Hohe Sicherheitsreserven bei Hausbrand

Jetzt informierte Prof. Ulrich Schneider, TU Wien, auf dem 7. deutschen Mauerwerkstag im November 2002 in München über die Ergebnisse seiner Forschung. Als Schlussfolgerung seines Vortrages  Brandrisiko-Einfluss der Bauarten und Bauweisen fasste er zusammen: Der Vergleich von massiven, nichtbrennbaren mehrgeschossigen Wohngebäuden mit entsprechenden brennbaren Holzkonstruktionen hat ergeben, dass Massivbauweisen durch ihr in brandschutztechnischer Sicht günstigeres Verhalten der Gesamtkonstruktion ein erheblich höheres Sicherheitsniveau besitzen ....

Die brandtechnische Einstufung von Gebäuden erfolgt entsprechend den Landesbauordnungen allein nach der Feuerwiderstandsdauer der Bauteile. Unbeachtet bleibt, wie sich die Gesamtkonstruktion im Brandfall verhält. Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes untersuchte Prof. Schneider diesen, bisher vernachlässigten Aspekt. Seine Untersuchungen ergaben, dass Massivbauten aus Mauerwerk und Beton erhebliche Tragreserven haben. Bauteile, deren tragende Elemente aus Holz sind, erfüllen zwar die Brandschutzanforderungen.

Ohne spezielle Maßnahmen, wie z.B. eine 2-lagige Brandschutzbekleidung und die Verschraubung der Deckenbalken mit den Holzstehern, erreicht die Gesamtkonstruktion jedoch nicht immer die Feuerwiderstandsdauer der Einzelelemente.

Ein ähnliches Gefahrenpotential bergen die Installationen. Durch sie kann u.a. ein Brandeintrag und die Brandweiterleitung in der Konstruktion erfolgen. Über Zündquellen, z.B. Steckdosen, kann sich die Tragkonstruktion entzünden und sogar das Gesamtsystems kollabieren lassen. Im Vergleich dazu sind Installationen in massiven Wänden und Decken aus Mauerwerk und Beton unbedenklich.

Aufgrund des materialtechnologischen und statischen Verhaltens der unterschiedlichen Konstruktionen, hält Schneider die derzeitige Einschätzung des Brandverhaltens von mehrgeschossigen Wohngebäuden für äußerst bedenklich.


Bild: BV Ziegel
bauen. wohnen. leben.www.homesolute.com