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Farbe im Vorgarten - Mit Pflanzen und Deko gestalten

Es ist erstaunlich, welche Effekte sich nicht nur im perfekt gestalteten Vorgarten mit Farben und Pflanzen erzielen lassen.
Mit Blumen wie Pfaffenhütchen und Blutpflaume wird Farbe in den Vorgarten gebracht. Auch die räumliche Wahrnehmung wird durch geschickte Farbwahl verändert.

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Es ist erstaunlich, welche Effekte sich nicht nur im perfekt gestalteten Vorgarten mit Farben und Pflanzen erzielen lassen.

Der Stapel mit den Farbmustern liegt immer noch auf dem Esstisch, eigentlich sollten sie längst wieder beim Malermeister sein. Die Renovierung ist abgeschlossen, nach vielen Jahren farblicher Askese erstrahlen die Wände nun in neuem Glanz. Rot im Wohnzimmer - für die Behaglichkeit. Grün im Schlafzimmer - für die Nerven. Orange in der Küche - für den Appetit. Aber Pink im Badezimmer? Wer weiß, ob das in zwei Jahren noch gefällt, immerhin fällt der Blick bei jedem Zähneputzen auf die Wand neben dem Spiegel. Daher vielleicht doch lieber zurückhaltendes Weiß? Der Blick durch die Farbkärtchen hatte eigentlich Lust auf mehr gemacht. Schade, dass jedes Zimmer nur vier Wände hat. Auffällig viele Farben wecken Assoziationen zur Natur: Moosgrün. Maisgelb. Lavendelblau. Aber ist Lavendel wirklich blau? Oder violett? Ein Gang in den Garten bringt Gewissheit: Die Blüten des Lavendels sind nicht blau, nicht violett, sondern eben ... lavendelfarben!Selbst das Pink, das als Wandfarbe zu gewagt erscheint, sieht an einer Wildrose bezaubernd aus und beißt sich nicht einmal mit dem Zinnoberrot der ersten kugeligen Hagebutten.

 


Blüten leuchten den Weg

 


Erstaunlich ist, welche Effekte sich im Freien mit Farben erzielen lassen. Besonders spannend ist die Wirkung weißer Blüten in der Dämmerung: Nachts sind bekanntlich alle Blumen grau, nur weiße und hellviolette Blüten leuchten bei einbrechender Dunkelheit geradezu auf. Die englische Schriftstellerin und passionierte Gärtnerin Vita Sackville-West widmete in den 1950er-Jahren der Farbe Weiß einen ganzen Gartenraum, den berühmten ?White Garden? in Sissinghurst. Es heißt, so hätte sie auch in der Dunkelheit den Weg zwischen den einzelnen Gebäuden des weitläufigen Anwesens finden können.

 


Aus klein mach groß

 



50 Jahre später laufen die wenigsten Gartenbesitzer Gefahr, sich in allzu großen Gärten zu verlaufen. Im Gegenteil, die Hausgärten werden wegen steigender Grundstückspreise immer kleiner. Doch eine geschickte Farbauswahl sorgt auf raffinierte Weise für eine veränderte räumliche Wahrnehmung: Blau täuscht Ferne vor, so gewinnt ein kleiner Garten mit blauen Blüten im Hintergrund an Tiefe. Gelb hingegen erzeugt Nähe und holt weiter entfernt gelegene Gartenbereiche näher an das Auge heran: Lange, schmale Grundstücke lassen sich also auf diese Weise optisch verbreitern.

 


Den richtigen Ton treffen

 



Allein: Nach welchen ästhetischen Kriterien wählt man die Farben für den Garten aus? In einem Bauerngarten steht die Abwechslung im Vordergrund, wenn viele bunte Stauden und Sommerblumen um die Wette leuchten. Ruhe und Eleganz verströmt ein Garten, dessen Spektrum sich auf einige wenige Farben beschränkt. Besonders harmonisch wirken zum Beispiel zarte Töne zwischen Cremeweiß, Gelb und Orange.

 


Die Kunst eines monochromen Gartens besteht darin, mit den verschiedenen Tönen einer Farbe zu spielen, damit es nicht langweilig wird. Hellgelb, zartgelb, vanillegelb, goldgelb: Die Palette an gelben Blüten ist riesig. Gekonnte Stilbrüche sind erlaubt und wirken belebend. Ein gelbes Staudenbeet, das eigentlich Lust auf Sommer machen soll, wirkt spannungslos wie ein Klecks zerlaufener Butter, wenn ein kräftiger Kontrast fehlt. Das tiefe Violett einer Clematis im Hintergrund bringt ein gelbes Beet erst zum Leuchten!



Die Kluft zwischen Theorie und Praxis gibt oft Anlass zu Enttäuschung. Manche raffiniert ausgeklügelte Farbkombination kommt wegen der unterschiedlichen Blühzeitpunkte der Pflanzen nie zustande. Dem kann man mit Pioniergeist begegnen und möglichst viel ausprobieren. So fügt sich wie ein Mosaik der Garten Stück um Stück zu einem Kunstwerk zusammen. Wer von Anfang an ein durchkomponiertes Gartenbild haben möchte, vertraut sich dem Landschaftsgärtner an. Er weiß aus Erfahrung, ob die neu errichtete Trockenmauer farblich zu den Polsterstauden passen wird, oder ob und wann die Taglilien bronze- oder orangefarben blühen. Wenn der Garten später natürlich und harmonisch aussehen soll, ist auch zu bedenken, welche Pflanzen gleiche Standortansprüche haben und sich gut miteinander vertragen.

 


Bühne frei für Nebendarsteller

 



Nicht nur die Farbe der Blüten spielt eine Rolle, sondern auch die der Blätter, der Früchte und der Rinde. Ein Gehölz, das sich im Frühling unauffällig hinter blühenden Pflanzenschönheiten versteckt, sticht im trüben Herbst durch leuchtendes Laub und prächtigen Fruchtschmuck hervor. Das Pfaffenhütchen (Euonymus) zum Beispiel, mit seiner roten Herbstfärbung und seinen orange-roten Fruchtkapseln, die einer Bischofsmütze ähneln und dem Strauch seinen Namen gaben, gehört dazu. Viele Pflanzen erfreuen auch die ganze Saison über mit auffälligen Laubfarben, zum Beispiel die Blutpflaume (Prunus cerasifera Nigra), deren dunkelrote Blätter auch nach der zarten, aber leider kurzlebigen rosa Blüte Akzente im Garten setzen. Auch weiß oder gelb panaschierte Blätter sorgen für Abwechslung: Efeuarten mit hell gemusterten Blättern wirken als Fassadenbegrünung freundlicher und weniger wuchtig als die dunkelgrüne Variante. In der laubfreien Zeit im Winter kommen starkfarbige Rinden auf den gelichteten Beeten erst richtig zur Geltung, wie der Hartriegel mit seinen leuchtend roten oder gelben Zweigen. Nicht, dass solches Wissen einem zuflöge. Aber solche Details weiß der Landschaftsgärtner, der bei der Realisierung des Farbrausches jenseits der Terrassentür gerne behilflich ist. Der kennt ja sogar im Winter jede Pflanze, auch ohne Blätter und Blüten.

 


Bild: BGL
bauen. wohnen. leben. www.homesolute.com

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