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Kellerdämmung ja – aber welche?

Vergleich zwischen Außen-, Kern- und Innendämmung

Optisch ansprechend, umweltbewusst und sparsam im Verbrauch – so wünschen sich Bauherren heute ihre eigenen vier Wände. Das gilt auch für den Keller. Bereits mit der Entscheidung für eine be­stimmte Dämmung werden Weichen gestellt, die den Komfort im Untergeschoss und die Baukosten beeinflussen. Für das Dämmen im Untergeschoss gibt es klare Vorgaben – dennoch besteht die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Ein Überblick zu den Vor- und Nachteilen von Außen-, Kern- und Innendämmung bei Fertigteilkellern gibt Dipl.-Ing. Bernd Hetzer von Knecht Fertigteilkeller.

           

Dämmen, wann wo und wie?

           

Die Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, schreibt vor, dass Wohnkeller gedämmt werden müssen, während bei reinen Nutzkellern für beispielsweise Heizung und Stauräume keine Dämmung vorgesehen ist. Eine Ausnahme bildet das offene Treppenhaus im Nutzkeller. Dieses wird dem Wohnraum im Erdgeschoss zugeordnet und muss daher ge­dämmt werden.

 

Wie stark die Dämmung bei einem Wohnkeller sein muss, ergibt sich aus der Berechnung der Energiebilanz des Ge­bäudes. Berücksichtigt werden die Eigenschaften der ge­samten Gebäudehülle, dazu Heizungs- und Warm­wasser­aufbereitungsanlagen sowie Lüftungsanlagen. Orientierung bietet folgende Faustformel: Überall dort, wo es große Temperaturunterschiede gibt, sollte am meisten Dämmung vorgesehen werden. Also auf dem Dach oder an der Wand. Im Keller gibt es üblicherweise nur geringe Temperaturschwankungen.

 

Außendämmung

 

Für die Dämmung stehen drei Varianten zur Verfügung: Außen-, Kern- und Innendämmung. Bei einem Nutzkeller ist Folgendes zu beachten: Wählt man eine Außendämmung, besteht die Möglichkeit, den Keller zu einem späteren Zeitpunkt  etwa für einen Hobbyraum oder eine Sauna auszubauen und die Grundfläche des Hauses aufzuwerten. Schon deshalb sollte selbst bei einem Nutzkeller auf eine Außendämmung nicht verzichtet werden. Zusätzlich verhindert eine Dämmung beim Nutzkeller die unter gewissen Umständen auftretende Schwitzwasserbildung, die zu feuchten Kellern und Schimmel führen kann.

 

Die klassische Außen­dämmung ist universell einsetzbar – auch im Grundwasser. Sie ermöglicht selbst hohe Dämmdicken ohne Innenraum­verlust. Der Tauwasserpunkt liegt außerhalb der Betonwand, Wärmebrücken lassen sich leicht vermeiden. Ebenso kann der Übergang vom Haus zum Keller energetisch optimal ausgebildet werden, da die einzelnen Dämmschichten meistens in der gleichen Ebene liegen. Zudem lassen sich mit der Außendämmung Kosten sparen, da sie gleichzeitig als Anfüllschutz dient - im nicht erdberührten Bereich muss aber verputzt werden.

 

Kerndämmung

 

Ohne Außenputz kommt die Kerndämmung aus. Allerdings ist sie unterm Strich teurer als die Außendämmung: Die Wände müssen aufwändiger hergestellt werden und sind um zirka 6 cm dicker. Letzteres bedeutet zusätzlich einen Raumverlust. Zudem liegt der Tauwasserpunkt innerhalb der Wand, wo­durch Stahleinlagen aus Edelstahl erforderlich sind. In der Gesamtkostenbilanz fällt der Putz zwar weg, gleichzeitig muss aber der zusätzliche Anfüllschutz im erdberührten Bereich berücksichtigt werden. Bei Grundwasser sind auf­wändige Abdichtungsmaßnahmen erforderlich und auch der Übergang vom Haus zum Keller ist energetisch betrachtet nicht optimal.

 

Innendämmung

 

Die Innendämmung ist bei einem nachträglichen Ausbau des Kellers oder bei einzeln beheizten und nur gelegentlich genutzten Kellerräumen zu empfehlen. Beim Anheizen wird hier ein schneller Temperaturanstieg erzielt, da nicht die Wandkonstruktion mit aufgewärmt werden muss. Allerdings muss auf eine konstruktive Maßnahme geachtet werden: An der Wandinnenseite über der Wärmedämmung muss eine funktionierende Dampfsperre angebracht werden. Diese darf nicht durch Nägel oder Schrauben zerstört werden, da sonst warme und feuchte Luft an die kalte Außenwand gelangen würde und es hinter der Dämmung zur Kondenswasserbildung käme. Gleichzeitig benötigt man bei dieser Dämmvariante einen zusätzlichen Anfüllschutz.

 

Alle Varianten der Kellerdämmung, ob Außen-, Kern- oder Innendämmung, haben ihre Vor- und Nachteile. Je nach Situation vor Ort empfiehlt sich die eine oder andere Lösung oder sogar eine Kombinationen. Bei Außen- und Innendämmung sind zudem bestimmte Eigenleistungen möglich. Entscheidend ist, sich vorab von erfahrenen und kompetenten Kellerbauern beraten zu lassen.

 

Bild: Knecht

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