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Eine Bronzestatue altert in Würde – Alles über Patina

(Bild: unsplash)

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Was ist an Bronze eigentlich so besonders, dass Bildhauer und Künstler dieses Metall seit Jahrhunderten bevorzugt einsetzen? Neben der guten Verarbeitbarkeit ist es ganz sicher die Patina, also diese sichtbare Veränderung der Oberfläche, die ein Objekt aus Bronze so besonders macht.

Was ist Patina eigentlich?

 

Der Begriff Patina kommt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie dünne Schicht oder Firnis. Patina kann natürlich entstehen oder auch künstlich erzeugt oder beschleunigt werden. Es handelt sich um einen Alterungsprozess, der sich auf die Farbe, aber auch auf die Struktur beziehen kann. 

Bei diesem chemischen Prozess verbindet sich Schwebeteilchen aus der Luft mit der Oberfläche der Bronze Statue in einer chemischen Reaktion. Da Bronze zum größten Teil aus Kupfer besteht, kann man hier den typischen grünlichen Belag nach einer Weile erkennen. 

Patina ist übrigens nicht auf Bronze und auch nicht auf Statuen begrenzt. Auch Ölgemälde können über die Jahre eine Patina entwickeln. 

 

Patina schützt eine Bronze Statue

 

Eine Patina sieht nicht nur attraktiv aus, sondern erfüllt auch einen anderen Zweck. Sie dient nämlich als Schutz des darunterliegenden Metalls und macht eine Statue dadurch deutlich widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse und Luftverschmutzung. 

Info: Kupfer & Bronze


Kupfer ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 29. Es wird wegen seiner guten Verarbeitbarkeit bereits seit rund 10.000 Jahren von den Menschen verwendet. Bronze ist eine Metalllegierung mit einem Anteil von mindestens 60 % Kupfer. Hochwertige Skulpturen können durchaus einen Anteil von bis zu 90 % aufweisen. Als zweites Metall kommt insbesondere Zinn, aber auch Phosphor, Nickel und Blei infrage. 

 

Wie entscheiden Sie sich: Polieren oder Patina?

 

Bei einem Bronzeobjekt muss man sich grundsätzlich entscheiden. Sie können sie entweder regelmäßig putzen und polieren (wie Ihr Tafelsilber) oder aber die schützende Schicht aus Patina entstehen lassen. Beides hat seinen Reiz. Eine polierte Bronze Statue ist glatt, glänzt wunderbar und scheint in der typischen beige-bräunlichen, bronzenen Farbe. Im Sonnenlicht funkelt sie mit dem Wasser um die Wette. 

Einen mit Patina überzogene Statue hingegen ist eher matt, grünlich und an der Oberfläche rau. Der Vorteil ist, neben den optischen Reizen, dass die Statue dadurch geschützt ist. Eine polierte Skulptur hält nicht so lange den Herausforderungen von Wetter und Wind stand. Im Innenbereich können Bronze Stauen daher problemlos poliert werden, im Außenbereich ist es nicht unbedingt zu empfehlen. 

 

Sie können Patina auch künstlich erzeugen

 

Wenn Ihnen die natürliche Bildung der Patina nicht schnell genug geht, können Sie diese auch künstlich erzeugen oder beschleunigen. Hierzu geben Sie ein Oxidationsmittel auf die Oberfläche des Bronzeobjektes, das den Prozess in Gang bringt. Diese Mittel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die jedes Mal eine andere Farbnuance erzeugen. Man nennt diesen Vorgang auch Patinieren.

Bereits beim Auftragen des Oxidationsmittels können Sie erste Effekte erkennen. Im Falle der Bronze entstehen grünliche, beigefarbene oder bläuliche Farbveränderungen. 

Wenn Sie den Alterungsprozess beschleunigen, sollten Sie die Statue hinterher zur besseren Haltbarkeit und Veredelung mit einem Schutzlack überziehen, da hierbei die Schicht von alleine nicht so schützend wirken kann, wie bei einer natürlichen Patinabildung. 

 

Ist Patina und Grünspan dasselbe?

 

Was Patina ist, haben wir geklärt. Aber ist es dasselbe wie Grünspan? Nein – Grünspan, das korrekterweise Kupferacetat heißt, ist zwar auch ein Belag auf Kupfer, jedoch im Gegensatz zu Patina giftig, nicht schützend und tut dem Metall nichts Gutes. Grünspan ist wasserlöslich und eine Reaktion aus Wasser und Essigsäure

Also frei nach George Orwell: Patina guuuut, Grünspan schleeeecht.

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