Werbung

Energieeffizient = nachhaltig?

Energieeffizienz ist ein wichtiges Kriterium für ein nachhaltiges Gebäude. Gleichsetzen kann man die Begriffe allerdings nicht. (Bild: IBU)

Ganz so einfach ist es nicht. Damit ein Gebäude als nachhaltig bezeichnet werden kann, muss es weit mehr erfüllen, als einen niedrigen Energiestandard, wissen die Experten beim Institut Bauen und Umwelt (IBU).

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz– zwei Schlagworte, die momentan in aller Munde sind. Insbesondere, was den Neubau von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern betrifft, ist Energieeffizienz das zentrale Thema. Nicht umsonst werden Gebäude nach ihrem Energiestandard eingeteilt in Niedrigenergie-, Passiv- und sogar Energie-Plus-Häuser. Viele Bauherren denken, ihr energieeffizientes Gebäude sei aus diesem Grund gleichzeitig ein sehr nachhaltiges Gebäude. Natürlich trägt die Energieeffizienz mit zur Nachhaltigkeit eines Gebäudes bei, aber: Energieeffizienz ist nicht gleichzusetzen mit Nachhaltigkeit. Darauf weisen die Experten des Institut Bauen und Umwelt (IBU) hin und erklären, was ein nachhaltiges Gebäude wirklich ausmacht.

 

Nachhaltigkeit entscheidet sich individuell

 

Grundsätzlich muss die Frage, ob ein Wohngebäude nachhaltig ist oder nicht, immer individuell geklärt werden. Eine pauschale Antwort kann aufgrund der zahlreichen Faktoren, die in die Bewertung mit einfließen nicht gegeben werden. Im Allgemeinen wird für die Nachhaltigkeitsbewertung von der Planung, über die Nutzungsphase bis hin zur Umnutzung oder dem Rückbau der gesamte sog. „Lebenszyklus“ des Gebäudes untersucht. Dabei spielen die Lage des Grundstücks, die Art des Gebäudes – Massiv- oder Fertighaus, Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus – der Kosten-Nutzen-Faktor, und auch die voraussichtlichen Folgekosten (Unterhalt, Reparatur, Renovierungsaufwand) einschließlich der vermuteten Wertentwicklung des Gebäudes eine Rolle.

 

Baustoffe spielen eine wichtige Rolle

 

Die Energieeffizienz kommt dabei fast ausschließlich während der Nutzungsphase des Gebäudes zum Tragen und ist damit lediglich einer von vielen Faktoren, die betrachtet werden. Weitaus höhere Relevanz hat dagegen die Auswahl der eingesetzten Baustoffe. Ihre Qualität entscheidet schließlich sowohl über die Dauerhaftigkeit und Wohngesundheit als auch die Recyclingfähigkeit des Gebäudes. „Bei der Baustoffwahl sollte man bewusst und überlegt vorgehen. Neben den Materialeigenschaften an sich ist der Energieaufwand, der während der Herstellung und dem Transport des Bauprodukts anfällt wichtig. Ebenso sollten die Umweltwirkungen des Produkts, wie Treibhaus-, Ozonbildungs-, Versauerungs- oder Überdüngungspotenzial berücksichtigt werden“, beantwortet Hans Peters, Geschäftsführer des IBU die Frage nach der passenden Baustoffwahl.

 

 

Daten in Deklarationen offen gelegt

 

Viele Hersteller lassen inzwischen all diese Produktdaten in Umwelt-Produktdeklarationen (sog. EPDs) ausweisen, wie sie in Deutschland das IBU zertifiziert. So wird ein direkter Vergleich von Bauprodukten möglich. Architekten und Planer sind anhand dieser Deklarationen in der Lage, die jeweils passenden Bauprodukte auszuwählen, um in Summe eine möglichst nachhaltige Gebäudelösung zu schaffen.

 

bauen. wohnen. leben.  www.homesolute.com

 

Werbung