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Steildach vs. Flachdach

In Deutschland spricht man von einem Flachdach, wenn es eine Neigung von bis zu 10 Prozent hat. Dächer mit einer stärkeren Neigung werden als Steildach bezeichnet. (Bild: Rensch Haus)

Neben der Eindeckung und der allgemeinen Dachform spielt die Neigung des Hausdachs eine wesentliche Rolle in der Hausplanung. Die moderne, puristische Bauweise setzt auf flache Dächer, während in vielen Bebauungsplänen eine starke Dachneigung vorgesehen ist. Beide Bauweisen haben ihre Vorzüge.

Das Dach prägt nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes, sondern muss auch funktionellen Ansprüchen entsprechen. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die in diesem Zusammenhang gefällt werden muss, ist die Neigung des Daches. In Deutschland spricht man von einem Flachdach, wenn es eine Neigung von bis zu 10 Prozent hat. Dächer mit einer stärkeren Neigung werden als Steildach bezeichnet. Beide Dachformen bringen Vor- und Nachteile mit sich. 

Entscheidend für die Effizienz einer Solaranlage ist, dass die Kollektoren so viel Sonne wie möglich abbekommen. (Bild: Rensch Haus)

Wasser und Schnee fernhalten

 

Das Dach schützt das Gebäude vor Wind und Wetter. Je steiler das Dach, desto schneller fließt Regenwasser ab. Auch große Schneemassen rutschen auf einem steilen Dach schneller herunter als auf einem flach geneigten Dach. Das scheint auf den ersten Blick ein banales Argument zu sein, erweist sich in der Praxis jedoch als äußerst relevant: Sollte das Dach beschädigt sein, kann Feuchtigkeit von Regen und Schnee in die Dachhaut eindringen. Mögliche Folgen sind Schimmelbildung und eine beeinträchtigte Stabilität des Daches. Daher ist es sehr wichtig, dass Regenwasser und Schnee so schnell wie möglich vom Dach abgeleitet werden. Hinzu kommt die Last großer Schneemassen, die das Dach im Winter tragen muss. Durch die Neigung des Daches wird diese Last nicht ausschließlich von der Dachkonstruktion getragen, sondern sie verteilt sich gleichmäßig auf die tragenden Außenwände des Gebäudes.  

 

Energiegewinnung auf dem Hausdach

 

Eine der in Deutschland beliebtesten regenerativen Energiequellen ist die Sonnenenergie. Viele private Haushalte machen sich mit Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen auf dem Hausdach unabhängiger vom Energiemarkt. Entscheidend für die Effizienz einer solchen Anlage ist, dass die Kollektoren so viel Sonne wie möglich abbekommen. In Mitteleuropa werden die größten Energiegewinne erzielt, wenn die Kollektoren etwa eine Neigung von 30 bis 35 Grad aufweisen. Auch in diesem Punkt weiß das geneigte Dach zu überzeugen: Während auf einem Flachdach spezielle Trägerkonstruktionen installiert werden müssen, um eine effiziente Ausrichtung der Kollektoren zu ermöglichen, ist auf einem geneigten Dach das Anbringen einer Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage einfacher. Die hierzulande übliche Dachneigung von 25 bis 40 Grad ist damit für das Gewinnen von Sonnenenergie ideal. Darüber hinaus besteht inzwischen die Möglichkeit, Kollektoren plan in die Dacheindeckung zu integrieren. So erfüllen sie neben der Energiegewinnung auch die Funktion der Eindeckung. 

Unter extensiver Dachbegrünung versteht man naturnah angelegte Vegetation, die sich durch geringe Flächenlast auszeichnet. Im Gegensatz zur klassischen intensiven Dachbegrünung ist diese Art der Bepflanzung kostengünstiger und weniger pflegeintensiv. (Bild: Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.)

Dachbegrünung und Dachterrasse sind in Städten beliebt

 

Gerade in städtischen Räumen ist die Nutzung des Daches als beispielsweise Dachterrasse oder Dachgarten gefragt. Das Flachdach eignet sich für diese Nutzung besonders gut, denn hier kann problemlos die ganze Dachfläche genutzt werden. In beiden Fällen ist die Abdichtung und regelmäßige Entwässerung der Konstruktion von essentieller Bedeutung. Werden diese Maßnahmen vernachlässigt, können Schäden an den verbauten Materialien und der Isolierung selbst auftreten. Als Dichtungsmaterialien werden klassischerweise Bitumen-Schweißbahnen oder spezielle Kunststoffdachbahnen eingesetzt. Materialien wie Kautschuk, PVC und PIB gelten als sehr widerstandsfähig.

 

Bevor Maßnahmen zum Ausbau des Flachdachs ergriffen werden, muss mit dem regionalen Bebauungsamt Rücksprache gehalten werden. Zusätzlich kann man sich an die Information der Stadt- oder Gemeindeverwaltung wenden, da gerade in größeren Städten die Begrünung der Dachfläche finanziell unterstützt wird. Generell sollte beim Ausbau des Dachs ein Statiker oder Architekt hinzugezogen werden, um die baulichen Voraussetzungen zu klären.

 

Wer trotz eines Steildachs nicht auf ein „grünes Dach“ verzichten möchte, der kann extensiv begrünen. Darunter versteht man naturnah angelegte Vegetation, die sich durch geringe Flächenlast auszeichnet. Im Gegensatz zur klassischen intensiven Dachbegrünung ist diese Art der Bepflanzung kostengünstiger und weniger pflegeintensiv. Während die Pflanzen bei der intensiven Begrünung bis zu einem Meter hoch werden können, ist die extensive Begrünung selten höher als 15 Zentimeter. Dennoch wird das Haus so zum Blickfang in der Nachbarschaft.

 

Raumnutzung: Gauben erweitern den Wohnraum unter geneigten Dächern

 

Einer der größten Nachteile, die stark geneigte Dächer mit sich bringen, ist der Raumverlust im Dachgeschoss durch Dachschrägen. Unter geneigten Dächern muss mit raffinierten Raumlösungen und teilweise maßgeschneiderten Möbeln gearbeitet werden, um die vorhandene Fläche auch als Wohnraum nutzen zu können. Dachgauben stellen hier eine gute Lösung dar. Sie erweitern den Wohnraum in Dachgeschoss erheblich und werden auch von außen als optisches Highlight wahrgenommen. Bei Flachdächern hingegen kann das oberste Geschoss uneingeschränkt genutzt werden. Durch das meist konsequent geradlinige Design der Gebäude entsteht von außen ein moderner und puristischer Charakter.

 

 

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