Nutzgarten für eigene Ernte

Der Ziergarten wurde immer beliebter und der private Anbau von Obst und Gemüse verlor an Bedeutung. Eine Rose nur wegen ihrer Schönheit zu pflanzen – das war früher nicht üblich, zumindest nicht beim einfachen Volk. Ziergärten waren im Mittelalter ein Privileg für wenige, nur Wohlhabende konnten sie sich leisten. Die meisten Gärten waren damals Nutzgärten, sie lieferten Nahrungs- und Heilmittel.

Eigene Ernte – Genuss von Anfang an

In den letzten Jahren hat die Wertschätzung von Kochen, Essen und Genießen als Teil eines kultivierten und gesunden Lebensstils wieder zugenommen und damit verändert sich auch die Nutzung mancher Gärten: Die eigene Ernte steht hoch im Kurs und das Pflanzen von Obst und Gemüse erlebt eine Renaissance. Haus- und Schrebergärten werden für junge Familien zum Wochenendparadies und alte, zum Teil in Vergessenheit geratene Obstarten und -sorten oder daraus entstandene neue Züchtungen stoßen auf großes Interesse.

Obstvielfalt – für jeden Geschmack etwas

Auch wenig bekannte Obstgehölze, deren Früchte nicht im Supermarkt erhältlich sind, wie Quitte und Mispel, finden immer mehr Zuspruch. Diese beiden Obstgehölze bereichern, genauso wie Kirsch-, Birnen- und Apfelbäume, im Frühjahr den Garten mit ihren hellen Blüten und später im Herbst mit ihren Früchten. Wer nur wenig Platz hat und gerne einen Apfel- oder Kirschbaum pflanzen möchte, kann heute auf kleinbleibende Sorten zurückgreifen. Es gibt mittlerweile auch Säulenobstbäume. Sie sind so schlank, dass sie in einem großen Kübel wachsen können und die eigene Ernte auch auf dem Balkon möglich machen. Andere Bäume mit essbaren Früchten sind Speierling, Esskastanie und Schwarzer Maulbeerbaum. Diese alten Kulturpflanzen gedeihen gut in Regionen mit Weinbauklima.

Bild: PdM

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