Balkon Sichtschutz mit Bambus und Kletterpflanzen

Nach und nach fallen die Blätter und geben den Nachbarn unweigerlich wieder freie Sicht auf meinen Balkon und meine Wohnung. Jedes Jahr das gleiche. Sobald es draußen dunkel wird, fühle ich mich in der beleuchteten Wohnung irgendwie beobachtet. Nicht, dass ich etwas zu verstecken hätte – aber jetzt soll endlich ein immergrüner Sichtschutz her. Dann kann ich ganz gemütlich und ungeniert im eigenen Reich überwintern.

Damit der Sichtschutz auch noch dicht hält, wenn der Laubvorhang vorm Haus längst gefallen ist, verwendet man auf dem Balkon am besten immergrüne Pflanzen. Ein empfehlenswerter Dauergast ist beispielsweise die Glanzmispel (Photinia). Sie wächst problemlos im Kübel und ist nicht nur immergrün, sondern bildet im Frühjahr auch dekorative, leuchtend rote Neutriebe. Als verlässlich blickdicht erweisen sich außerdem Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) und das Japanische Pfaffenhütchen (Euonymus japonica). Sie werden, je nach Sorte, etwa 50 bis 120 Zentimeter groß. Mannshoch streckt sich der winterharte Bambus. Im Kübel erreicht er, je nach Sorte, eine Höhe von circa zwei Metern. Und das Beste: Er behält den ganzen Winter seine Blätter, die beim kleinsten Windstoß so schön rascheln.

Platzsparender geht’s auf Balkon und Terrasse mit wüchsigen Kletterpflanzen. Knöterich beispielsweise bietet mehrere Monate einen dichten Sichtschutz und zeigt sich im Herbst noch einmal von seiner schönsten Seite: Er blüht bis Oktober und färbt sein Laub dann leuchtend hellgelb. Man muss ihn allerdings mit der Schere im Zaum halten, denn er wächst sehr schnell. Einen urig romantischen Blätterwald formt der starkwüchsige Wilde Wein (Parthenocissus), der sich im Oktober feuerrot färbt. Rund ums Jahr belaubt und damit ein idealer Sichtschutz sind aber vor allem das Immergrüne Geißblatt (Lonicera henryi), die Kletter-Spindel (Euonymus fortunei) und das Efeu (Hedera).


Tipp

Bambus-Terrasse
Damit sich Bambus im Kübel auf Terrasse oder Balkon gut entwickelt, benötigt er einen ausreichend großen Wurzelraum. Um den Bambus nicht jedes Jahr neu umtopfen zu müssen, sollte das Gefäß etwa dreimal so groß wie der Wurzelballen sein. Wichtig sind außerdem ein Bodenloch im Pflanzgefäß und eine Bodenschicht aus Blähton, um eine ausreichende Drainage zu sichern und Staunässe im Kübel zu vermeiden. Wird die Pflanze im Freien überwintert, sollte eine winterharte Sorte gewählt werden.

Bild: CMA

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