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Naturnahe Gartengestaltung

Der Garten kann als kleines Ökosystem gesehen werden, bei dem Wechselbeziehungen zwischen allen Pflanzen- und Tierarten bestehen – sie bilden sozusagen „Lebensgemeinschaften“. So ernähren sich beispielsweise bestimmte Insekten von bestimmten Pflanzen. Diese Pflanzen wiederum haben sich auf den Fraßdruck eingestellt und Kompensationsstrategien entwickelt. (Bild: Fotolia.com)

Um Pflanzen und Tieren einen adäquaten Lebens- und Rückzugsraum zu bieten, sollte der Garten im Einklang mit der Natur gestaltet werden. Bei naturnaher Gartengestaltung wird die natürliche Entwicklung mit nur wenigen lenkenden Eingriffen unterstützt und so der Garten zum funktionierenden Ökosystem.

Kurz gehaltener Rasen und wenige, möglicherweise exotische Pflanzen – was uns als grüne Insel erscheint, ist aus ökologischer Sicht meist nicht empfehlenswert. Denn um hier beheimateten Pflanzen und Tieren einen adäquaten Lebens- und Rückzugsraum zu geben, ist eine naturnahe Gestaltung des Gartens sinnvoll. Dabei wird der Garten keineswegs einfach sich selbst überlassen. Tatsächlich verbirgt sich hinter diesem Gestaltungskonzept ein durchdachtes ökologisches Bestreben: Mit der Natur gärtnern, anstatt dagegen, lautet die Devise.

 

Worauf kommt es beim naturnahen Garten an?

 

Naturnah bedeutet, dass man bei der Gartengestaltung und -pflege der Natur Raum zur Entfaltung gibt und sie in ihrer Entwicklung unterstützt. Auf lenkende Eingriffe muss also nicht verzichtet werden. Diese Maßnahmen sollten jedoch stets auf den Garten, also auch auf die dortigen Pflanzen und Tiere abgestimmt sein.

 

Elementar bei der naturnahen Gartengestaltung ist die Verwendung heimischer Pflanzen, die für den jeweiligen Standort geeignet sind. Dabei kommt es nicht nur auf Standort innerhalb des Gartens an – ebenso relevant sind die Bodenqualität und das regionale Nährstoffvorkommen. Muss sich beispielsweise eine feuchtigkeitsliebende Art stets an trockene Bodenbedingungen anpassen, dann ist sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten. „Exotische“ Pflanzenarten sind in der Regel andere Umweltbedingungen gewohnt und damit tendenziell eher ungeeignet für den naturnahen Garten. Was beim naturnahen Garten generell vermieden werden sollte, ist die Verwendung von chemischen Pflegeprodukten, da ihr langfristiger Einsatz nicht nur für Pflanzen, sondern ebenso für den Menschen schädlich sein kann.

 

Für eine naturnahe Gartengestaltung ist es zudem relevant, Pflanzen und Tiere nicht unabhängig voneinander zu betrachten. Der Garten kann als kleines Ökosystem gesehen werden, bei dem Wechselbeziehungen zwischen allen Pflanzen- und Tierarten bestehen – sie bilden sozusagen „Lebensgemeinschaften“. So ernähren sich beispielsweise bestimmte Insekten von bestimmten Pflanzen. Diese Pflanzen wiederum haben sich auf den Fraßdruck eingestellt und Kompensationsstrategien entwickelt. Von der als hartnäckiges Unkraut bekannten Quecke beispielsweise leben mehr als 80 verschiedene Tierarten. Auch hier wird wieder deutlich, weshalb heimischen Pflanzen im Garten der Vorzug gegeben werden sollte. Exoten können von den hier beheimateten Tieren oft nicht als Nahrungsquelle genutzt werden und fügen sich damit nicht oder nur unvollständig in das Ökosystem Garten ein. 

In diesem Praxisbuch stellt Autor und "Agrar-Rebell" Sepp Holzer Permakulturen vor - ein Denkprinzip, das sowohl für die erwerbstätige Landwirtschaft, wie auch für Privatpersonen realisierbar ist. (Bild: Leopold Stocker Verlag | Graz)

Buchtipp: Sepp Holzers Permakultur

 

Der Ansatz der naturnahen Gestaltung wird auch von vielen Experten diskutiert. Eine Möglichkeit, den Garten naturnah zu gestalten sind sogenannte „Permakulturen“. Sie haben zum Ziel, nachhaltige, naturnahe und vor allem langfristig funktionierende Kreisläufe zu bilden. Ihnen zugrunde liegt das Bestreben, Ressourcen, Platz sowie Zeit- und Arbeitsaufwand so gering wie möglich zu halten. Permakultursysteme sollen sich über natürliche Kreisläufe weitgehend selbst versorgen. Damit gelten sie als Denkprinzip, das sowohl für die erwerbstätige Landwirtschaft, wie auch für Privatpersonen relevant ist.

 

Autor Sepp Holzer hat auf Grundlage seiner persönlichen Erfahrungen ein eigenes Verständnis für die nachhaltige Pflege von Gärten und für das Betreiben von Landwirtschaft entwickelt. Als Bergbauer entwickelte Holzer durch genaue Naturbeobachtung und Experimentieren eigene Methoden, um seinen landwirtschaftlichen Betrieb ohne Kunstdünger und Chemieeinsatz zu führen.

 

Der „Agrar-Rebell“ stellt in seinem Praxisbuch „Sepp Holzers Permakultur“ die Prinzipien seiner Permakultur vor, macht anhand von zahlreichen, anschaulichen Beispielen auf Alternativen zu konventioneller Gartenpflege und -gestaltung aufmerksam und gibt nützliche Ratschläge. Das Prinzip der Permakulturen ist nicht nur für erwerbstätige Landwirte, sondern auch für Hobbygärtner, die auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen für den Klein- oder gar den Balkongarten sind, ein interessanter Denkansatz.

 

 

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