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Bauerngärten heute

buchtipps aus der redaktion

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Keine Hektik bitte!, das ist das Motto, mit dem die Bäuerin Friederike Kleen garteninteressierte Besucher in ihrem Bauerngarten empfängt.

Wer einen der Gärten des norddeutschen Projekts "Bäuerinnen öffnen ihre Gärten" betritt, fühlt sich in einer anderen Welt, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

Obstbäume, Rosenbüsche, großzügige Rasenflächen, begrünte Gebäude, Blumen- und Kräuterbeete - überall rankt, duftet und wächst es im Überfluss.

Sanfter Tourismus

Mittlerweile nehmen mehr als 60 Bäuerinnen und Frauen aus dem ländlichen Raum an dem Projekt der Landwirtschaftskammer Weser-Ems in Oldenburg teil. Friederike Kleen erklärt, was alle motiviert hat, ihre Gärten für interessierte Besucher zu öffnen: Ziel dieses Projektes ist es, Wissen rund um den Garten, landwirtschaftliche Betriebe und die Region an Interessierte weiterzugeben. Was uns Frauen auszeichnet, ist die Liebe zur Natur, wir möchten Traditionelles und Vergessenes der Bauerngärten mit Besuchern teilen und ihnen unser Faible für Bewährtes, für Praktisches und Regionaltypisches vermitteln. Unsere Gärten sind durch ihre einzigartige Verbindung mit dem Leben in der Familie eine Besonderheit.

Vom Nutzen des Schönen

Bauerngärten verbinden seit jeher das Nützliche mit dem Schönen: Sie waren in erster Linie Nutzgärten, die die Bauernfamilie und ihr Gesinde ernährten. Welche Pflanzen angebaut wurden, ergab sich aus dem Zweck des Gartens. In geometrisch angelegten Beeten wuchsen Blumen, Gemüse und Kräuter nach einem sinnvollen Plan, aber durcheinander. Die strenge Form der Bauerngärten hat sich bis heute erhalten: Durch die symmetrische, in vier Quadrate geteilte Anordnung der Beete wurde Platz gespart, eine ausgewogene Mischkultur von robusten Gemüsesorten, Blumen, Küchen- und Heilkräutern sorgte für effiziente, natürliche Schädlingsbekämpfung und gute Ernte. Pflegeleichte Sommerblumen und anspruchslose, wunderschön blühende Stauden, wie z. B. Iris, Rittersporn, Königskerze, Dahlien und Ziersalbei, mit ihren kräftigen Farben waren ganz nebenbei dekorative Elemente. Im späten Mittelalter entwickelte sich ein weiteres typisches Merkmal des Bauerngartens: Damals hatte man aus praktischen Gründen begonnen, die Beete mit Buchs einzufassen, damit die Erde bei starkem Regen nicht auf die Wege gespült wurde. Zudem schützten die kleinen Hecken die Pflanzen vor Wind und Kälte. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich auch das Pflanzensortiment: Heimische Pflanzen bekamen exotische Partner wie Lilien und Rosen oder mediterrane Kräuter, landesübliche Gemüsesorten wurden durch neue Züchtungen erweitert.

Alles bewahren

In dem Maße, wie im 20. Jahrhundert die Technisierung auch auf dem Land Fuß fasste, wurden die Nutzgärten der Bauernhöfe verkleinert und die frei werdenden Flächen immer mehr zu Ziergärten umgestaltet. In Norddeutschland begleitete die Landwirtschaftskammer Weser-Ems diese Entwicklung: Man wollte Altes, was sich über Generationen entwickelt hatte, nicht in Vergessenheit geraten lassen. Wichtig war bei der Unterstützung der einzelnen Projekte, dass das Charakteristische der Gärten, resultierend aus der Lage, den Bodenverhältnissen, der Geschichte und der jeweiligen Arbeitssituation erhalten bzw. gefördert wurde.

Wie bei Oma im Grünen

Mit dem verstärkten Rückzug in die Natur und dem Wunsch nach gesundem Gärtnern sind Bauerngärten als Gartentyp auch für Hausgärten stark im Kommen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich kaum ein Besucher dem Charme dieses üppig blühenden Refugiums entziehen kann", sagt Friederike Kleen, die selbst so viel Zeit wie möglich in ihrer grünen Oase verbringt. "Solch ein Garten verströmt Nostalgie - er ist ein Ort, an dem der Alltagsstress und die Hektik Welten entfernt scheinen. Oft, wenn ich hier unter den Bäumen entlang gehe, erinnere ich mich meiner Kindheit, als ich mit meiner Oma Gemüse geerntet, Kräuter für den Salat geholt oder einen dicken Blumenstrauß gepflückt habe."

Die Inspiration für morgen

Wer die verschiedenen Bauerngärten besucht, wird überrascht feststellen, wie unterschiedlich sie sind. Denn Bauerngärten sind trotz ihrer häufig symmetrischen Grundform durchaus Gärten, die sich ganz nach den eigenen Wünschen und Möglichkeiten gestalten lassen. Friederike Kleen kann das nur bestätigen: "Traditionelle Bauerngärten, wie sie im Allgemeinen verstanden werden, mit Gemüse und Blumen sowie mit Buchs gesäumten Beeten, haben mit unseren Gärten wenig gemein. Sie sind so vielseitig wie die Frauen auf dem Land: In ihnen spiegeln sich Individualität, Zeitgeist, Tradition und Ländlichkeit. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit können wir mit unserem Gartenwissen eine wertvolle Informationsquelle für Gartenliebhaber sein, die sich bei einem Besuch unserer Gärten für die Gestaltung ihres Bauerngartens inspirieren lassen wollen."

Bild: CMA
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