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Insektenbefall im heimischen Garten

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Hilfe, Insektenbefall an den geliebten Pflanzen: Selbst der sprichwörtlich grünste Daumen schützt nicht davor!

Am Hibiskus machen sich beispielsweise Läuse breit, Thripse lassen die Blätter der Bergpalme fahl schillern und die Birkenfeige leidet unter Schildläusen. Meist kommen diese Schädlinge in der warmen Jahreszeit durch das geöffnete Fenster in die Wohnung. Aber auch an der Kleidung, mit ein paar Blumen oder mit dem geschenkten Ableger können sie ins Haus wandern.

Was hilft?

Als Alternative zu Pflanzenschutzmitteln bieten sich tierische Helfer an, die mittlerweile in vielen Gartenbaubetrieben zum Alltag gehören. Millionen, ja Milliarden der Nützlinge bekämpfen in Gewächshäusern, Wintergärten, begrünten Innenräumen und Gärten all jene ihrer Artgenossen, die den Pflanzen Schaden zufügen. Die Erkenntnis, dass nicht alles, was auf Blatt und Blüte krabbelt, bekämpft werden muss, ist nicht neu. Schon 1877 schrieb Julius Kühn, der Begründer des wissenschaftlichen Pflanzenschutzes: „Bei der Bekämpfung der zahlreichen thierischen Parasiten, welche unsere Culturpflanzen schädigen, haben wir eine nicht zu unterschätzende Stütze in den natürlichen Feinden dieser Parasiten“. Ein paar Jahre später, im Jahr 1893, malte Heinrich von Schilling ein detailgetreues Aquarell mit Nützlingen in voller Aktion. Darauf entdeckt man Schlupfwespen, die Eier auf einer Raupe ablegen, Schwebfliegen- und Marienkäferlarven, die Jagd auf Läuse machen, sowie Raubfliegen, Laufkäfer und Florfliegen.

Vom Nutzen der Nützlinge

Im naturnahen Garten finden sich die Nützlinge meist von alleine in ausreichender Menge ein, um die Schädlinge in Grenzen zu halten. Im Gewächshaus, im Zimmer und im Wintergarten ist dies nicht der Fall. Daher entstand schon früh die Idee, sie gezielt zu vermehren und anzusiedeln. Schon in den 1930er Jahren wurden Nützlinge in Gewächshäusern eingesetzt. Sie mussten allerdings in den folgenden Jahren vielerorts den neu auf den Markt kommenden chemischen Pflanzenschutzmitteln weichen. Weitere 50 Jahre sollte es dauern, bis man erneut die Vorzüge der natürlichen Schädlingsbekämpfung erkannte. Gründe waren das wachsende Umweltbewusstsein einerseits und eine zunehmende Resistenz der Schädlinge gegen Pflanzenschutzmittel andererseits. Bald wusste man, wie sich die verschiedenen Nützlinge vermehren und optimal einsetzen lassen. Mittlerweile listet die Biologische Bundesanstalt 71 Nützlinge auf, die in Deutschland und den Nachbarstaaten angeboten werden, darunter Schlupfwespen, Raubfliegen, Raubmilben, Raubthripse, Raubwanzen , verschiedene Käfer, aber auch Nematoden, also Fadenwürmer, die auf Insekten und Schnecken spezialisiert sind.

Für den Heimgebrauch

Viele Nützlinge sind nicht nur für Profigärtner interessant, sondern können auch problemlos in Wohnung und Wintergarten eingesetzt werden. Beispielsweise die Schwebfliegenlarven, die das ganze Jahr hindurch aktiv sind, solange das Thermometer 13° C nicht unterschreitet. Woll- und Schmierläuse, Blattläuse, Thripse und Spinnmilben sind ihre Opfer. Wenn der warme Wintergarten von der Weißen Fliege befallen ist, sorgt die Schlupfwespe Encarsia formosa für sichere Abhilfe. Wer Blattminen beispielsweise an den jungen Blättern seiner Strauchmargeriten entdeckt, ist mit der Schlupfwespe Dacnusa sibirica als „Gegengift“ auf der sicheren Seite. Und der Australische Marienkäfer (Chryptolaemus montrouzieri) kann selbst gegen die dicken Panzer der Schildläuse etwas ausrichten. Krabbeln die Marienkäfer munter auf Blättern und Blüten, ist die Pflanzenwelt in Ordnung.

Bild: CMA

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