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Bauen mit Holz - aber natürlich

Der Anteil von Holz für den Wohnungsbau liegt in Deutschland nur bei knapp fünf Prozent. Der Großteil der privaten Bauherren setzt auf Massivbauweise.

Spitzenreiter ist der Ziegelbau. Die Gründe für die zögerliche Akzeptanz des Holzes liegen auf der Hand. Denn die baulichen Eigenschaften von Holz müssen genau bedacht werden. Und: Je mehr Fremdstoffe eingesetzt werden, desto stärker büßt das Holz von seiner ursprünglichen Natürlichkeit ein.

Bauherren müssen sich klar machen: Holz ist ein organischer und inhomogener Baustoff, der sich in vielerlei Hinsicht von Massivbaustoffen unterscheidet. Seine Haltbarkeit wird durch den Zeitpunkt des Fällens, der anschließenden Lagerung, der Trocknung, des Einschnitts sowie der materialgerechten Konstruktion und chemischen Behandlung beeinflusst. Holz arbeitet. Es nimmt Feuchtigkeit auf und dehnt sich dabei aus. Wenn der Wasseranteil in der Luft absinkt, wird die gespeicherte Feuchtigkeit abgegeben und der Baustoff schrumpft wieder. Die Festigkeit ist abhängig von der Holzart, den Wuchseigenschaften, wie etwa dem Faserverlauf im Stamm und von dem gespeicherten Wasser. Beim Trocknen entstehen innere Spannungen, die zu Rissen führen können. Die Festigkeit nimmt mit sinkender Temperatur und über die Jahre hinweg ab. Insbesondere bei ständiger hoher Belastung, etwa als Bauholz.

Eigentlich gilt: naturbelassenes und unbehandeltes Holz sorgt für eine gesunde Innenraumluft. In der Praxis hingegen sind oftmals Fungizide, Pestizide und Insektizide erforderlich, um das Holz vor Pilz- und Insektenbefall sowie Fäulnis zu schützen. Bauherren sollten zwingend beim Hersteller nachfragen, welches Holzschutzmittel er verwendet. Dabei ist wichtig, auf die Zulassung zu achten. Viele Anbieter greifen heute zwar auf natürliche Produkte zurück, dennoch wird bereits eingeschnittenes oder gefälltes Holz teils mehrfach mit chemischen Mitteln behandelt. Je nach Zusammensetzung können solche Stoffe die menschliche Gesundheit belasten.

Holz ist im Gegensatz zu den nicht brennbaren Massivbaustoffen normal entflammbar. Eine geringe Wärmeleitfähigkeit und die Bildung einer Holzkohleschicht verhindern allerdings eine schnelle Verbrennung. In Holzhäusern werden die erforderlichen Feuerwiderstandszeiten teils erst durch mehrschichtige Wandaufbauten erreicht.

Bei einem typischen Holzhaus denken viele zuerst an das Blockhaus. Dabei werden die Außenwände aus maschinell gefertigten, großformatigen Rundhölzern aufgestapelt und nur an den Ecken durch Ausklinkungen verzahnt. Damit sich das Holz bewegen kann, werden die Elemente mit Holzzapfen stabilisiert. Um eine gute Winddichtheit zu erhalten, müssen zusätzliche flächige Dämmebenen eingebaut werden. Die Innenwände eines Blockhauses werden von den Rundhölzern gebildet und haben meist keine glatten Oberflächen. Alternative ist die Blockbohlenbauweise. Hier werden rechteckige Bohlen verarbeitet. Gipskartonplatten schaffen glatte Innenwandoberflächen. Da der Querschnitt der Blockbohlen für die Wärmdämmung nicht ausreicht, sind auch hier zusätzliche Dämmschichten notwendig.

Der Holzrahmenbau kann als Holzskelett, in Großtafelbauweise oder als Holzständer ausgeführt werden. Der Aufbau ist komplex: Kräftige Holzprofile bilden ein tragendes Ständerwerk. Hinzu kommen versteifende Platten auf beiden Seiten, deren Hohlräume mit unterschiedlichen Dämmstoffen verfüllt werden. Zudem müssen die Wände in der Regel mit Plastikfolien als Dampfbremse bespannt werden. Mit einer aufwändigen Isolierung wird der beim Massivbau heute übliche Niedrigenergiehaus-Standard auch ohne große Speichermassen wie Wände und Betondecken erreicht.

Bild: LBS
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