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Ziegeldach: regensicher oder wasserdicht

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Regensicherheit ist die erste Anforderung an eine Dacheindeckung. Ansonsten drohen Feuchteschäden unterm Ziegeldach.

Auch bei Ziegeldächern gilt: Nur eine regelgerechte Eindeckung bietet optimalen Schutz. Es spielt keine Rolle, ob der Bauherr beim Ziegeldach besondere optische Effekte verwirklichen will, oder ob es sich um ein einfaches Ziegeldach handelt: In jedem Fall sollten bestimmte Grundregeln eingehalten werden, um die Schutzfunktion des Daches zu sichern. Völlig wasserdicht kann ein Ziegeldach übrigens nie sein, da schuppenförmige Werkstoffe dies nicht zulassen. Wirken die einzelnen wasserdichten Dachziegel richtig zusammen, bilden sie aber eine regensichere Dachhaut.

Ob ein Dach regensicher ist, hängt allgemein ab von dem Deckenwerkstoff (Form, Schnitt, Verfalzung und Verrippung), der Deckungsart (Reihe/Verband, Überdeckung und Gebindesteigung) sowie den Anforderungen (Lage, Form/Neigung, Dachgliederung und Klima).

Ein wichtiger Punkt ist die Wahl des Neigungswinkels. Dieser sollte oberhalb der jeweiligen Regeldachneigung liegen. Grund:
Bei einer flacheren Dachneigung verbleibt die Feuchtigkeit länger auf der Dachfläche, was sich negativ auf die Frostsicherheit des Daches auswirkt. Für die einzelnen Dachziegelformen gibt es Grenzwerte bezüglich der Sparrenneigung, die nicht unterschritten werden sollten. Dächer mit einer Neigung unter 10 Grad dürfen grundsätzlich nicht mehr mit Dachziegeln eingedeckt werden.

Neben dem Neigungswinkel sind auch bei der Höhen- und der Seitenüberdeckung bestimmt Werte einzuhalten. Auch für Dachaufbauten (z.B. Gauben) gilt, dass bei Verwendung des gleichen Deckungsmaterials die Regeldachneigung einzuhalten ist. Ansonsten sind Zusatzmaßnahmen erforderlich, was insbesondere beim nachträglichen Einbau von Gauben in Altdächern berücksichtigt werden muss.

Bei erhöhten Anforderungen an den Dachraum, muss zusätzlich eine Unterspannung oder eine Unterdeckung eingezogen werden. Wird das Ziegeldach extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt, ist gar ein wasserdichtes Unterdach notwendig. Gelangt dann Niederschlagsfeuchte etwa von Triebregen und Flugschnee unter die Dacheindeckung, sind die die darunterliegenden Räume vor einer Durchfeuchtung geschützt. Unverzichtbar ist das Unterdach auch in Regionen mit ausgeprägten Frost-Tau-Wechseln:
Hier kommt es oft zu sogenannten Eisschanzenbildung im unteren Dachbereich, das dann in Stauwasser übergeht.

Für die genannten Zusatzmaßnahmen sind die Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerkes zu berücksichtigen:

- Für Unterdeckungen, Unterdächer und Unterspannungen sind Konterlatten oder andere Abstandhalter von mindestens 24 Millimeter Dicke notwendig, um eine sichere Ableitung von Feuchtigkeit zu gewährleisten.

- Unterspannungen sind nur als belüftete Konstruktion zulässig. Die Bahnen sollen rund 50 Millimeter von der First-Scheitellinie enden.

- Ein wasserdichtes Unterdach darf keine Öffnungen aufweisen. Sie sind deshalb nur unbelüftet herzustellen. Bahnen, Stöße und Nähte, aber auch Durchdringungen, Einbauteile und Einfassungen sind wasserdicht auszuführen. Die Abdichtung muss über die Konterlattung und die First-/Gratscheitellinie geführt werden.

- Unterdächer mit Lüftungsöffnungen werden nur als regensicher eingestuft. Die Konterlattung wird nicht in die Ausführung eingebunden, sondern auf die Abdichtung angebracht. Bahnen, Nähte und Stöße müssen wasserdicht sein. Durchdringungen, Einbauteile und Einfassungen sind nur regensicher auszuführen. Bei belüfteten Konstruktionen soll das regensichere Unterdach nicht mehr als 30 mm vom First-Scheitelpunkt enden.


Bild: Braas
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