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Der Rohbau

Allgemeines
In Deutschland wird traditionell mit der Stein-auf-Stein-Methode gebaut.

Das Massiv-Haus ist hierzulande noch immer die meistgebaute Gebäude-Form, in den alten Länder werden mehr als 90 Prozent aller Neubauten auf diese Weise erstellt. Herausragend sind die hervorragenden Eigenschaften in Bezug auf Standsicherheit, Langlebigkeit und Wohnqualität. Zudem hat der Bauherr hier die beste Möglichkeit, selbst mit anzufassen.
Lediglich die erste Steinreihe wird, und das gilt für alle hier vorgestellten Materialien, am besten von einem Fachmann exakt auf eine Höhe gesetzt, um die Unebenheiten der Bodenplatte auszugleichen.

Anforderungen

Die Wände eines Hauses müssen vielfältige Aufgaben erfüllen. Dies gilt besonders für die Außenmauern.

Standsicherheit und Tragfähigkeit

Wände müssen die Lasten ihres eigenen Gewichts, das Gewicht der Decke, der Mauern oberer Stockwerke und des Dachs tragen und sicher bis zum Baugrund abführen. Die Außenmauern müssen zudem Windkräfte aufnehmen und im Winter hohen Schneelasten standhalten. Als tragende Elemente sind sie in ein statisch-konstruktives Gesamtsystem mit den Innenwänden eingebunden. Mauerwerk erfüllt alle Anforderungen an die Druckfestigkeit, hat aber eine geringe Zug- und Biegefähigkeit, die durch aufgelegte Decken und Ringanker verbessert wird. Die Festigkeit der Mauer ist abhängig von der Verbundsfestigkeit der Mauersteine durch Mörtel beziehungsweise deren Krallfestigkeit bei Trockenmauerwerk (Haftscherfestigkeit), von der Art der Mauerwerksverbände (Überbindungslänge der Mauersteine von Schicht zu Schicht) und von der Ausführungsqualität.

Schutz vor Feuchtigkeit, Korrosion und Verschmutzung Die Außenwände sollen das Haus insbesondere gegen Feuchtigkeit schützen. Durchfeuchtete Außenwände sind der ideale Nährboden für Schimmelpilze und können weitere Bauschäden verursachen In dieser Hinsicht ist die richtige Fugenausbildung bedeutend: Bei unsachgemäßer Verfugung kann Feuchte, Spritzwasser und Niederschlagswasser, besonders Schlagregen, in die Hauswände eindringen. Dazu kommt seitliche und aufsteigende Feuchtigkeit im Erdreich, Schichten- und Grundwasser sowie Wasserdampf, den die Hausbewohner selbst erzeugen. Als Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit dient eine Sperrschicht, üblicherweise eine Bitumenpappe, die für alle Wohngebäude vorgeschrieben ist.. Ein Gebäude muss auch möglichst schnell austrocknen, wenn gravierende Schäden vermieden werden sollen. Am schnellsten trocknen Massiv-Häuser aus, weil sie homogen, diffusionsoffen und ohne Folien dicht sind. Hochkapillaren Ziegel-Steinen haben hierbei die besten Eigenschaften.

Bauphysikalische Aufgaben

Außenmauern sollen besonders auch Wärmeverluste vermeiden und gleichzeitig ein Aufheizen des Hauses vermeiden. Massivbaustoffe gewährleisten einen optimalen Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich und haben überdies eine gute Speicherkapazität. Mineralische Wandbaustoffe enthalten zudem keine brennbaren Bestandteile und weisen gute Schalldämmwerte auf.

Bau-Arten

Je nach Konstruktionsart, nach Materialart und Gestaltung gibt es tragende, nichttragende oder ausfachende Wände. Die statischen Erfordernisse bestimmen die Stärke der Mauern. Dabei unterscheidet man zwischen einschaligen und zwei- oder mehrschaligen Wänden: Bei einschaliger Bauweise kann der gesamte Wandquerschnitt für die Lastabtragung genutzt werden, bei der zweischaligen Konstruktion beschränkt sich dies auf die Hintermauerschale. Trockenmauerwerk mit Plansteinen kommt nach Setzen der ersten Schicht ohne Vermörtelung aus.

Einschalige Wände

Laut DIN 1035-1 beträgt die theoretische Mindestdicke für Wohnbauten 17,5 cm bei einer lichten Höhe von maximal 2,75 m. Mit Außen- und Innenputz kommt diese Wand auf eine Dicke von weniger als 21 cm. Bis zu einer Stärke von unter 30 cm lassen sich damit zwar, bei entsprechenden Rohdichten des Baustoffes und einem geeigneten Mörtel, hohe konstruktive Anforderungen erfüllen, aber kaum die Bestimmungen der geltenden Wärmeschutzverordnung. Normalerweise kommen heute 30 bis 36 cm dicke Mauersteine zum Einsatz, nach dem Verputzen misst die Wand etwa 40 cm. Maßgebend für die Qualität und die Dämmfähigkeit der Wand ist der verwendete Mörtel: Dickbettmörtel oder Normalmörtel haben zu große Wärmeverluste. Um diese zu vermeiden, werden heute verstärkt Dünnbettmörtel oder wärmedämmende Leichtmörtel für die Lagerfugen verwendet. Stoßfugen werden verzahnt, was Mörtel gänzlich überflüssig macht, aber eine geringere Schubfestigkeit des Mauerwerks mit sich bringt. Ein besonderer Außenputz schützt gegen Wind und Wetter. Die Außenwand sollte dabei Fugenbreiten von unter 5 Millimetern aufweisen und mit speziellen mineralischen Leichtmauermörtel (LM 21) und Leicht-Außenputzen vermauert werden. Die maximale Dicke eines monolithischen Mauerwerks wird durch die Verwendung von 49 cm dicken Steinen erreicht, mit Putz misst die Wand dann 52,5 cm. Die Kombination von wärmedämmendem Lichtmörtel und Leichtputze mit den 49er-Steinen ergibt einen Wärmedurchgangskoefizienten von etwa 0,3 W/m2K. Eine weitere Variante ist der Bau von einschaligen Wänden mit Wärmedämmputzen und Wärmedämmverbundsystemen sowie vorgehängten Fassaden. Monolithische Wände mit einer Innendämmung sind aber zumindest bauphysikalisch problematisch und sollten nur in Notfällen angewandt werden.

Zwei- und mehrschalige Wände

Zweischalige Wandkostruktionen haben eine lange Tradition im norddeutschen Küstengebiet, weil sie nahezu einen vollständigen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit bieten. Ein zweischaliges Mauerwerk besteht aus einer äußeren Verblendschale, etwa aus Klinkern und einer lastabtragenden Wandschicht, etwa aus Hintermauerziegeln. Zwischen den beiden Mauern ist ein Abstand von sechs bis 15 cm vorgesehen. Dabei gibt es in der Ausführung drei Varianten: Außenwand mit Hinterlüftung/Luftschicht, mit Hinterlüftung/Luftschicht und Dämmung, oder nur mit Kerndämmung. Wesentliches Merkmal solcher Konstruktionen sind die unterschiedlichen Aufgaben der einzelnen Schalen: Das Hintermauerwerk hat tragende Funktion, dämmt und beeinflusst überdies den Feuchtegehalt in der Luft und den Dämmstoffen. Die Vormauerschale schützt vor Schlagregen und sonstigen Witterungseinflüssen. Häuser, die in zweischaliger Bauweise errichtet wurden, sind zwar relativ teuer, dafür aber absolut winddicht und sie haben große Wärmespeichermassen, die für ein angenehm ausgeglichenes Raumklima sorgen. Bei der Bauausführung wird zuerst das Hintermauerwerk errichtet. Danach sollte der Dachstuhl und die Dachdeckung erstellt, Fenster und Türen eingesetzt und alle sonstigen Rohbauarbeiten zum Abschluss gebracht werden. Erst im letzten Schritt wird die Außenwand durch das Sichtmauerwerk, also die Vormauerschale ergänzt.

Dickbettmörtel oder Normalmörtel haben zu große Wärmeverluste. Um diese zu vermeiden, werden heute verstärkt Dünnbettmörtel oder wärmedämmende Leichtmörtel für die Lagerfugen verwendet. Stoßfugen werden verzahnt, was Mörtel gänzlich überflüssig macht, aber eine geringere Schubfestigkeit des Mauerwerks mit sich bringt. Ein besonderer Außenputz schützt gegen Wind und Wetter. Die Außenwand sollte dabei Fugenbreiten von unter 5 Millimetern aufweisen und mit speziellen mineralischen Leichtmauermörtel (LM 21) und Leicht-Außenputzen vermauert werden. Die maximale Dicke eines monolithischen Mauerwerks wird durch die Verwendung von 49 cm dicken Steinen erreicht, mit Putz misst die Wand dann 52,5 cm. Die Kombination von wärmedämmendem Lichtmörtel und Leichtputze mit den 49er-Steinen ergibt einen Wärmedurchgangskoefizienten von etwa 0,3 W/m2K. Eine weitere Variante ist der Bau von einschaligen Wänden mit Wärmedämmputzen und Wärmedämmverbundsystemen sowie vorgehängten Fassaden. Monolithische Wände mit einer Innendämmung sind aber zumindest bauphysikalisch problematisch und sollten nur in Notfällen angewandt werden.


Bild: Bellenberg
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