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Pflanzenpflege auf Balkon & Terrasse

buchtipps aus der redaktion

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Wie Sie auch ohne grünen Daumen eine traumhafte Balkon- bzw. Terrassenbepflanzung hinkriegen, verrät Ihnen Buchautor und Gartenexperte Thomas Drexel.

Ob auf Balkon oder Terrasse – so richtig gemütlich wird es im Freien erst mit den entsprechenden Blumen und Pflanzen. Von weit verbreiteten Klassikern wie Geranien oder Petunien über mediterrane Kübelpflanzen bis hin zu hängenden Ampeln und Kräuter in allen Varianten reicht die Auswahl traumhafter Gewächse. Doch nicht alle Stauden und Gehölze blühen überall gleichermaßen auf. Daher die Frage an den Gartenexperten und Buchautor Thomas Drexel:

 

Was sollte man bei der Auswahl von Pflanzen für den Balkon im Gegensatz zu Pflanzen für die Terrasse alles beachten?

 

Drexel: Abgesehen vom geringeren Platz, den ein Balkon gewöhnlich gegenüber einer Terrasse aufweist, gelten hier auch etwas andere klimatische Verhältnisse. Je höher der Balkon liegt, desto mehr Wind weht in der Regel. Daher ist hier vor allem bei anfälligen Gehölzen, wie z.B. einem Aprikosenbäumchen, besondere Vorsicht geboten. Generell sollte man für den Balkon eher Pflanzen mit schwächerer Wuchsentwicklung auswählen, d.h. Stauden, einjährige Pflanzen oder auch zwei bis drei Gehölze.

 

Welche Pflanzen sind denn speziell für sonnenreiche Plätze geeignet?

 

Drexel: Hier sind natürlich mediterrane Pflanzen erste Wahl, das heißt Stauden und Gewürze wie Lavendel, Thymian, Salbei oder auch das gelbe Heiligenkraut. Auch Lorbeer – ob als Kugelbäumchen oder Strauch – Olive, Feige, Oleander, Bleiwurz und Schmucklilie gedeihen hier prächtig, ebenso wie die besser als Palmlilie bekannte Yucca. Deren hoch aufstrebende Blüten betonen besonders Terrasseneinfassungen sehr schön und entfalten eine tolle, geometrische Wirkung. Pflegeleicht und winterhart ist diese auch eine gute Alternative zur Agave mit ihren bösen Dornen.    

 

Und welche Gewächse sind eher etwas für den (Halb-) Schatten?

 

Drexel: Zum einen Kirschlorbeer, aber auch Buchs bzw. Farne, die eine schöne Wirkung in Kombination mit Gehölzen entfalten, dazu hohe und niedrige Anemonen sowie der relativ anspruchslose gelb-grüne Frauenmantel.

 

Was gilt es beim Pflanzen generell alles zu beachten?

 

Drexel: Ganz wichtig ist vor allem die Pflanzerde, die für Gefäße bzw. Kästen auf keinen Fall zu torflastig sein sollte. Dies ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern auch wenig hilfreich, da die Pflanzen ansonsten sehr leicht austrocknen. Eine gute Mischung aus einem lehmigen und einem humosen Anteil ist dagegen ideal. Eventuell noch etwas Sand dazu für Pflanzen, die es gerne trocken lieben – und fertig. Bei der Wahl der Pflanzgefäße sollte man dabei etwa das zwei- bis dreifache Volumen des ursprünglichen Töpfchens wählen. Ob Kasten oder Topf spielt dagegen keine Rolle. Generell brauchen einjährige Pflanzen weniger Substrat als Stauden oder Gehölze, die sich über reichlich Erde freuen. 

 

Was ist die beste Zeit zum Pflanzen?

 

Drexel: Für alle ballenlosen Pflanzen eindeutig das zeitige Frühjahr, für alle Ballenpflanzen ebenfalls so zeitig wie möglich, damit diese einwachsen können. Container-Pflanzen können dagegen ganzjährig gepflanzt werden. Salat und Gemüse sollte man je nach gewünschter Erntezeit aussähen, allerdings erst sobald kein Frost mehr droht.

 

Und nun zur Pflege der Pflanzen: Welche Pflanze sollte wie versorgt bzw. wie oft gedüngt werden?   

 

Drexel: Wählt man bereits ein Substrat mit hohem Humusbestandteil, kann man in der ersten Zeit getrost auf das Düngen verzichten. Anschließend sollten Stauden und Gehölze am besten alle 2-3 Wochen mit einem rein organischen, d.h. keinem mineralischen Dünger angereichert werden. Salat bzw. Nutzpflanzen benötigen einen Spezialdünger. Achtung: Hier unbedingt auf die Dosierungsanleitungen achten, da ansonsten die Wurzeln verbrennen können. Tomaten können sogar einmal pro Woche gedüngt werden. Ganz allgemein gilt: Die Pflanzen keinesfalls „überfüttern“! Sehr wichtig sind regelmäßige Wassergaben, die mit dem Düngen unbedingt einhergehen sollten.

 

Sie sprechen das Thema Gießen an: Wie oft und zu welchen Zeiten sollte man seine Balkon- bzw. Terrassenpflanzen im Idealfall bewässern?

 

Drexel: Da Beetpflanzen im Topf generell leichter austrocknen und weniger Wurzeln ausbilden, sollte man diese relativ kräftig gießen. Lieber weniger oft, dafür aber ordentlich. Im Sommer bedeutet das, mindestens einmal am Tag, besser sogar noch zweimal. Die Pflanzen dabei aber keinesfalls überschwemmen. Vor allem mediterrane Pflanzen mögen es gar nicht, wenn das Wasser im Untersetzer steht. Die beste Zeit zum Gießen ist morgens oder abends. Wichtig dabei: Nicht auf die Blätter gießen!

 

Wie oft sollte man seine Bepflanzung zurechtschneiden bzw. stutzen?

 

Drexel: Bei Rosen beispielsweise, die sich im Übrigen auf Terrassen besonders schön machen, sollte man die Blüten ruhig zwei bis vier Augen tiefer abschneiden. Dieses „Ausputzen“ fördert den Wuchs. Mit dem Stauden-Rückschnitt sollte man im Allgemeinen aber lieber etwas warten, da die Stengel noch jede Menge Nährstoffe enthalten können.

 

Soviel zur Pflanzenpflege, kommen wir nun zu den gestalterischen Aspekten…

 

Drexel: Die individuelle Auswahl der Pflanzen ist natürlich immer auch eine Geschmacksfrage. Besonders schön ist es aber, wenn man z.B. eine bestimmte Leitfarbe wie beispielsweise Gelb wählt. Das heißt Sonnenblumen, Heiligenkraut, Engelstrompete – und diese dann mit Pflanzen in passenden Farben, also nicht unbedingt pink oder orange, kombiniert. Sehr geschmackvoll wirken auch weiße bzw. cremeweiße Pflanzen bzw. leicht abgesetzte Farbnuancen. Ein Highlight sind aber auch Blumen in Komplementärfarben wie z.B. Blau oder Violett mit Orange bzw. Gelb oder verschiedene pastellige Farben und deren Übergangstöne. Kräftiges Rot kommt besonders gut zu grünem Laub zur Geltung. Aber auch ein monochromer Balkon, z.B. ganz in Weiß, sieht reizvoll aus. Dafür kommen z.B. Oleander, Obstbäume, Salbei, Lavendel und Schmucklilie sowie Engelstrompete und Yucca in Frage mit ihren meist silbrig-grauen bzw. blauen Blättern, welche übrigens zum Schutz vor der Sonne dienen.

 

Duftende Kräuter machen sich auch immer gut im Grünen. Welche sind besonders für Balkon und Terrasse geeignet?

 

Drexel: Salbei und Thymian wurden bereits angesprochen, aber auch Schnittlauch oder Basilikum (einjährig!) eignen sich hervorragend. Wichtig: Basilikum ist empfindlich gegenüber extremer Trockenheit und mag eher feuchte Böden. Wer möchte, kann aber auch Petersilie oder Bärlauch anpflanzen, der im Übrigen besonders leicht zu ziehen ist und quasi wie Unkraut wuchert. Selbst angebauter Lavendel ist überdies eine tolle Idee für Rezepte oder zum Abfüllen von Duftsäckchen.

 

Was gilt es unter räumlichen Gesichtspunkten auf Balkon und Terrasse alles zu beachten?

 

Drexel: Zunächst zum Balkon: Da der Platz hier in der Regel eher begrenzt ist, gilt es mehr Fläche zu gewinnen. Dies gelingt z.B. durch größere Balkonkästen sowie hohe Pflanzen, die möglichst in den Ecken oder an der Brüstung platziert werden sollten, um keinen unnötigen Platz wegzunehmen. Kleine Pflanzen positioniert man im Idealfall einfach dazwischen. Eine besonders raffinierte Idee für Hängepflanzen sind z.B. Tontöpfe, welche man mit einem simplen Bambusstrick befestigt. Für die „andalusische“ Variante genügt es einfach eine größere Anzahl von Tontöpfen an den Wänden aufzuhängen. So entsteht nicht nur Patio-Flair, sondern lassen sich die Pflanzen auch besonders einfach pflegen. Je mehr Töpfe, desto hübscher!

 

Und wie sieht es auf der Terrasse aus?

 

Drexel: Hier bieten sich mehr Möglichkeiten. Durchgänge sollten jedoch möglichst frei bleiben. Kanten dagegen gilt es zu betonten, z.B. mit kugelförmigen Gewächsen wie z.B. Lorbeerbäumchen oder Yucca bzw. kleinere Agaven. Durch diese geometrische Einfassung erfahren insbesondere Sitzplätze mehr Ruhe. Schön ist aber auch eine Hecke aus Engelstrompeten oder Oleander in verschiedenen Farbtönen, wie man es z.B. aus Griechenland kennt. Am besten jedoch nur ein- bis zwei Pflanzenarten verwenden, das wirkt harmonischer.

 

Oleander gilt als giftig. Vor welchen anderen Gewächsen sollten man vor allem Kinder schützen?

 

Drexel: Da ist – abgesehen vom Oleander – zum einen die Engelstrompete, zum anderen aber auch die Kletterpflanze Glyzinie sowie der Kirschlorbeer zu nennen. Vorsicht aber auch vor grünen Tomaten!

 

Auch der schönste Sommer geht einmal zu Ende – wie überwintern Balkon- und Terrassenpflanzen am besten?

 

Drexel: Lavendel, Salbei, Heiligenkraut oder auch die Stauden- bzw. Palmlilie können getrost auf Balkon oder Terrasse bleiben. Feige, Oleander oder auch Lorbeer dagegen bringt man – sofern man keinen beheizten Wintergarten hat –  am besten in einen geschlossenen Raum, z.B. in den Keller. Dieser sollte allerdings unbedingt ein Fenster besitzen, damit genügend Licht einströmen kann. Die Raum-Temperatur sollte dabei nicht zu hoch sein. Etwa 10 Grad Celsius gelten als ideal für die Winterruhe der Pflanzen.

 

Und wie sollte man die draußen verbleibenden Pflanzen am besten versorgen?

 

Drexel: Unbedingt einpacken, am besten mit Spezialfliesen sowie Strohmatten. Diese sind feuchtigkeitsdurchlässig und schützen die Pflanzen vor Erfrierungen. Gut eingepackt, kann die Wärme nicht abziehen. Wirkungsvoll hierfür ist auch Reisig.

 

Bild: Thomas Drexel, Buchautor und Gartenexperte

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