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Beton-Verfüllsysteme für Bausatzhäuser und Selbstbauer

Beton hat das Bauen revolutioniert und neue Wege in der Architektur eröffnet. Bei den Beton-Verfüllsystemen verschwindet der massive Baustoff in leichten Schalungssteinen und bleibt damit unsichtbar.

Betonwüsten können mit den selbstbaugeeigneten Systemen also nicht entstehen.

Leichte Schale, harter Kern - unter diesem Motto findet bei den massiven Selbstbausystemen eine perfekte Arbeitsteilung zwischen dem schweren Stoff aus Sand, Kies und dem Bindemittel Zement einerseits und den federleichten Schalungssteinen andererseits statt. Denn Innen- und Außenwände müssen neben der tragfähigen Stabilität auch die Anforderungen an Wärme-, Schall- und Brandschutznormen erfüllen.

Insbesondere zwischen Wärme- und Schallschutz besteht ein schwieriges Verhältnis: Denn je geringer die Rohdichte eines Baumaterials ist, desto besser ist seine Wärmedämmwirkung. Doch je höher die Rohdichte, desto besser die Wärmespeicherung, der Schallschutz und die Tragfähigkeit. Das Sandwich aus Schalungsstein mit geringer und Betonkern mit hoher Dichte erfüllt beide Aufgaben. Soll die Dämmwirkung - etwa bei Außenwänden von Niedrigenergiehäusern - weiter erhöht werden, können die Rahmensteine zusätzlich mit einem Polystyrolkern ausgekleidet sein.

Die Selbstbau-Eignung ist ein willkommener Nebeneffekt: Die Kammersteine sind leicht zu transportieren und auch von Baulaien ohne Maurer-Gesellenbrief zu verarbeiten. Die Steine werden trocken, also ohne Kleber oder Mörtel aufeinander geschichtet oder zusammen gesteckt. Beton kommt entweder frisch im Fahrmischer auf die Baustelle oder wird im Silo vorgehalten und per Pumpe in die Rahmensteine verfüllt. Dabei ist Silobeton zwar etwas teurer als Transportbeton, allerdings ist der Selbstbauer mit dem Betonvorrat auf der Baustelle zeitlich unabhängig von den Anlieferungen im rollenden Mischer. Wer also den Preisvorteil des Transportbetons mitnehmen will, muss für eine ausgefeilte zeitliche Koordination von Wandaufbau und Verfüllung sorgen. Die günstigste, aber auch zeitraubendste und kräftezehrendste Variante ist die Verfüllung per Schubkarre oder Eimer mit selbst gemischtem Beton.

Schon in den dreißiger Jahren gelang es, zerspantes Holz mit Zement zu verfestigen. Der entstehende Baustoff verbindet guten Feuerwiderstand mit der porigen Struktur und den Dämmeigenschaften des Holzes. Zement-gebundene Holzspan-Schalungssteine bilden bis heute in den meisten Fällen den äußeren Rahmen der Verfüllsysteme. Doch auch Polystyrol-Hartschaum dient als Rohstoff für Schalungssteine. Die gegossenen Steck-Elemente können teilweise sogar geschosshoch mit Beton verfüllt werden.

Sobald die erste Lieferung der Schalungssteine auf der Baustelle eingetroffen ist, beginnt die Arbeitsteilung zwischen Profi und Selberbauer: Der Bauleiter hilft beim exakten Versetzen der ersten Steinlage in der Flucht und in Waage. Damit ist die Basis geschaffen, auf der der Bauherr in Eigenregie weiter arbeiten kann. Mörtelfrei geschichtet, geht der Rohbau flott voran. Nach gründlicher Einweisung und ausgestattet mit Verlegeplänen, Baufibel und Handy mit Hotline zum Bauleiter sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Bei weiteren neuralgischen Punkten - etwa den Zwischendecken oder der Nahtstelle zum Dachstuhl - greift der Profi der Herstellerfirma wieder aktiv ein.

Selberbauer mit einem Hang zur Perfektion können vor der Beton-Verfüllung Leitungs-Leerrohre verlegen. Doch die leichte Bearbeitbarkeit der Mantelsteine ermöglicht auch das spätere Fräsen von Installationsschlitzen mit anschließender Unterputzverlegung der Leitungen. Deckenträger, -steine und Bewehrungsmaterial zur Verlegung und Verfüllung von Hand sind meist fester Bestandteil der Bausätze. Als Alternative stehen auch Plattendecken aus großformatigen, vorgefertigten Stahlbetonelementen zur Wahl. Ihr Vorteil: Sie sind schnell verlegt. Gegenüber der handverlegten Betondecke fallen allerdings höhere Kosten an: Die auftragsbezogene Fertigung kostet rund 800 Euro Aufpreis pro Decke, die Verlegung mit dem Mobilkran und die größere Menge an Aufbeton fallen ebenfalls ins Gewicht.

Ein Spar-Tipp für den Umgang mit den Selbstbausystemen zum Schluss: Prüfen Sie, ob Sie beim Verfüllen der Wände oder beim Betonieren der Decken auf eine Betonpumpe verzichten können. Das schnelle und bequeme Verfrachten des Transport- oder Silobetons zum Einsatzort ist oftmals auch per Kosten sparendem Förderband möglich.

Text: Ecotext
Bild: Styro Stone
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