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Wohnraum im Keller

Zu Unrecht gerät so mancher Kellerraum in Vergessenheit. Statt einer Abstellkammer lässt sich auch ein gemütliches Schlafzimmer einrichten. Bild: Pro Keller

Beim Hausbau ist der Bauplatz insbesondere in Ballungsräumen ein großer Finanzierungsposten. Außerdem wird mit jedem Quadratmeter Haus ein Stück Natur verbaut.

Also gilt: Grundstück sparen. Das geht unter anderem auch damit, dass man auf kleiner Grundfläche viel Wohnraum schafft - zum Beispiel mit der zumindest teilweisen Nutzung des Untergeschosses als Wohnraum.

 


Ein Thema ist dabei die separate Einliegerwohnung im Untergeschoss, die sich insbesondere bei einem Hangkeller anbietet. Voraussetzung dafür ist primär ihre baurechtlich geforderte, so genannte Abgeschlossenheit mit eigener Erschließung. Diese kann später als adäquate Wohnung für die erwachsen werdenden Kinder oder vielleicht für die Großeltern dienen  und in den ersten Jahren, in denen die Schuldenlast oft besonders drückt, auch anders helfen: ?In Verbindung mit steuerlichen Vorteilen für eine vermietete Einliegerwohnung und den Einnahmen aus der Vermietung trägt der Keller sogar zur Finanzierung des Hauses bei?, macht der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Fertigkeller, Klaus Dieter Höhne, auf einen wichtigen Aspekt aufmerksam.

 

Zu den weiteren Bedingungen eines Wohnkellers gehören unter anderem:

 

Feuchtigkeitsschutz und  Wärmeschutz.
Moderne Bausysteme insbesondere von Fertigkeller-Herstellern realisiert, sorgen mit ausgeklügelten Drainagelösungen und ausgeführt als so genannte Schwarze oder Weiße Wanne für optimale Dichtigkeit selbst in Baugebieten, wo das Grundwasser bisweilen zur Grasnarbe hinauf reicht.
In punkto Wärmeschutz gelten die gleichen Vorgaben wie für jedes Wohnhaus. Neben dem bekannten äußeren Vollwärmeschutz mit Dämmplatten bieten einzelne Fertigkellerbauer sogar Kelleraußenwände mit integrierter Kerndämmung, die bereits bei der Vorfertigung im Werk fix und fertig eingebracht wird.

Mit der richtigen Gestaltung und Farbwahl entstehen auch im Untergeschoss gemütliche Räume. Bild: Pro Keller

Da der Trend zum hochwertig genutzten Keller zunehme, müsste mit besonderer Sorgfalt auf die Vermeidung von Wärmebrücken geachtet werden, erklärt Dr. Reiner Pohl von der Initiative Pro Keller. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die kritischen Punkte im Fensterbereich, an Lichtschächten und Kragplatten. Bauphysikalischer Hintergrund: Vor allem an durchweg gut gedämmten Kellern kann es an Stellen, die nicht ausreichend gedämmt sind, sehr schnell zu Schimmelbildung kommen. Und dieses das Bauwerk gefährdende und nicht zuletzt die Gesundheit schädigende Problem ist hinterher wenn überhaupt nur mit großem - auch finanziellem - Aufwand in den Griff zu bekommen.

 

Während für Nebenräume, sprich den Nutzkeller, hinsichtlich Raumhöhe, Belichtung und Belüftung keine besonderen baurechtlichen Anforderungen gelten, machen die Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer und deren Ausführungsvorordnungen für Aufenthalträume, also Wohnkeller, klare Vorgaben. Diese sind im Detail zwar unterschiedlich, doch generell geht es stets ums Gleiche. Der Wohnwert im Untergeschoss steigt mit der Höhe der Räume. Es müssen hierbei Mindestmaße eingehalten werden, empfehlenswert ist die gleiche Raumhöhe wie im Erd- oder Dachgeschoss. Gemeint ist jeweils die so genannte lichte Höhe, also die verbleibende Höhe nach Einbau von Estrich, Bodenbelag und gegebenenfalls abgehängter Decke. Das kann nur erreicht werden, wenn die üblichen Keller-Rohbaumaße von vorn herein erhöht werden, sodass am Ende mindesten 2,40 bis 2,50 übrig bleiben.
Bei einzelnen Wohnräumen im Keller lassen sich die Anforderungen an Belichtung und Belüftung in aller Regel gut erfüllen. So müssen, um nur ein Beispiel zu nennen, die Rohbaumaße der notwendigen Fenster mindesten ein Achtel der Grundfläche der Räume umfassen. Solche Vorgaben muss der Keller- bzw. Haus- und Kelleranbieter natürlich kennen, womit sich die Bauherrschaft um solche Feinheiten normalerweise nicht zu kümmern braucht. Dennoch sollte man mit dem Anbieter über die Vorgaben reden, die beispielsweise auch Angaben dazu machen, wie hoch das äußere Gelände über dem Untergeschoss-Fußboden sein darf.

 

Dabei kann man besprechen, wie das Licht in die Räume kommen soll. Etwa durch den Bau eines Hochkellers, der vielleicht einen halben oder einen Meter über das Gelände herausragt; eine Lösung, die allerdings nicht überall genehmigt wird. Ansonsten geht es mit Böschungen und/oder Lichtgräben vor den Fenstern. Einzelne Lichtschächte dagegen werden oft nicht den nötigen Zweck erfüllen.

 

Bei einer umfassenden Wohnkellerplanung geht es nicht zuletzt um scheinbare Kleinigkeiten, die im Wohnalltag jedoch mitunter große Bedeutung bekommen. Das beginnt bei den Fenstern, die sich mit einem Dreh-Kipp-Beschlag wesentlich einfacher bedienen lassen. Wichtig sind unter Umständen auch Rollläden vor den Untergeschossfenstern - und Insektenschutzgitter.

 

Und noch Eines: Falls es die Gegebenheiten (Hanglage, klein dimensionierter Entwässerungskanal etc.) notwendig erscheinen lassen, ist unbedingt eine ausreichende Rückstausicherung mittels mechanischer oder elektrischer Rückstauklappe einzubauen. Denn steigendes (Ab-)Wasser in Keller-Wohnräumen ist ein echter Albtraum!

 


Text: EcoText
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