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Bims oder Ziegel als Wandbaustoff?

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Nur mit dem richtigen Baustoff lässt sich ein wohngesundes, langlebiges Haus errichten. Ganz entscheidend sind dabei die Außen- und Innenwände.

In vielen nordwestlichen Bundesländern sind Ziegel und Bims die beliebtesten Wandbaustoffe. Der Informationsverein Besser Bauen (IVBB) stellt beide Klassiker in den Kriterien Dämmung und Energieverbrauch, Raumklima, Stabilität, Feuchteschutz sowie Bauzeit gegenüber.

Kleine Baustoffkunde

Bims ist ein poröses, glasiges Naturmaterial: Beim Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor rund 11.000 Jahren wurden riesige Mengen Bimsstein ausgeschleudert. Das Rheintal zwischen den Koblenz und Neuwied ist seither von einer sieben Meter dicken Schicht bedeckt. Die dort konzentrierte Industrie baggert das kiesförmige Bims heute ab. Zur Produktion wird neben heimischem Bims jedoch zunehmend auch Importbims eingesetzt. Der Rohstoff wird gewaschen, Zemente und andere Bindemittel kommen hinzu. Maschinen formen und verdichten das Gemisch. Die fertigen Blöcke sind nach etwa 28 Tagen fest genug.

Die Rohstoffe für den Ziegel werden ebenfalls im Tagebau gewonnen. Lehme und Tone kommen aus Lagerstätten in unmittelbarer Nähe der Ziegelwerke. Wasser wird zugesetzt und die Rohmasse in Strangpressen geformt. Bei 1.000 Grad Celsius werden die Ziegel gebrannt.

Wärmeschutz

Die Energie-Einsparverordnung (EnEV) hat den zulässigen Verbrauch für neu errichtete Häuser reduziert. Entsprechend gering darf der Wärmeabfluss durch die Außenwand sein. Beim Ziegel formen dafür stabile Stege im Inneren ein raffiniertes Lochbild aus Luftkammern - eingeschlossene Luft ist ein hervorragender Wärmedämmer. Planziegel erreichen Wärmezahlen bis zu 0,09 W/(mK). Zudem haben Ziegel dank ihrer hohen Rohdichte und ihrer damit verbundenen enormen Speichermasse klimaregulierende Eigenschaften. Im Sommer nehmen sie die Hitze auf und geben sie in den kühlen Abendstunden ab.

Auch Mauersteine aus Bims erreichen Wärmedämmwerte von 0,09 W/(mK). Doch werden diese - im Unterschied zum Ziegel - nur mit einer reduzierten Rohdichte erzielt. Dadurch erreicht Bims schwächere Werte bei der Fähigkeit, Wärme zu speichern.

Umgang mit Feuchtigkeit

Der Ziegel hat den geringsten Feuchtegehalt aller Baustoffe. Zudem trocknet er rasch aus. Möglich machen dies eine große kapillare Leitfähigkeit und ein kleiner Dampfdiffusionsfaktor. Wie Studien zeigen, nimmt Ziegelmauerwerk am wenigsten Wasser auf und ist am schnellsten wieder. Andere Baustoffe benötigen länger. In dieser "Trockenheiz-Zeit" aber wird bis zu 80 Prozent mehr Heizenergie verbraucht, denn Wasser leitet Wärme. Der poröse Bims hält Feuchtigkeit relativ lange - nützlich ist diese Eigenschaft beispielsweise beim Einsatz als Feuchtigkeit spendendes Substrat für Pflanzen.

Raumklima

Ob wir uns in einem Haus wohl fühlen, hängt zum einen ab von der Raumtemperatur. Auch die Luftqualität beeinflusst das Klima. Was wir einatmen, darf keine toxischen Dämpfe enthalten. Sonst kommt es zu Müdigkeit, Atemnot und Krankheiten. Ziegel bestehen nur aus Lehm, Ton und Wasser und sind frei von chemischen Bestandteilen. Sie geben keinerlei gesundheitsschädliche Ausdünstungen oder radioaktive Strahlung ab. Bims kann demgegenüber - abhängig vom Abbaugebiet - eine erhöhte Radioaktivität aufweisen. Ansonsten spricht aus Sicht von Baubiologen nichts gegen das vulkanische Gestein. Beide Materialien verfügen über eine hohe Dampfdiffusionsfähigkeit - die die Luftfeuchtigkeit auf ein gesundes Maß reguliert.

Stabilität

Ziegel schwinden nicht, sind dank ihre hohen Rohdichte extrem widerstandfähig gegen mechanische und chemische Belastungen sowie praktisch unverrottbar. Ziegelbauten haben eine lange Lebensdauer von über 100 Jahren. Das gesamte Gebäude kann homogen und monolithisch aus Ziegelelementen erstellt werden, ein gefährlicher Material-Mix wird vermieden. Bimssteine verfügen über ausgewogene statische Werte. Es gibt viele Formsteine für alle baulichen Anforderungen. Allerdings schwinden Steine aus Bims, die nicht lange genug gelagert worden sind.

Bauzeit

Ziegelmauerwerk lässt sich schnell erstellen. Am geringsten ist der Zeitaufwand, wenn Planziegel mit Dünnbettmörtel verarbeitet werden. Zu diesen Ergebnissen kommt das Institut für Zeitwirtschaft und Betriebsberatung Bau (izb) in einer Studie. Möglich wird die Zeitersparnis dank spezieller Verarbeitungshilfen, wie der Mörtelrolle. Bims kommt dem Verarbeiter durch sein geringes Gewicht sehr entgegen. Auch gibt es mittlerweile Plansteine aus Bims, die sich mit einem speziellen Nut- und Federsystem und einem Mörtelschlitten schnell verarbeiten lassen.

Weitere Informationen sind erhältlich bei www.ivbb.org

Über den IVBB

Der Informationsverein Besser Bauen (IVBB) informiert kostenlos und unabhängig Bauherren und Bauinteressierte zu Themen rund ums Eigenheim. Im Sinne des Verbraucherschutzes vermittelt der Verein endverbrauchergerecht gebündeltes Fachwissen. Im Mittelpunkt stehen Energie- und Kosteneinsparung, die Vermeidung von Bauschäden, gesundes Wohnen, Baubiologie und -ökologie sowie Wohn- und Freizeitwert. Weitere Informationen sind erhältlich im Internet unter www.ivbb.org.

Bild: IVBB
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