Tropische Bromelien in verschiedenen Farben & Formen

Die Mehrzahl der Bromelien gehört zu den Aufsitzerpflanzen oder Epiphyten, die auf hochgewachsenen Pflanzen oder Bäumen Platz nehmen. Solchermaßen dem Konkurrenzkampf am Boden entflohen, haben sie sich mit raffinierten Einrichtungen an die Besonderheiten ihres Standorts angepasst, denn das Dach des Regenwaldes ist paradoxerweise ein eher trockenes Ökosystem und vor allem eines, das extremen Schwankungen unterworfen ist.

Bei vielen Bromelien wie z.B. Guzmania oder Vriesea stehen die Blätter rosettenförmig zusammen und bilden einen Trichter, der enorme Mengen Wasser aufnehmen kann. Aus diesem Wasserreservoir können die Bromelien während einer Trockenperiode schöpfen, denn die Wurzeln sind überwiegend mit einer adäquaten Verankerung an exponierter Stelle beschäftigt. Bromelien sind übrigens keine Parasiten, denn sie entziehen ihren Gastgebern weder Wasser noch Nährstoffe. Sie leben sozusagen als harmlose Untermieter und gewähren ihrerseits winzigen Pfeilgiftfröschen Unterschlupf. In einer trichterförmigen Bromelienzisterne können bis zu fünf Liter Wasser gespeichert werden und diese Outdoorpools in Schwindel erregenden Höhen haben es den kleinen Kletterfröschen angetan. Da es in den Tropen keine Teiche oder anderen Wasseransammlungen gibt, sind die Bromelien eine optimal geschützte Wasserstelle, die als Brutstätte in luftiger Höhe dient.

Erkunden Sie doch einmal im Gartencenter oder beim Floristen das überaus irdische und reizvolle Bromeliensortiment. Es lohnt sich. Im Repertoire befinden sich mannigfaltige Formen und Farben – Exotikfaktor inbegriffen. Bromelien beanspruchen wenig Zuwendung, eignen sich hervorragend für warme Räume und sollten lediglich einmal im Monat gedüngt werden. Dabei ist zu beachten, dass sowohl die Blätter als auch die Wurzeln und Mitteltrichter Wasser bzw. Düngemittel erhalten.

Bild: BBH

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