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Bauen mit Ziegeln nach ökologischen Gesichtspunkten

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Wohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Der Schutz vor Wind und Wetter ist existentiell. Doch ein modernes Haus muss mehr sein als das "Dach über dem Kopf" - heute werden bauphysiologische und bauökologische Anforderungen gestellt.

Gebäude, Mensch und Natur sollen in Einklang sein. Das bedeutet vor allem, das Raumklima soll behaglich und schadstofffrei sein, um ein gesundes Wohnen auf Dauer zu gewährleisten. Die zunehmende Umweltzerstörung gemahnt, Eingriffe in die Natur bei der Herstellung der Baustoffe, der Errichtung des Gebäudes sowie bei Renovierung oder Abriss möglichst gering zu halten. Drittens wird es in Zeiten zunehmenden Treibhauseffekts immer wichtiger, den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser und damit den Ausstoß an klimaschädlichen Gasen zu reduzieren.

Mit maßgeblich für gesundes Raumklima und ökologisches Bauen ist die Außenwand. Einer der natürlichsten Baustoffe ist immer noch der Ziegel. Die ursprünglichen Bestandteile sind bis heute unverändert: Ton, Lehm und Wasser werden vermischt, in Formen gepresst und gebrannt.

Ganzheitlich betrachtet schneidet der Tonziegel sehr gut ab. Die Rohstoffe werden im Tagebau gewonnen: Lehme und Tone kommen traditionell aus Lagerstätten in unmittelbarer Nähe der Ziegelwerke. Dies ist ökologisch vorteilhaft, weil so die Transportwege kurz und die Abgas-Belastungen gering bleiben. Nach dem Abbau der Rohstoffe werden die Tongruben rekultiviert. Das bedeutet, die ursprüngliche Natur- und Kulturlandschaft wird nach dem menschlichen Eingriff wiederhergestellt. Möglich sind eine Neubepflanzung, eine landwirtschaftliche Nutzung oder die Umwandlung in ein wertvolles Biotop. Dabei werden Umweltbehörden sowie Naturschutzverbände eingebunden. Meist entstehen Wasserlandschaften mit verschiedenen Tiefenzonen, die oft von seltenen Pflanzen- und Tierarten besiedelt werden. Die Natur bekommt die Abbaugebiete mithin wieder zurück.

Das Herstellungsprinzip hat sich seit vielen Jahrtausenden kaum verändert, nur die technischen Anlagen sind andere: In modernen Ziegelwerken wird die Rohmasse bei etwa 1000 Grad Celsius in großen Tunnelöfen gebrannt. Früher musste dafür enorm viel Energie aufgewendet werden. Doch die Ziegelwerke haben einiges getan: Die Trockenkammer und der direkt daran angeschlossene Ofen bilden einen so genannten Energieverbund, was den Verbrauch an Primärenergie in den letzten 10 Jahren um über 30 Prozent verringert hat. Im Vergleich zu anderen Wandbaustoffen, macht die Produktion von Wärmedämmziegeln deshalb nur einen geringen Energieeinsatz notwendig.

In der Vergangenheit wurde häufig über die Emission von Schadstoffen durch industrielle Produktionsanlagen diskutiert. In modernen Ziegeleien reduzieren heute regenerative Nachverbrennungsanlagen den Ausstoß an Schadstoffen auf ein absolutes Minimum. Die Abgase gelangen nach dem Tunnelofen in einen Katalysator und werden dort vollständig verbrannt. Ein Filter hält übrig gebliebene Schadstoffe zurück. Die Abgaswerte betragen im Mittel nur einen Bruchteil der vorgeschriebenen Grenzwerte des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.

In den letzten Jahren haben Ziegelwerke zunehmend die Befeuerung ihrer Brennöfen von Kohle und Heizöl auf Gas umgestellt. Der Vorteil: Erd- und Flüssiggas sind wesentlich emissionsärmer als andere fossile Energieträger. In neu erbauten Ziegeleien werden Blockheizkraftwerke mit kombinierter Strom- und Abwärmenutzung eingesetzt. Damit sind hohe Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent möglich.

Auch bei der Erstellung des Bauwerkes punktet der Ziegel in ökologischer Hinsicht. Hier zeigt sich wieder, dass er ein Baustoff der kurzen Wege ist. Weil es sehr viele Ziegeleien in Deutschland gibt, sind die Transportwege zu den Baustellen außerordentlich kurz.

Das fertige Produkt ist fast so natürlich wie seine Rohstoffe: Ziegel können ohne Gefahr für die Gesundheit verarbeitet werden: Selbst direkter Haut- oder Mundkontakt ist ungiftig und löst keine Allergien aus. Schützende Anstriche sind überflüssig. Tonziegel enthalten zudem keine alkalischen Bindemittel und sind damit besonders hautfreundlich.

Für die Verarbeitung ist wichtig: Das Gewicht eines Ziegels liegt deutlich unter dem von der Berufsgenossenschaft Bau empfohlenen Höchstgewicht von 25 Kilogramm. Ziegel behalten ihr Gewicht auch in der Praxis, da sie sich während der Lagerung auf der Baustelle nicht mit Wasser voll saugen. Millimetergenau geschliffene Planziegel vereinfachen die Verarbeitung und verkürzen die Bauzeit. Durch die Verwendung von Dünnbettmörtel wird bis zu 90 Prozent weniger Mörtel benötigt.

Auch im fertigen Haus wird der Ziegel dem Anspruch ein ökologischer Baustoff zu sein gerecht. Dazu kommen hervorragende bauphysikalische Eigenschaften. Er ist allergenfrei und setzt keinerlei Giftstoffe frei - auch nicht im Brandfall. Ziegel werden als unbedenklich für die Gesundheit des Menschen eingestuft.

Um die Wärmedämmfähigkeit zu erhöhen, setzen die Poroton-Ziegelwerke der Rohmasse Porosierungsstoffe zu. Durch den Glühvorgang werden organische Bestandteile vollständig verbrannt und anorganischen Stoffe zugleich unlöslich in den Ziegel keramisch eingebunden. Wasser, Laugen oder leichte Säuren können auch auf Dauer keine Substanzen aus dem Gefüge lösen.

Der Brennvorgang hinterlässt im Scherben feine luftgefüllte Poren. Da Luft ein guter Wärmedämmer ist, hält der porosierte Ziegel die Wärme deutlich besser zurück, als ein herkömmlicher Scherben. Eine Ziegelwand kann sowohl die natürliche Strahlungsenergie der Sonne aufnehmen, als auch Wärme aus dem Innern des Hauses speichern. Diese Wärme wird erst nach und nach als harmonisierende und vitalisierende Feldabstrahlung an die Raumluft abgegeben. Effekt: Das Wohnklima wird von den Bewohnern als sehr angenehm empfunden und zudem muss die Heizung weit weniger aufgedreht werden. Das spart viel Geld und schont die Umwelt. Ziegel eignen sich damit hervorragend zum Bau von Energiesparhäusern und machen die baulichen Anforderungen der Energie-Einsparverordnung (EnEV) leicht umsetzbar. Dabei kann auf zusätzliche Dämmmaßnahmen an der Außenwand verzichtet werden. Massives und beidseitig verputztes Mauerwerk aus Ziegeln ist dauerhaft winddicht und verhindert somit konvektive Wärmeverluste - ist aber wie eine High-Tech-Membran dampfdurchlässig.

Die eingeschlossenen Poren verleihen dem Ziegel eine ausgezeichnete Kapillarität. Hier spielt das Naturprodukt seine Stärken aus. Der Ziegel ist diffusionsoffen und verfügt damit über ein ideales Feuchteverhalten. Wenn sich wie etwa im Frühjahr feuchtwarme Außenluft an der kalten Innenwand niederschlägt, so kann sich dies zu einem Nährboden für gefährlichen Schimmel entwickeln. Der Ziegel jedoch nimmt die Feuchtigkeit auf und gibt sie verzögert wieder ab. Damit bleiben die Oberflächen der Wände zu jeder Jahreszeit trocken. Es herrscht stets ein angenehmes und gesundes Raumklima.

Zudem überzeugt der Ziegel durch überdurchschnittliche Eigenschaften im Schall- und Brandschutz. Mit einer einschaligen Wand lassen sich die Mindestanforderungen für ein mehrgeschossiges Gebäude problemlos umsetzen. Hohe Schallschutzwerte erreichen beispielsweise die Verfüllziegel oder zweischalige Wandkonstruktionen. Im Brandfall gilt: Ziegel sind nicht brennbar. Durch die hohen Temperaturen bei seiner Herstellung hat er seine Feuertaufe bereits hinter sich.

Viele Wandbaustoffe trocknen aus und werden im verbauten Zustand kleiner und hinterlassen Risse. Der Ziegel hingegen schwindet nicht. Er erreicht bereits beim Brennvorgang seine Endform, die sich auch im Laufe von Jahren nicht ändert. Auch bei extremer Hitze und Kälte durch Witterung zeigt der Ziegel Bestwerte. Materialbedingte Risse durch Formänderungen im Mauerwerk sind praktisch ausgeschlossen.

Der Ziegel ist ein ausgesprochen langlebiger Baustoff. Ziegelgebäude können über 100 Jahre genutzt werden. Die Umweltverträglichkeit überdauert auch die Nutzungsphase des Gebäudes. Beim Abbruch von Ziegelbauten lassen sich die Baustoffe mit geringem Aufwand trennen und aufbereiten. Ziegelbruch ist kein Sondermüll. Mit grobem Material können etwa Lärmschutzwälle errichtet oder der Unterbau für Straßen konstruiert werden. Zerkleinerter Ziegelbruch kann als Belag für Wege und Sportplätze dienen. Ziegelsplit findet Verwendung bei der Herstellung keramischer Hauskamine oder als Substrat für Gründächer. Dabei setzen die Ziegelsteine keine Schadstoffe frei und gefährden weder Mensch noch Natur.

Bei einer umfassenden Betrachtung des gesamten Lebenszyklus bietet der Ziegel also einen in sich schlüssigen Öko-Kreislauf von der Tongrube bis zum Recycling.

Foto: Poroton
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