Gartenmöbel für das grüne Wohnzimmer

Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen beharrlich nach oben klettern, verspürt man allerorts denselben Wunsch: Ab ins Freie! Da dürfen die passenden Gartenmöbel natürlich nicht fehlen, um es sich auch im „grünen Wohnzimmer“ so richtig gemütlich zu machen. Laut Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM) sind Gartenmöbel in dieser Saison sogar regelrecht „in“. Woran das liegen könnte, wollten wir von VDM-Möbelexpertin Ursula Geismann wissen.

Frau Geismann, warum stehen Gartenmöbel aktuell so hoch im Kurs? Sind diese nicht jede Saison gefragt?

Geismann: Die Beliebtheit der Gartenmöbel nimmt deswegen zu, weil die Menschen den Freiraum Garten, Balkon oder Terrasse immer mehr schätzen. Sie empfinden den Raum unter freiem Himmel immer mehr als Wohlfühloase inmitten der Natur. Hierbei sind die gestalterischen Möglichkeiten die letzten Jahre größer geworden. Das zeigen schon die boomenden Gartenfachmärkte oder Baumärkte mit Gartenabteilung. Brunnen, exotische Gewächse, Feuer- oder Grillgeräte, Photovoltaikleuchten und all diese Dinge sind beliebt. Zu einem schönen Garten gehören dann auch schöne Gartenmöbel. Daher ist dieses Branchensegment besonders im Aufwind.

Welche Trends gibt es aktuell im Bereich Gartenmöbel zu verzeichnen? Sind bestimmte Möbeltypen besonders gefragt?

Geismann: Wie auch im Wohnmöbelbereich ist Vielfalt angesagt. Es gibt keine einheitliche Formensprache, die einen Einheitstrend vorschreibt. Vom hölzernen Klassiker bis hin zur modernen, schmutzabweisenden Polyurethanfaser ist alles erlaubt. Holz, Metall und Kunststoff kommen natürlich besonders zum Einsatz. Gefragt sind Materialkombinationen etwa aus Holz und Edelstahl, die sehr wertig wirken. Auch kommen immer mehr exotische Holzarten auf den hiesigen Markt. Solche Holzmöbel sind äußerst robust und langlebig. Klassiker bei den Möbeltypen sind der Tisch und vier Stühle. Erst danach kommen die Liegen und Sitzbänke. Inzwischen gibt es aber auch sesselartige Gartenmöbel, die ein richtiger „Hingucker“ sind.

Ganz generell: was unterscheidet Außen- von Innenmöbeln?

Geismann: Außenmöbel müssen witterungsbeständig und wetterfest sein. Von ihrer Konstruktion sind sie schon ähnlich wie Innenmöbel. Aber gerade in Bezug auf ihre Oberfläche sind sie anders, eben wetterfest veredelt. Und Stoffauflagen können bei Regen auch nicht einfach draußen bleiben.

Und auf was sollte man beim Kauf von Gartenmöbeln besonders achten?

Geismann: Auf gute Qualität, die langlebig ist. Billigmöbel für Draußen halten vielleicht nur eine Saison. Das ist zu schade, denn man will sich ja viele herrliche Sommer an ihnen erfreuen. Bei Tropenhölzern sollte man nur zertifizierte Möbel aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung, also von Plantagen kaufen.

Holz- oder Kunststoff – welches Material eignet sich denn besser für den Einsatz im Freien? Oder gibt es gar neue Trendmaterialien?

Geismann: Das ist eine Geschmacksfrage. Holz sieht oft wertiger und edler aus als Kunststoff, ist aber schwerer und meist auch teurer. Bei den Kunststoffen sind geflochtene Möbel im Kommen. Die Fasern werden wie Weidengeflecht verarbeitet und haben ihm gegenüber einige Vorzüge: sie halten länger und sind pflegeleicht. Holzmöbel müssen regelmäßig eingeölt oder gewachst werden. Kunststoffmöbel braucht man indes zur neuen Gartensaison nur mal abzuwaschen. Außenmöbel wären keine Außenmöbel, wenn ihr Material nicht geeignet wäre. So ist es tatsächlich eine Frage des individuellen Geschmacks, für welches Material man sich für Balkon oder Garten entscheidet. Die Statistik sagt, dass Holz- und Kunststoffmöbel noch einen gleichen Anteil haben. Holz wird aber immer beliebter und wird Kunststoff bald überholen.

Bild: Ursula Geismann, Möbelexpertin vom VDM

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