Maßnahmen gegen Schimmel

Rund 130.000 verschiedene Schimmelarten sorgen nach ihrer Entdeckung bei Haus- und Wohnungsbewohnern für sorgenvolle Mienen. Nicht nur dass Schimmel Wände verunstaltet, sondern er sorgt für eine Gesundheitsgefährdung der Bewohner und ist ein Risiko für die Bausubstanz. Ursächlich sind Gifte die der Schimmelpilz erzeugt und die schon in geringer Konzentration dem Menschen schaden können. Ihre Sporen, die sich über die Luft verbreiten, können Allergien und Atemwegsinfektionen, Unwohlsein und toxische Reaktionen auslösen.

Moderne Bauweisen kommen dem äußerst anspruchslosen Pilz sogar entgegen. Früher waren einfach verglaste Fenster der kälteste Punkt im Raum. An den Scheiben konnte sich Tauwasser aus der Raumluft niederschlagen und in einer Rinne sammeln. Moderne Fenster mit Dreifachverglasung verlagern – vor allem bei nachträglichen Einbauten – den kältesten Punkt meist in die Außenecken. Dort lässt sich Feuchtigkeit nur schwer entfernen. Die Folge: Schimmelbildung.

Ist es erst einmal zu Schimmel gekommen, hängt es von der Schwere des Befalls ab, welche Maßnahmen und Schritte getroffen werden müssen. Vom einfachen Haushaltsreiniger bei früher Entdeckung bis hin zur Mietminderung bei schwerem Schimmelpilz ist alles möglich, wodurch eine Patentlösung ausgeschlossen ist. Werden allerdings einige Ratschläge beachtet, hat der Schimmel nur wenige Entstehungschancen.

Diese Ratschläge können helfen

Der bekannteste Tipp ist richtiges Lüften. Wichtig ist dabei, dass öfter einige Minuten für intensiven Durchzug gesorgt wird. Dies ist effektiver, als ständig ein wenig zu lüften. Daher sind die Fenster nicht zu kippen, sondern ganz zu öffnen.

Um das Rauminnenklima entsprechend zu regeln, muss auch richtig geheizt werden. Die Innentemperatur von Außenwänden sollte 16 °C nicht unterschreiten. Darum müssen auch Räume beheizt werden, die nicht oder nicht ständig benutzt werden. Türen dieser wenig geheizten Räume sollten aber geschlossen bleiben, da sich sonst Wasserdampf aus den wärmeren Zimmern dort niederschlägt. Zur Reduzierung der Gesamtfeuchtigkeit sollte auf Luftbefeuchter an den Heizkörpern verzichten.

Alle Wandflächen müssen von der warmen, trockenen Innenluft erreichbar sein. Das gilt insbesondere für Außenwände und Wände zu unbeheizten Räumen. Darum Schränke und andere große Möbel einige Zentimeter von der Wand wegrücken und die Wände nicht vollkommen zustellen. Es gilt zudem, dass Feuchtigkeit verhindert wird. Vor allem große Mengen aus Bad und Küche sollten umgehend abgeleitet werden.

Auch Freunde von Zimmerpflanzen sind gefragt, denn umtopfen hilft. Der Grund sind Schimmelsporen auf der Oberfläche von Blumenerde. Das lässt sich vermeiden, wenn man statt Erde Pflanzgranulat verwendet.

Größere Maßnahmen bei Renovierung oder Sanierung

Steht eine Renovierung an, sollte ein Antipilz-Zusatz verwendet werden. Dieser wird Putz, Farbe, Kleister und Tapeten beigegeben und auf den Wänden und Decken aufgebracht. Er entzieht dem Schimmel die Lebensgrundlage. Wer eine Sanierung vornimmt, sollte beim Einbau neuer Fenster die gesamte Gebäudekonstruktion im Blick haben. Denn um Energieverluste zu vermeiden, sind Niedrigenergiehäuser extrem abgedichtet. Darum ist es ratsam bei Sanierung und bei Neubau eine kontrollierte Lüftungsanlage einplanen. Auch ältere Wohngebäude sind nach einer Modernisierung oft sehr dicht und verhindern einen natürlichen Luftaustausch. Auch für Altbauten gibt es kontrollierte Lüftungssysteme, bei denen Frischluft hinter den Heizkörpern angesaugt wird, gekürzte Türblätter passiert und in Bad oder Küche über einen Lüfter hinausbefördert wird.

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