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Estrich beim Hausbau

Zwischen Geschossdecke und Fußbodenbelag liegt ein wenig beachtetes Bauteil: Der Estrich. Er gleicht Unebenheiten aus und sorgt für den nötigen Schallschutz.


Zementestriche bestehen, wie der Name schon sagt, aus Zement, Sand als Zuschlagstoff und Wasser. Die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis dieser Bestandteile entscheiden über Qualität und Festigkeit des Estrichs. Durch die Reaktion des Zementes mit dem Wasser erhärtet der Estrich. Nach dem Erhärten ist der Zementestrich nicht mehr wasserlöslich und auch relativ feuchteunempfindlich.

Er ist robust und relativ preisgünstig, weshalb er die meistverwendete Estrichsorte ist. Seiner Neigung zum Schwinden während des Erhärtens und daraus resultierenden Rissen kann erfolgreich durch eine entsprechende Anordnung von Bewegungsfugen entgegengewirkt werden. Aufgrund des hohen Wasserzusatzes ist er in feuchteempfindlichen Hauskonstruktionen, zum Beispiel Holzhäusern, nur bedingt empfehlenswert. Auch seine relativ langen Trocknungszeiten, bis er voll belastbar ist, müssen im Bauablauf berücksichtigt werden.

Beim Anhydritestrich ersetzt ein synthetischer Anhydritbinder den Zement. Auch diese Estrich-Sorte wird mit Sand und Wasser in einem bestimmten Verhältnis gemischt und - wie auch der Zementestrich - in verschiedenen Konsistenzen von plastischer, weicher bis hin zur fließfähigen Mischung angeboten. Der Vorteil von Anhydritestrichen besteht in ihrer guten Raumbeständigkeit - auch größere Flächen können ohne Bewegungsfugen verwirklicht werden. Er ist außerdem schneller belastbar als der Zementestrich, dafür aber nicht so feuchteunempfindlich. In Räumen mit anhaltender Feuchtigkeit und im Freien darf er deshalb nicht eingesetzt werden.

Gussasphaltestrich wird in einem speziellen Kocher auf die Baustelle geliefert und mit einer Temperatur von 250 Grad eingebaut. Aufgrund der Hitze müssen Dämmstoffe und Trennlagen unbedingt hitzebeständig sein. Da Gussasphalt heiß eingebaut wird, bringt er keinerlei Feuchtigkeit in das Bauwerk und kann direkt nach dem Erkalten - das dauert zwei bis drei Stunden - begangen beziehungsweise weiter bearbeitet werden.

Eine weitere Möglichkeit die Ausgleichsschicht komplett nässefrei einzubringen, sind Trockenestrichsysteme. Sie bestehen in der Regel aus mindestens zwei Komponenten: Einer Ausgleichschüttung, die Unebenheiten nivelliert sowie für die Schall- und Wärmedämmung sorgt, und plattenförmigen Estrichelementen, die darauf verlegt werden. Diese Estrich-Variante wird von vielen Herstellen speziell auch für Do-it-yourself-Bauherren angeboten. Die handlichen Ein-Mann-Platten sind relativ leicht zu verarbeiten. Heimwerker müssen aber beim Verlegen die gleiche Sorgfalt walten lassen wie die Fachleute mit den Flüssigestrichen: Die Estrichplatten müssen für ein einwandfreies Ergebnis absolut frei von Schallbrücken eingebaut werden.

Verlegearten bei der Nassverlegung

Verbundestrich: Der Estrich dient lediglich zur Glättung des Bodens, wird direkt auf die Deckenplatte aufgebracht und ist in puncto Schall- und Wärmedämmung irrelevant.

Estrich auf Trennschicht: Der Estrich wird durch eine Trennschicht (z.B. Folie) von der Deckenplatte getrennt. Dies ist dann sinnvoll, wenn bei der Deckenplatte noch Bewegungen oder Setzungen in Folge von Aushärten zu erwarten sind und Risse im Fußbodenbelag vermieden werden sollen.

Estrich auf Dämmschicht (schwimmender Estrich): Der Estrich wird von allen angrenzenden Bauteilen durch eine Wärme- und Trittschalldämmung getrennt. Damit wird eine wesentliche Verbesserung der Dämmwerte erreicht.

Heizestrich auf Dämmschicht: Ähnlich wie schwimmender Estrich. Die Dämmmaterialien müssen kurzfristig bis 90 Grad Hitze resistent sein und den Wärmeabfluss nach unten optimal eindämmen, der Estrich fällt in der Regel etwas dicker aus, vor allem wenn die Heizschlangen im Estrich liegen.


Text: EcoText
Bild: Heinkel Estrich GmbH
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