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Die kleine Kräuterapotheke – Fit für den Winter

Um das eigene Immunsystem zu stärken, kann dreimal täglich eine rohe Knoblauchzehe oder deren in heißes Wasser aufgelöster Saft zu sich genommen werden. So werden bereits bestehende, aber noch symptomlos verlaufende Infektionen im Keim erstickt.

Egal ob Grippe, Winterdepression oder Husten – in der kalten Jahreszeit kämpfen viele mit gesundheitlichen Problemen. Eine Alternative zur Schulmedizin sind Heilkräuter. Sie leisten sowohl vorbeugend, als auch bei unterschiedlichen Symptomen Abhilfe.

Der berühmte antike Arzt Hippokrates (460 – 377 v. Chr.) empfahl seinen Patienten, ihre Selbstheilungskräfte durch die Einnahme von Heilkräutern zu stärken und eine gesunde Ernährung zu pflegen. Die Selbstbehandlung unkomplizierter Erkrankungen durch Heilpflanzen ist eine Methode, die so alt ist, wie die Menschheit selbst. Die Rezepte wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Auch die moderne Medizin profitiert immer noch von den altbekannten Lehren. [1] Gerade wenn es um die klassischen Wintererkrankungen – Erkältung (grippaler Infekt) und Grippe (Influenza) – geht, ist die Behandlung mit Heilkräutern (Phytotherapie) oft effektiver als die klassischen Therapien der Schulmedizin.

 

Im Winter sind die Abwehrkräfte durch Licht- und Bewegungsmangel, Kälte und die trockene Heizungsluft in geschlossenen Räumen geschwächt. Die Anfälligkeit für Viruserkrankungen wie grippale Infekte oder Influenza erhöht sich. Neben einer Immunisierung gegen Grippe durch Impfung, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung kann man sich in Vorbereitung auf den Winter eine kleine Hausapotheke aus Heilkräutern anlegen. So können Abwehrkräfte gestärkt oder im Falle einer ausbrechenden Erkrankung die Symptome gelindert werden. Hier wird erläutert, welche Kräuter dafür infrage kommen, wie sie lange halten und angewendet werden.

 

Die Abwehrkräfte stärken

 

Knoblauch gilt als eine Art Wundermittel bei der Bekämpfung von Viren und Bakterien. Zudem bilden diese, so die Hypothese, keine Resistenzen gegen die ätherischen Öle von Knoblauch aus. Um das eigene Immunsystem zu stärken, kann dreimal täglich eine rohe Knoblauchzehe oder deren in heißes Wasser aufgelöster Saft zu sich genommen werden. So werden bereits bestehende, aber noch symptomlos verlaufende Infektionen im Keim erstickt.

 

Hagebutten enthalten eine Menge Vitamin C. Gerade Hagebuttentee ist daher ideal für die Vorbeugung von Infekten. Da der Organismus Vitamin C nicht „speichern“ kann, ist er auf eine regelmäßige Zufuhr angewiesen, um das Immunsystem funktionstüchtig zu halten. [1] [2]

 

Eine Erkältung im Keim ersticken

 

Auch eine Teemischung aus HolunderPfefferminze und Schafgarbe gilt als Geheimtipp. Holunder ist ein wirksames Diaphoretikum, d.h. er regt die Schweißbildung an. Eine höhere Körpertemperatur schränkt die Fortpflanzungsfähigkeit von Viren ein. Pfefferminze wirkt schmerzlindernd und antiseptisch. Aber Achtung! Über einen längeren Zeitraum eingenommen stimuliert das enthaltene Menthol die Magensäurebildung und kann zu Magenschmerzen führen. Schafgarbe enthält Bitterstoffe und wirkt, wie Kamille, gegen die Schleimhautentzündungen im Rachenraum. Pro Tasse wird von den genannten Kräutern etwa ein halber Teelöffel zugegeben, mit heißem Wasser überbrüht und dann 20 Minuten ziehen gelassen. Dieser hausgemachte Tee kann durchaus mehrmals täglich getrunken werden. 

Gerade wenn es um die klassischen Wintererkrankungen – Erkältung und Grippe – geht, ist die Behandlung mit Heilkräutern (Phytotherapie) oft effektiver als die klassischen Therapien der Schulmedizin.

Mit Heilkräutern gegen ausgewachsene Erkältung

 

Bei einer ausgewachsenen Erkältung ist es vor allem nötig, die Vermehrungsrate der Viren mithilfe von Diaphoretika zu verringern und die Abwehrkräfte zu stärken. Der eben beschriebene Tee aus HolunderPfefferminze und Schafgarbe kann auch bei einem bereits ausgebrochenen grippalen Infekt die Heilung unterstützen. Darüber hinaus können Lindenblütentee und Honig eingesetzt werden. Sie regen die Schweißproduktion. Heißer Zitronentee enthält Vitamin C, Fieber kann nötigenfalls mit einem Tee aus Mädesüß und Weidenrinde gesenkt werden. Beide enthalten außerdem Salizin, das schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt. Sollte das Fieber aber über 38° C steigen, zusätzlich Glieder- und Rückenschmerzen, möglicherweise sogar Atemnot hinzukommen, handelt es sich vermutlich um eine Grippe. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden. [1] [2]

 

Mit Heilkräutern gegen Halsschmerzen

 

Bei Halsschmerzen ist die Einnahme schleimstoffhaltiger Kräuter, die schmerzlindernd wirken, und gerbstoffhaltiger Kräuter, die eine Entzündung eindämmen, heilsam. Lindenblüte, Malve, Ringelblume und Spitzwegerich können als Tee mit Honig eingenommen werden und enthalten die besagten Schleimstoffe. Ebenfalls entzündungshemmend wirken Kamille, Salbei und vor allem Thymian, die ebenfalls als Tee genossen werden sollten, aber auch zum Gurgeln verwendet werden können. [1] [2]

 

Mit Heilkräutern gegen Husten

 

Bei einem Husten muss der trockene Reizhusten vom sogenannten produktiven Husten, der das in den Bronchien festsitzende Sekret nach oben befördert, unterschieden werden. Einen Reizhusten behandelt man in der Regel ähnlich wie Halsschmerzen mit LindenblüteMalveRingelblume und Spitzwegerich. Der produktive Husten sollte durch die Einnahme sekretionsfördernder Heilkräuter unterstützt werden, zum Beispiel mit FenchelThymian und Schlüsselblume jeweils als Tee. [1] [2]

 

Mit Heilkräutern gegen Schnupfen

 

Auch hier hilft der Tee aus FenchelThymian und Schlüsselblume und unterstützt den Sekretionsprozess. Auch eine Inhalation mit ätherischen Ölen, z.B. Pfefferminzöl oder Eukalyptusöl ist wohltuend. Beide begünstigen das Abschwellen der Nasenschleimhäute und erleichtern das Atmen. [1] [2]

 

Mit Heilkräutern gegen die Winterdepression

 

Viele Menschen leiden in der kalten und lichtlosen Jahreszeit nicht nur unter ständigen Erkältungen und Infekten, sondern auch unter Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit. Ein täglicher Aufguss aus Rosmarinund Lavendelblüten kann die Stimmung aufhellen. Auch das beinahe nebenwirkungsfreie Johanniskraut kann helfen, die Winterdepressionen zu vertreiben. Ein bis zwei Teelöffel der getrockneten Pflanze auf 150 ml Wasser dreimal täglich wirkt stimmungsaufhellend und antidepressiv. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Johanniskraut kann unter anderem die Wirkung der Pille außer Kraft setzen. Im Zweifel sollte der Hausarzt dazu befragt werden. [1] [2]

Eine Pflanze sollte aber ausschließlich dann konsumiert werden, wenn Sicherheit darüber besteht, dass es sich um das richtige Kraut handelt. Viele einheimische Pflanzen ähneln sich und enthalten Giftstoffe. Im Zweifelsfall sollte in einem Bestimmungsbuch nachgesehen oder ein Experte konsultiert werden.

Darauf sollte geachtet werden

 

Die meisten der genannten Heilpflanzen können selbst angebaut und dann geerntet bzw. sogar in der freien Natur gesammelt werden. Eine Pflanze sollte aber ausschließlich dann konsumiert werden, wenn Sicherheit darüber besteht, dass es sich um das richtige Kraut handelt. Viele einheimische Pflanzen ähneln sich und enthalten Giftstoffe. Im Zweifelsfall sollte in einem Bestimmungsbuch nachgesehen oder ein Experte konsultiert werden.

 

Die geernteten und gesammelten Pflanzen werden in Sträußen zu je zehn Exemplaren zusammengebunden und in einem warmen, trockenen und möglichst staubfreien  Raum zum Trocknen aufgehängt. So bleiben Aroma und Wirkstoffe erhalten. Die Blätter sollten danach empfindlich sein, aber nicht bei Berührung zu Staub zerfallen. [1] Geerntete Hagebutten können, ähnlich wie Nüsse, auf Blechen trocknen. Knoblauch und Ingwer sind ganzjährig im Supermarkt erhältlich.

 

Wichtig ist, dass Warnzeichen erkannt werden und rechtzeitig ein Arzt aufgesucht wird, falls die Selbstbehandlung mit Heilkräutern erfolglos bleibt, bzw. sich die Symptome verschlimmern. Gerade eine ausgewachsene Grippe kann zu Herzschäden und Lungenentzündungen führen. [3] Bei einer unangenehmen aber harmlosen Erkältung allerdings können mit einer selbstangelegten Hausapotheke wahre Wunder bewirkt werden. 

 

[1] Die ganze Welt der Kräuter. Der große Ratgeber für Haus und Garten,  Garant Verlag, Renningen 2010, S. 178f., 182ff, 230f.

[2] Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen, Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2007, S. 122ff, 140ff, 150ff, 200ff, 226ff, 252ff, 301ff.

[3] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung „Grippe (Influenza)“: 

http://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/grippe-influenza/#c60490 16.02.2015 12:54

 

 

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