Werbung

Ökologisches Bauen mit Ziegeln

Wohnen ist eines der Grundbedürfnisse des Menschen. Doch allein der Schutz vor Wind und Wetter reicht längst nicht mehr aus.

Ein modernes Haus muss sowohl baubiologischen als auch bauökologischen Anforderungen gerecht werden. Gebäude, Mensch und Natur in Einklang zu bringen - also darauf zu achten, nicht störend oder gar zerstörend in die Natur einzugreifen: wie etwa bei der Herstellung der Baustoffe, der Errichtung des Gebäudes sowie bei Renovierung oder Abriss. Dazu kommt die Reduzierung der Umweltbelastung bei der Nutzung, etwa der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser. Und nicht zuletzt gesundes Wohnen zu gewährleisten, frei von Schadstoffbelastungen.

Eine besonders wichtige Funktion übernimmt die Außenwand. Sie bestimmt maßgeblich die Güte des Innenraumklimas und damit unser Wohlbefinden. Einer der natürlichsten Baustoffe ist immer noch der Ziegel. An den ursprünglichen Basis-Bestandteilen hat sich bis heute nichts geändert: Ton, Lehm und Wasser werden vermischt, in Formen gepresst und gebrannt.

Ganzheitlich betrachtet schneidet der Tonziegel sehr gut ab. Die Rohstoffe für den Ziegel werden im Tagebau gewonnen: Lehme und Tone kommen vorwiegend aus Lagerstätten in unmittelbarer Nähe der Ziegelwerke. Die kurzen Transportwege verursachen nur geringe Belastungen. Nach dem Abbau der Rohstoffe werden die Tongruben rekultiviert. Möglich sind eine Neubepflanzung, eine landwirtschaftliche Nutzung oder die Umwandlung in ein wertvolles Biotop. Dabei werden Umweltbehörden sowie Naturschutzverbände eingebunden. In den entstehenden reizvollen Wasserlandschaften mit verschiedenen Tiefenzonen siedeln sich oftmals seltene Tier- und Pflanzenarten an.

Das Herstellungsprinzip hat sich seit vielen Jahrtausenden kaum verändert, nur die technischen Anlagen sind andere: In modernen Ziegelwerken wird die Rohmasse bei etwa 1000 Grad Celsius in Tunnelöfen gebrannt. Früher musste dafür sehr viel Energie aufgewendet werden. Doch die Ziegelwerke haben einiges getan: So konnte durch den Energieverbund zwischen Trockenkammer und dem sich direkt anschließenden Ofen der Verbrauch an Primärenergie in den letzten 10 Jahren um über 30 Prozent verringert werden. Im Vergleich zu anderen Wandbaustoffen, macht die Produktion von Wärmedämmziegeln deshalb nur einen geringen Energieeinsatz notwendig.

In der Vergangenheit wurde häufig über die Emission von Schadstoffen durch industrielle Produktionsanlagen diskutiert. In Ziegeleien wird ihr Ausstoß heute mit regenerativen Nachverbrennungsanlagen auf ein Minimum reduziert. Die Abgase gelangen nach dem Tunnelofen in einen Katalysator und werden dort vollständig verbrannt. Ein Filter hält übrig gebliebene Schadstoffe zurück. Die Abgaswerte betragen im Mittel nur einen Bruchteil der vorgeschriebenen Grenzwerte des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.

In den letzten Jahren haben Ziegelwerke zunehmend die Befeuerung ihrer Brennöfen von Kohle und Heizöl auf Gas umgestellt. Der Vorteil: Erd- und Flüssiggas sind wesentlich emissionsärmer als andere fossile Energieträger. In neu erbauten Ziegeleien werden Blockheizkraftwerke mit kombinierter Strom- und Abwärmenutzung eingesetzt. Damit sind hohe Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent möglich.

Auch bei der Erstellung des Bauwerkes punktet der Ziegel in ökologischer Hinsicht. Hier zeigt sich wieder, dass er ein Baustoff der kurzen Wege ist. Dank der Vielzahl an Ziegelwerken in Deutschland sind die Transportwege zu den Baustellen außerordentlich kurz.

Ziegel können ohne Gefahr für die Gesundheit verarbeitet werden: Selbst direkter Haut- oder Mundkontakt ist ungiftig und löst keine Allergien aus. Tonziegel enthalten zudem keine alkalischen Bindemittel und sind damit besonders hautfreundlich.

Das Gewicht eines Ziegels liegt deutlich unter dem von der Berufsgenossenschaft empfohlenen Höchstgewicht von 25 Kilogramm. Ziegel behalten ihr Gewicht auch in der Praxis, da sie sich während der Lagerung auf der Baustelle nicht mit Wasser voll saugen. Millimetergenau geschliffene Planziegel vereinfachen die Verarbeitung noch weiter und verkürzen die Bauzeit. Durch die Verwendung von Dünnbettmörtel wird bis zu 90 Prozent weniger Mörtel benötigt.

Seinem Anspruch, der ökologische Baustoff schlechthin zu sein, wird der Ziegel auch im fertigen Haus gerecht. Dazu kommen hervorragende bauphysikalische Eigenschaften. Alle natürlichen Stoffe, auch Tone und Lehme, weisen eine schwache radioaktive Strahlung auf. Untersuchungen haben gezeigt, dass Ziegel nur sehr wenige radioaktive Zerfallsprodukte abgeben. Sie sind zudem allergenfrei und setzen keinerlei Giftstoffe frei. Ziegel können also als unbedenklich für die Gesundheit des Menschen eingestuft werden.

Die Verträglichkeit für Mensch und Umwelt wird auch durch chemische und andere Zusätze nicht geschmälert. Um die Wärmedämmfähigkeit zu erhöhen, setzen etwa die Poroton-Ziegelwerke der Rohmasse optimierte Porosierungsstoffe zu. Deshalb sind Auswaschungen oder Ausgasungen nicht zu befürchten. Durch den Brennvorgang werden die organischen Bestandteile vollständig verbrannt und die anorganischen zugleich unlöslich in den Ziegel eingebunden. Wasser oder leichte Säuren können keine Substanzen aus dem Gefüge herauslösen.

Die verbrannten Zusatzstoffe hinterlassen im Scherben feine luftgefüllte Poren. Da Luft ein guter Wärmedämmer ist, hält der porosierte Ziegel die Wärme deutlich besser zurück, als ein herkömmlicher Scherben. Eine Ziegelwand kann sowohl die natürliche Strahlungsenergie der Sonne aufnehmen, als auch Wärme aus dem Innern des Hauses speichern. Da das Mauerwerk die Wärme erst nach und nach an die Raumluft abgibt, lässt sich viel Heizenergie einsparen. Das schont die Umwelt und den eigenen Geldbeutel. Ziegel eigenen sich damit hervorragend zum Bau von Niedrigenergiehäuser und erfüllen die baulichen Anforderungen der kommenden Energieeinsparverordnung schon lange. Dabei kann auf teure Dämmmaßnahmen an der Außenwand verzichtet werden. Massives Mauerwerk aus Ziegel ist zudem dauerhaft winddicht.

Die Kapillarität des Ziegels wird durch die im Ziegel eingeschlossenen Poren verbessert. Hier ist das Naturprodukt anderen Materialien weit überlegen. Der Ziegel ist diffusionsoffen und verfügt damit über ein ideales Feuchteverhalten. Wenn sich wie etwa im Frühjahr warme Außenluft an der kalten Innenwand niederschlägt, so kann sich dies zu einem Nährboden für gefährlichen Schimmel entwickeln. Der Ziegel jedoch nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie verzögert wieder ab. Damit bleiben die Oberflächen der Wände zu jeder Jahreszeit trocken. Es herrscht stets ein angenehmes und gesundes Raumklima.

Darüber hinaus besticht der Ziegel durch überdurchschnittliche Eigenschaften im Schall- und Brandschutz. Eine einschalige Wand erfüllt spielend die Mindestanforderungen für ein mehrgeschossiges Gebäude. Höhere Schallschutzwerte erreichen Verfüllziegel oder zweischalige Wandkonstruktionen. Im Brandfall gilt: Ziegel sind nicht brennbar. Durch die hohen Temperaturen bei seiner Herstellung hat er seine Feuertaufe bereits hinter sich.

Viele Wandbaustoffe werden nach ihrer Herstellung und im verbauten Zustand kleiner und hinterlassen Risse. Der Ziegel hingegen schwindet nicht. Er erreicht bereits beim Brennvorgang seine Endform, die sich auch im Laufe von Jahren nicht ändert. Dies gilt sogar, wenn der Ziegel extremer Hitze und Kälte durch Witterung ausgesetzt ist. Gegenüber anderen Materialien führt der Ziegel daher zu den geringsten Bewegungen im Bau. Materialbedingte Risse durch Formänderungen im Mauerwerk sind praktisch ausgeschlossen.

Der Ziegel ist ein langlebiger Baustoff. Ziegelgebäude können über 100 Jahre genutzt werden. Die Umweltverträglichkeit endet jedoch nicht mit der Nutzungsphase des Gebäudes. Beim Abbruch von Ziegelbauten lassen sich die Baustoffe mit geringem Aufwand trennen und aufbereiten. Ziegelbruch ist kein Sondermüll. Grobes Material lässt sich beispielsweise zum Bau von Lärmschutzwällen und als Unterbau für Straßen einsetzen. Zerkleinerter Ziegelbruch kann als Belag für Wege und Sportplätze dienen. Ziegelsplit findet Verwendung bei der Herstellung keramischer Hauskamine oder als Substrat für Gründächer. Dabei setzen die Ziegelsteine keine Schadstoffe frei und gefährden weder Mensch noch Natur.

Bei einer umfassenden Betrachtung des gesamten Lebenszyklus bietet der Ziegel also einen in sich schlüssigen Öko-Kreislauf von der Tongrube bis zum Recycling.


Bild: Poroton
bauen. wohnen. leben. www.homesolute.com

Werbung