 333 und 400 jeweils halbrund).

 

Fanggitter

 

Um Verstopfungen des Abflusses durch Laub oder Schmutz vom Dach zu vermeiden, empfiehlt sich der Einbau eines Fanggitters/Blätterfangs vor der Einlaufstelle zum Fallrohr.

 

Dachrinnenheizungen

 

Dachrinnenheizungen haben die Aufgabe, dem aufgrund von Wärmeabgabe vom Gebäude oder Sonneneinstrahlung anfallenden Schmelzwasser einen sicheren Abfluss zu gewährleisten. Dies ist besonders von Bedeutung bei innenliegenden Rinnen, wo durch Eispfropfen bzw. -barrieren nachfolgend ablaufendes Schmelzwasser aufstaut und in das Gebäudeinnere eindringen kann. Wegen der hohen Leistungen von Dachrinnenheizungen handelt es sich um Direktheizungen. Um nämlich 1 kg Eis in 1 l Wasser verwandeln zu können, wird dieselbe Energiemenge benötigt wie für die Erwärmung von 1 l Wasser von 0 C auf 80 C. Grundsätzlich unterschieden werden Heizleitungen mit temperaturabhängiger Energieabgabe, die entweder durch manuelles Ein-/Ausschalten oder durch eine Steuerung (Temperatur- und Feuchtefühler) in Betrieb genommen werden, sowie so genannte selbstregelnde Begleitheizungen, die - quasi im Dauerbetrieb und ohne jede externe Regelung - je nach Temperatur unterschiedlich viel Energie abgeben. Diese Selbstregelung erfolgt durch den spezifischen Aufbau dieser Art von Heizkabeln, insbesondere eines darin enthaltenen halbleitenden Heizelementes. Welches dieser zwei Systeme unter den verschiedenen Gesichtspunkten (vor allem Sicherheit und Energiebedarf) vorteilhafter ist, hängt von den örtlichen Bedingungen ab und muss daher mit einem Fachmann für den Einzelfall geprüft werden.

 

Bild: Dach.de

bauen. wohnen. leben.  www.homesolute.com

 

Werbung