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Eine Regenwasser-nutzungsanlage aufbauen

(Bild: 123rf.com)

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Trinkwasser ist ein kostbares Gut, das aufwendig hergestellt werden muss. Regenwasser dagegen gibt es - zumindest, was Deutschland anbelangt - in Hülle und Fülle.

Immer mehr Menschen entschließen sich deshalb dazu, Regenwasser vermehrt im Haushalt einzusetzen - sei es zur Bewässerung von Pflanzen, zum Wäschewaschen oder zum Toilettenspülen. Aber wie macht man dies eigentlich genau und was sollte man dabei beachten? Wir klären auf.

 

Regenwasser trägt zur natürlichen Grundwassererneuerung bei

 

Zunächst einmal ist es wichtig zu sehen, dass Regenwasser grundsätzlich einen großen Teil zum natürlichen Wasserkreislauf und damit zur Grundwassererneuerung beiträgt. Dies ist allerdings nur dann gewährleistet, wenn das Regenwasser angemessenen im Boden versickern kann und nicht etwa direkt in die öffentliche Kanalisation und über Kläranlagen in Gewässer geleitet wird. So wurde in der Vergangenheit die Regenwasserversickerung ziemlich stark eingeschränkt - insbesondere durch Flächenversiegelung und Bodenbiologie. Dies hat nicht nur den natürlichen Wasserkreislauf gestört, sondern mitunter auch zu Schäden durch Hochwässer und überlaufende Kanalisationen geführt, da die Böden kein Wasser mehr aufnehmen und auf natürlichem Wege abführen konnten.

 

Um dem entgegen zu wirken, fördern viele Kommunen neuerdings und in zunehmendem Maße die Installation sogenannter Regenwasseraufbereitungs- und versickerungsanlagen, indem sie die Abwassergebühren senken oder von der Abgabe für Regenwasser gänzlich freistellen. Teilweise werden solche Anlagen aber auch gar in Bebauungsplänen vorgeschrieben. Voraussetzung dafür sind freilich entsprechende Regenwasserentwässerungssysteme, deren konkrete Ausgestaltung nicht zuletzt auch davon abhängt, welche bautechnischen Besonderheiten ein Gebäude aufweist. Doch nicht nur die baulichen Gegebenheiten sind von Bedeutung, auch die Optik spielt eine große Rolle. Viele Neubauten werden durch unterschiedliche Designelemente, wie zum Beispiel Falzsysteme aus Zink oder anderen Werkstoffen, verschönert. Die Integration solcher Regenwasseraufbereitungsanalgen ist daher auch an diese Gegebenheiten anzupassen.  In der Regel ist es so, dass das Regenwasser vom Dach in einen speziellen Behälter geleitet und dort gespeichert sowie zur Nutzung aufbereitet wird. Die einfachste Variante eines solchen Speichers besteht freilich in einer handelsüblichen Regentonne; die ausgefeiltere Version basiert dagegen auf einem unterirdischen Speicher, einem Filtersystem und einem vom Trinkleitungsnetz absolut getrennten Regenwasserleitungsnetz.

 

Während im Falle einer einfachen Regentonne das Regenwasserentwässerungssystem ja immer noch letztlich in das öffentliche Kanalisationsnetz mündet, ist ein Regenwassernutzungs- und versickerungssystem davon gänzlich unabhängig. Das Regenwasser wird dazu in einer unterirdischen Betonzisterne gesammelt und gefiltert. Feinstoffe können sich so auf dem Boden ablagern, während die dunkle und kühle Lagerung dafür sorgt, dass Algenvermehrung und Keimbildung unterbunden werden. Ein extra installiertes Regenwasserleitungsnetz sowie Wasserpumpen ermöglichen dann die Nutzung des Wassers im Garten und Haushalt. Überschüssiges Regewasser wird dagegen in den Kieskörper abgeleitet, der die Betonzisterne umgibt und versickert dort mit der Zeit ins Grundwasser. Bei ausreichenden Platzverhältnissen kann auch eine Kunststoffzisterne im Hausinneren installiert werden, was die Wartungs- und Pflegearbeiten erleichtert. Die Größe der Zisterne bestimmt sich über die jeweils zur Verfügung stehende Dachfläche.

 

Nutzungsmöglichkeiten einer Regenwasseraufbereitungsanlage

 

Eine Regenwasseraufbereitungsanlage ermöglicht es, nicht nur Regenwasser für die Gartenbewässerung zu nutzen, sondern es auch im Haushalt einzusetzen. Am häufigsten wird es beispielsweise zur Toilettenspülung oder zum Wäschewaschen verwendet. Da es für gewöhnlich weicher ist als Trinkwasser, eignet es sich für die Wäsche auch weitaus besser; so kann nicht nur die Waschmaschine geschont, sondern auch Waschpulver eingespart werden. Vorsicht ist allerdings bei der Hygiene geboten, denn es kann sein, dass bei Kaltwäschen Keime aus dem Regenwasser auf die Wäsche gelangen.

 

Letztlich ist es strittig, inwieweit solche Anlagen sich in wirtschaftlicher Hinsicht lohnen, denn bei vergleichsweise hoher Wartungs- und Pflegeintensität und einem recht hohen Anschaffungspreis liegt die Amortisierungsrate für gewöhnlich bei weit über 10 Jahren. Ob sich eine Anlage lohnt hängt auch davon ab, ob im jeweiligen Siedlungsgebiet Abwassergebühren für das Regenwasser erhoben werden oder nicht. Aus ökologischer Sicht sind solche Anlagen aber freilich in jedem Fall sinnvoll und insofern eine Bereicherung für die Umwelt.

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