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Gebäude nachträglich unterkellern

Für verhältnismäßig geringe Mehrkosten erhält man mit dem Bau eines Kellers etwa 30 Prozent mehr Nutzfläche. (Bild: Knecht)

Ein Keller beim Hausbau ist immer eine Kostenfrage. Die Mehrinvestition wird deshalb nicht selten vermieden. Moderne Gebäude lassen sich durchaus nachträglich unterkellern. Dieses Unterfangen birgt aber hohe Kosten und auch statische Risiken. Bei großen Grundstücken kann auf Alternativen zurückgegriffen werden.

Die meisten Bauherren entscheiden sich beim Bau ihres Hauses für eine Unterkellerung. Für verhältnismäßig geringe Mehrkosten hat man im Schnitt etwa 30 Prozent mehr Nutzfläche zur Verfügung. Neben Stauraum für Haustechnik und Co. kann der Keller bei entsprechendem Ausbau sogar als vollwertiger Wohnraum genutzt werden. Dennoch entscheiden sich einige Bauherren zunächst gegen einen Keller. Wer nach Fertigstellung des Hauses über eine nachträgliche Unterkellerung nachdenkt, muss sich auf hohe Kosten einstellen.

 

Wann ist eine nachträgliche Unterkellerung möglich?

 

Nicht immer lässt sich ein Keller nachträglich unter das Haus setzen. Bei Altbauten mit gemauertem Fundament beispielsweise ist diese Maßnahme oft baurechtlich untersagt. Moderne Gebäude lassen sich aber in der Regel – recht aufwendig und kostenintensiv – nachträglich unterkellern. Dennoch scheuen viele Bauunternehmen den Aufwand, da er den tatsächlichen Nutzen des Kellers deutlich überragt.

 

Voraussetzungen

 

Entscheidend bei der nachträglichen Unterkellerung ist das Tragwerk des Hauses. Bauherren, die sich für diese Maßnahme entscheiden, sollten unbedingt einen spezialisierten Tragwerksplaner hinzuziehen, der die statischen Berechnungen vornimmt und die baulichen Gegebenheiten prüft. Zwei Komponenten, die erheblichen Einfluss auf die Unterkellerung haben sind der Grundwasserspiegel und die Bodenbeschaffenheit.

 

Grundwasser ist – entgegen der weit verbreiteten Meinung – schon in geringer Bodentiefe zu finden und macht damit die Kellerkonstruktion allgemein zu einer großen Herausforderung. Elementar ist die richtige Abdichtung des Untergeschosses, um Schäden aufgrund eindringender Feuchtigkeit vorzubeugen. Die Konstruktion einer Kellerwanne ist in Zeiten steigender Grundwasserspiegel empfehlenswert.

 

Kosten und Risiken

 

Hinsichtlich des finanziellen Aufwandes, ein Wohnhaus nachträglich zu unterkellern, lassen sich keine pauschalen Aussagen treffen. Klar ist jedoch, dass die Konstruktion eines Kellers direkt beim Hausbau deutlich billiger ist, als die nachträgliche Maßnahme. Ein Rechenbeispiel: Für einen regulär konstruierten Keller mit einer Fläche von 80-100 m² unter einem Einfamilienhaus werden zwischen 20.000 und 40.000 Euro veranschlagt. Ohne Keller würde das Bauwerk nur geringfügig weniger kosten, da der Erdaushub, die frostsichere Gründung der Fundamente sowie eine Bodenplatte mit Wärmedämmung und Feuchtigkeitssperre notwendig und ebenfalls recht kostspielig sind.

 

Oft wird bei der Kostenkalkulation klar, dass die nachträgliche Unterkellerung teurer wäre, als der Abriss und Neubau des Gebäudes mit Keller. Zusätzlich besteht bei einer nachträglichen Unterkellerung ein großes statisches Risiko für das zu unterkellernde Objekt, wie auch für die Nachbargebäude.

 

Alternativen zu einer nachträglichen Unterkellerung

 

Bauherren, die sich mehr Stauraum wünschen, können anstatt der nachträglichen Unterkellerung auf weniger kostspielige Alternativen zurückgreifen. Gerade bei großen Grundstücken ist ein Anbau denkbar. Dieser würde sich dann bei Konstruktion entsprechend unterkellern lassen.

 

Wer für zusätzlichen Stau- und Wohnraum keine Grünfläche aufgeben möchte, kann auch seine Terrasse oder den Garten unterkellern. Das ist hinsichtlich Statik deutlich unbedenklicher und auch weniger kostenintensiv. Wenn Tageslicht-Spots integriert werden, wird eine gute, natürliche Ausleuchtung im Keller möglich.

 

 

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