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Beschädigungen am Balkon: Was nun?

Beschädigte Bodenplatten, Risse in den Fugen oder abgeplatzte Farbe an der Unterseite sind untrügliche Zeichen für Schäden am Balkon.

Oft können sie mit etwas Baukosmetik allein nicht mehr behoben werden. Wer als Hausbesitzer auch schon kleinere Schäden am Freisitz beseitigt, kann eine größere Sanierung zumindest hinauszögern. Das macht den Reiz von Balkonen aus: Freie Sicht in die nähere und weitere Umgebung. Gerade die exponierte Lage des luftigen Ausgucks bringt aber auch Nachteile, die die Lebensdauer von Konstruktion und Material begrenzen können. Witterungseinflüsse, aggressive Luftverschmutzung und jahreszeitlich bedingte Temperaturunterschiede (im Sommer bis zu 70° Celsius auf den Belägen!) setzen den Materialien freitragender Bauteile schwer zu.

Das "Innenleben" frei auskragender Balkone ist meist recht ähnlich: Die Basis bildet die Trag- oder Kragplatte aus stahlbewehrtem Beton. Dann folgt eine Abdichtungsschicht aus Bitumen oder Zement. Auf den Estrich kommt eine Kunststoffbeschichtung, zuletzt frostsichere Fliesen oder Bodenplatten. Bei Holzbalkonen sind es die Balken, die die Tragfunktion übernehmen und regelmäßig, wie auch der Belag, untersucht werden sollten. Vorbeugende Schadenskontrolle ist immer von Nutzen. Doch gerade hier liegt offenbar vieles im Argen.

Nach der Umfrage eines großen deutschen Herstellers von Bausystemen glauben knapp zwei Drittel der Deutschen, dass Fliesenbeläge auf Balkonen "auf ewig" wasserdicht seien. Ein Irrtum!.

Die kleinste Lösung in Eigenarbeit

Erste Warnzeichen für Schäden im Anfangsstadium sind Risse oder kleine, kaum wahrzunehmende "Ausblühungen" in den Mörtelfugen des Platten- oder Fliesenbelags. Diese kreideartige Substanz, die auch auf Wänden und Sockeln auftritt, entsteht, wenn bereits eingedrungenes Sickerwasser durch Erwärmung trocknet ? zurück bleiben die hässlichen Kalkrückstände. Ein Warnschuss, sagt Wüstenrot und rät: Je eher solche Schönheitsmängel als Vorstufe größerer Folgeschäden erkannt werden, desto weniger Aufwand ist zunächst erforderlich. Mit einem Imprägniermittel kann sie der Hausbesitzer, auch in Eigenarbeit, zunächst beseitigen. Aber leider nur vorübergehend, denn der Balkon ist natürlich weiterhin der Witterung ausgesetzt.

Mit fachlicher Hilfe

Größer sind die Schäden, wenn schon tiefere und breitere Risse zwischen den Platten entstanden sind und sich Kalkrückstände ausgebreitet haben. Dann wird die Hilfe eines Sanierungsfachmanns unvermeidlich sein, denn jetzt kommt es besonders auf die Qualität der Ausführung an. Dabei kann der alte Plattenbelag als Untergrund dienen, sofern er tragfähig ist, also keine Hohlstellen aufweist. Auf eine neue Abdichtung, die aus einer Polyäthylenfolie bestehen kann, kommt ein neuer, "moderner" Belag. Die Kosten liegen zwischen 190 und 200 Euro pro Quadratmeter.

Totalsanierung als letzter Schritt

Wurde es jahrelang versäumt, den Freisitz zu kontrollieren, kann ein größerer Sanierungsaufwand unvermeidlich werden. Die wenig erfreulichen Schadensbilder reichen von gelösten Platten über Verschleiß- oder Hohlstellen bis zu Abplatzungen des Betons und mehr oder weniger stark rostenden Bewehrungseisen. Hier ist es mit bloßem Übertünchen nicht getan! Es empfiehlt sich, die Betonbauteile dauerhaft instand zu setzen. Dem geht eine Schadensdiagnose voraus, die Ursachen und Vorgehensweise festhält.

Bei einer großen Sanierung hat es der Hausbesitzer häufig mit mehreren Handwerksberufen zu tun. Im Regelfall wird als Erstes der Fliesenleger angesprochen. Er koordiniert die Arbeiten für zwei weitere Gewerke: Für den Maler bei der Stahlbetonsanierung und für den Klempner, wenn Balkonrinnen und Wasserspeier ersetzt werden müssen.

Bild: Wüstenrot
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