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Grüne Oasen in der Stadt: Einfach mal aufs Dach steigen

Bei typischen modernen Häusern mit Flachdächern, lassen sich grüne Oasen am einfachsten einrichten. (Bild: © istock.com/stevegeer)

Der Platz in den Großstädten ist nun mal begrenzt und so manche frühere grüne Brachlandschaft fiel längst einem neuen Wohnkomplex oder einem Büroturm zum Opfer.

Doch mit Eigeninitiative und Kreativität schaffen sich immer mehr Städter ihre eigenen grünen Oasen – und zwar auf dem Dach.


 

Der Trend zu grünen Dächern

 

Im Vorteil sind hier Städter in typischen modernen Häusern mit Flachdächern, denn diese lassen sich am einfachsten in eine grüne Oase umwandeln. Aber auch ein Schrägdach kann sich durchaus zur Begrünung eignen – oder zumindest einen hübschen Anblick bieten. Der Trend zu begrünten Dächern hat sich in den letzten Jahren weltweit verstärkt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Gerade im Häusermeer amerikanischer und asiatischer Großstädte kommt es in den Sommermonaten zu einer extremen Aufheizung der Luft, da die vielen Betonbauten die Hitze speichern. Dazu kommt die Wärme aus dem Straßenverkehr und eine verminderte Luftfeuchtigkeit – eine Kombination, die bei vielen Menschen zu einer Belastung der Atemwege führt. Großfläche Begrünung auf den Dächern sorgt dafür, dass die Pflanzen das Sonnenlicht aufnehmen und reflektieren, sodass weniger Wärme im Beton gespeichert wird. Außerdem tragen die Blätter dazu bei, dass die Temperatur durch Verdunstung abkühlt und die Luftfeuchtigkeit erhöht wird.

 

Um die Begrünung von Dächern zu fördern, wurden auch in Deutschland spezielle finanzielle Hilfen für private Hauseigentümer eingeführt, denn die Einrichtung eines Gründaches ist ein kostspieliges Vergnügen, das gut geplant sein will. Da die Fördermöglichkeiten von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind, lohnt sich der Blick auf die Seiten der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.: Bundesweit erhältlich sind Förderungen der KfW mit günstigen Zinssätzen.

Auf dem Flachdach können Blumenrabatte und Gemüsebeete für das eigene Bio-Essen angelegt werden. (Bild: © istock.com/tanukiphoto)

Wie begrüne ich mein Dach richtig?

 

Der Gestaltungsspielraum ist bei der Dachbegrünung hoch. Vom komplett begrünten Dach mit schattigen Bäumen bis zu einigen Blumentöpfen neben der Tür ist alles möglich. Die einfachste Art der Dachbegrünung, die auch bei Schrägdächern infrage kommt, ist die sogenannte extensive Dachbegrünung, bei der das Dach ganz einfach mit flachen Gräsern oder Moos bepflanzt wird. Beides gedeiht auf einer dünnen Substratschicht und kann größtenteils sich selbst überlassen werden.

 

Eine grüne Oase zum Rückzug vor dem Alltag sieht natürlich anders aus. Hier kommt die sogenannte intensive Dachbegrünung ins Spiel, für die jedoch ein Flachdach notwendig ist: Auf dem Flachdach können Blumenrabatte und Gemüsebeete für das eigene Bio-Essen angelegt werden, eine Grillecke oder eine Sonnenterrasse. Steht das Haus in der Stadt inmitten anderer Häuser, bietet eine Pergola den idealen Sichtschutz gegen neugierige Blicke.

In einem ersten Schritt sollte die Tragfähigkeit des Daches durch einen Statiker überprüft werden. (Bild: © istock.com/marcin_szmyd)

Was muss ich bei der Dachbegrünung beachten?

 

In einem Mehrparteienhaus geht das natürlich nicht so einfach. Hier sollten sich die Wohnungseigentümer am besten zusammentun und einen gemeinsamen Plan aufstellen, an dem sich alle beteiligen. Beim Einfamilienhaus ist die Planung natürlich leichter, doch auch hier sollte nicht aufs Geradewohl losgelegt werden.

 

Ganz wichtig ist zunächst eine Überprüfung der Tragfähigkeit durch einen Statiker. Wenn ohne diese Überprüfung tonnenweise Erde, schwere Töpfe, Bäume und anderes auf das Dach gebracht wird, kann es schnell Schäden geben – bis zum Einsturz des Daches. Dabei muss auch an Regen gedacht werden: Das Erdreich, das für Blumenbeete und Bäume verwendet wird, saugt sich mit dem Regenwasser voll und wird so noch schwerer. Weiterhin muss an winterliche Schneelast gedacht werden.

 

Anschließend muss als Erstes eine Dachabdichtung erfolgen: Dazu werden sogenannte Wurzelschutzbahnen benötigt, die verhindern, dass z.B. Baumwurzeln durch das Dach dringen und es undicht machen. Weiterhin muss die notwendige Entwässerung des Dachgartens beachtet werden, denn Regenwasser kann nicht – wie im "normalen" Garten – ins Grundwasser absickern und muss daher zu den Dachrinnen geleitet werden.

 

Zwei weitere wichtige Punkte sind der Brandschutz und die sogenannte Absturzsicherung: Schließlich muss verhindert werden, dass jemand bei einem netten Grillabend zu nahe an den Rand des Daches tritt, die Balance verliert und 20 Meter in die Tiefe stürzt.

Eine grüne Oase mit Pool auf dem Dach muss kein Traum bleiben, doch sollte nach Möglichkeit vor einem Umbau ein Experte befragt werden. (Bild: © istock.com/stocknshares)

Lieber den Experten fragen

 

Das deutsche Baurecht gilt nicht zu Unrecht als ausgesprochen kompliziert. Um zu vermeiden, dass der halbfertige Dachausbau wieder abgerissen werden muss, weil irgendein Unterpunkt eines Paragrafen nicht korrekt beachtet wurde, ist es sinnvoll, einen Experten mit der Anlage des Gründaches zu beauftragen. Wurde das eigentliche Dach mit Grünflächen, Bäumen und Terrassen angelegt, kann der Besitzer noch immer seiner Fantasie freien Lauf lassen und Lieblingsblumen, Obstbäume und Gemüse nach Wunsch pflanzen – oder eine Oase mit Liegestühlen, Sonnensegel, Planschbecken und Grill einrichten.

 

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