Werbung

Wohnungsbränden richtig vorbeugen und Brandursachen bekämpfen

Viele Menschen unterschätzen die Gefahr für Hab und Gut, die von Bränden ausgehen kann. In Deutschland werden davon jährlich mehr als 200.000 gemeldet. 80 Prozent der Brände entstehen in Privathaushalten.

Ursachen sind oft Unachtsamkeit und mangelnde Kenntnisse der Brandgefahren oder der feste Glaube an das Sankt-Florians-Prinzip: "Verschon mein Haus, zünd andere an!"  Die LBS Bayern hat Tipps zusammengestellt, wie man Gefahrenquellen erkennen und sich so effektiv gegen Flammen schützen und Bränden vorbeugen kann.

Wohnungsbrände entstehen aus den unterschiedlichsten Ursachen. Oftmals können geringe Auslösefaktoren verheerende Wirkung zeigen. Am häufigsten entstehen Brände, weil defekte oder veraltete elektrische Haushaltsgeräte benutzt oder falsch bedient werden.

Keine Basteleien an Elektrogeräten

Zunächst gilt: Nur Geräte mit gültigen Prüfzeichen (VDE- und GS-Zeichen) verwenden. Basteleien "mutiger" Heimwerker haben schon so manchen Brand ausgelöst. Man sollte deshalb seine eigenen Fähigkeiten bei Arbeiten an elektrischen Anlagen realistisch einschätzen. Ein Fachmann beherrscht so etwas meist besser und schneller. Dies gilt besonders für Arbeiten an defekten Elektrogeräten. Eine unterbrochene Zuleitung ist nicht mit Klebeband zu reparieren, sondern muss fachgerecht ausgetauscht werden. Deshalb der Tipp: Reparaturen bei Mängeln an Elektrogeräten, Gas- und Flüssiggasanlagen und den dazugehörigen Leitungen unverzüglich und nur vom Fachbetrieb durchführen lassen.

Geräte abschalten

Geräte, die nur unter Aufsicht betrieben werden dürfen (zum Beispiel Bügeleisen oder Herd), müssen unbedingt ausgeschaltet werden, wenn man sie nicht benutzt. Kaffeemaschinen, Wasserkocher und andere Hitze erzeugende Geräte besitzen in der Regel selbsttätige, thermostatisch gesteuerte Abschaltungen. Man sollte sich aber nicht darauf verlassen! Tritt bei diesen Sicherheitsbauteilen ein technischer Defekt auf, so kann dies unter Umständen zur Überhitzung und somit zu einem Brand führen. Eingeschaltete Elektrogeräte deshalb nie unbeaufsichtigt lassen!

Luft für die Stereoanlage

TV-Geräte und Stereoanlagen verbrauchen in Stand-by-Schaltung nicht nur ständig Strom, sondern sind auch generell brandgefährdeter als in ausgeschaltetem Zustand. Man sollte deshalb dem Fernseher und der Stereoanlage genügend Platz für den Luftaustausch lassen (also auch keine Zierdecken oder Papier über die Lüftungsschlitze legen), damit die Abwärme nicht zum Wärmestau und zur Entzündung führt.

Geflickte Sicherungen sind tabu

Sicherungen in der Elektroverteilung dürfen auf keinen Fall von Laien verändert werden. Der Einbau "größerer" Sicherungen (z. B. 16 anstatt 10 Ampere) kann zur Überlastung einer Leitung und ungewollten Überhitzung führen. Dasselbe gilt für geflickte oder überbrückte Sicherungen, da diese nicht den erforderlichen Schutz gewährleisten. Man sollte lieber für einen ausreichenden Vorrat an Reservesicherungen sorgen. Weiteren Schutz vor Überlastung und folgender Überhitzung bietet ein Fehlerstromschutzschalter im Sicherungskasten. Man testet ihn regelmäßig auf einwandfreie Funktion, indem man ihn probeweise auslöst.

Steckdosen nicht überlasten

Stecker müssen fest in die Steckdose eingesteckt sein. Sowohl Stecker als auch Steckdosen sind für eine bestimmte Maximalbelastung zugelassen. Damit es zu keiner Überhitzung kommt: Überlastung vermeiden. Wenn man eine Erwärmung oder Verfärbung an einem Stecker oder einer Steckdose feststellt, sollte man diese unbedingt von einem Fachmann überprüfen lassen. Die Verwendung von Mehrfachsteckdosen ist nur für den Anschluss von Kleingeräten (zum Beispiel Radio, Fernseher oder Videorecorder) zulässig.

Zu viele "Großverbraucher" überhitzen

Grundsätzlich gilt der Rat, nur handelsübliche Verlängerungsleitungen und Mehrfachsteckdosen zu verwenden. Verlängerungsleitungen, Mehrfachstecker und vor allem aufgerollte Kabeltrommeln darf man nicht mit einer Vielzahl angeschlossener "Großverbraucher" überlasten. Dies kann zu einer Überhitzung mit Brandfolge führen. Werden Verlängerungskabel unter Teppichen verlegt oder bleiben sie während der Arbeit auf einer Kabeltrommel aufgespult, können sie kaum Wärme an die Umgebung abgeben. Dadurch kann es zu einem Wärmestau und zum Brand kommen. Beschädigte Verlängerungskabel nicht mit Klebeband "reparieren" und weiter verwenden.

Gas-, Flüssiggasanlagen und Flüssiggasbehälter

Flüssiggas ist schwerer als Luft! Flüssiggasbehälter dürfen daher nie in Kellerräumen, aber auch nicht in Treppenhäusern, Durchgängen und Nebenausgängen aufgestellt werden. Flüssiggasbehälter sind vor Wärmeeinwirkung (Sonnenbestrahlung, Ofen) zu schützen.

Vorsicht Explosionsgefahr

Gasflaschen müssen immer absolut dicht angeschlossen werden. Nach jedem Wechsel ist eine Dichtheitsprobe mittels Prüfspray oder Seifenwasser, keinesfalls aber durch "Ableuchten" mit offener Flamme durchzuführen.

Vorsicht bei Feuer und offenem Licht

Der Umgang mit Feuer und offenem Licht in Haus und Wohnung erfordert immer besondere Vorsicht. Deshalb niemals offenes Feuer (zum Beispiel Kerzen) unbeaufsichtigt lassen. Kein Kerzenlicht in Dachböden, Scheunen, Abstellräumen und Kellern benutzen ? wenn möglich Taschenlampe verwenden. Zahlreiche Feuer entstehen dadurch, dass vermeintlich vollständig erloschene Glut in Behältern aufbewahrt wird, die dem Feuer nicht standhalten. Reste von Grillkohle niemals auf Komposthaufen werfen. Auch die Plastikmülltonne ist dafür kein geeigneter Ort. Den Inhalt von Aschenbechern in metallenen Behältern aufbewahren und erst nach Abkühlung entsorgen. Das Entleeren von Aschenbechern in den normalen Mülleimer in der Wohnung kann Brände verursachen. Nicht im Bett oder beim Einschlafen auf dem Sofa rauchen. Heimwerker verursachen sehr häufig bei der Arbeit mit Trennjägern oder beim Schweißen Feuer. Aufgrund mangelnder Schutzvorkehrungen fängt zu dicht liegendes, leicht entflammbares Material von glühenden Teilchen Feuer. Achtung bei Leinölfirnissen für die Holzoberflächenbehandlung! Nicht gänzlich getrocknete Lappen können sich erhitzen und Brände verursachen. Die Sicherheitsanweisungen auf den Produkten beachten. Getränkte Lappen nur ausgebreitet trocknen lassen. Keine brennbaren Stoffe in unmittelbarer Nähe von Kachelöfen und offenen Kaminen lagern. Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten, Altpapier und feuergefährlichen Abfällen in der Wohnung unbedingt vermeiden. Brennendes Fett (zum Beispiel in der Pfanne) nie mit Wasser löschen, sondern mit Wolldecke oder passendem Deckel ersticken.

Bild: Ral
bauen. wohnen. leben.www.homesolute.com

Werbung