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Schornstein und Schornsteinsanierung

Aus verschiedenen Gründen muss eine alte Ölheizung irgendwann einmal erneuert werden. Der Hauptgrund dafür ist in aller Regel: eben das Alter.

Wenn die Anlage vor allem hinsichtlich der Emissionswerte nicht mehr zeitgemäß arbeitet, muss sie sogar von Gesetzes wegen ausgetauscht werden. Was viele nicht wissen: Man sollte mit dem Handwerker immer auch über die weitere Tauglichkeit des Schornsteins sprechen. Denn neue Anlage haben - so soll es ja sein - ein ganz anderes Abgasverhalten, was unter Umständen dem guten alten Schornstein schaden kann. Hier eine beispielhafte Geschichte aus der Praxis:

"Zunächst warten wir einfach ab, und Sie beobachten den Schornstein ein paar Monate lang", riet der Heizungsbauer dem Hausherrn, nachdem er einen neuen Heizkessel installieren hatte lassen. Doch schon nach einer Weile wurden hässliche braune Flecken am tapezierten Schornstein sichtbar, die sich schlagartig ausbreiteten und im Nu sogar von schwarzem Schimmelpilz überlagert waren. An einer raschen und umfassenden Schornsteinsanierung führte also kein Weg vorbei! Die Vorgeschichte: Nach rund 20 Jahren Dauerbetrieb hatte der alte Heizkessel ausgedient und wurde durch eine zeitgemäße Anlage ersetzt. Diese hat einen wesentlich geringeren Energieverbrauch und einen drastisch reduzierten Schadstoffausstoß.

Doch was unterm Strich den Geldbeutel und die Umwelt schont, kann zunächst dem alten Schornstein mächtig zusetzen. Denn der sogenannte Abgasmassenstrom ist jetzt geringer und auch die Temperatur des Abgases aus dem neuen Heizkessel liegt deutlich unter den alten Werten. Die Folge: Das Abgas wird nicht wie früher relativ heiß in den Himmel geblasen, sondern bereits im jetzt relativ kalten Schornstein schlagen sich Kondenswasser und schweflige Säure nieder. So bröckelte auch hier das Schamott, und selbst die Reinigungstürchen aus verzinktem Stahl wurden derart "zerfressen", dass sich das Metall auf der Innenseite bald schon gänzlich aufgelöst hatte. Jetzt wandte sich der Hausherr an einen speziellen Schornsteinbauer.

Dessen Meinung lautete: Zur Heizungserneuerung gehöre in aller Regel die sofortige Anpassung des Schornsteins. Im einen Fall kann es beispielsweise ausreichen, den Schornstein durch den Einbau einer motorisch betriebenen Nebenluftvorrichtung trocken zu halten, manchmal kann es sogar genügen, die Leistung des neuen Kessels etwas zu steigern. Welche Maßnahme im Einzelfall die beste ist, sagt der Fachmann. Im vorliegenden Fall kam laut Berechnung nach DIN nur eine nachträgliche Verringerung des Schornsteinquerschnitts in Frage. Dafür gibt es spezielle Rohrsysteme aus unterschiedlichen Materialien. Hier kamen dünnwandige, einschalige Einsatzrohre aus "V4A"-Edelstahl zum Einsatz.

Wenn der Bezirksschornsteinfegermeister grünes Licht für die Schornsteinsanierung gegeben hat - die Absicht muss ihm förmlich angezeigt werden - kann es losgehen.

Bei der beschriebenen Maßnahme mussten die Handwerker zwei marode Reinigungstürchen durch Edelstahl-Reinigungselemente ersetzen. Vorher führten sie eine zwölf Meter hohe, unterdruckdichte Rohrsäule von oben her Stück für Stück in den Schornstein ein.

Dabei gilt nach Expertenmeinung: Jedes System ist nur so gut wie der Handwerksbetrieb, der es einbaut. Da führen scheinbar kleine Fehler zu schwerwiegenden Folgen. Beispielsweise muss man beim Ablängen der Rohre spezielle Trennscheiben und Blechscheren einsetzen, die ausschließlich für Edelstahl verwendet werden. Eine wichtige Rolle spielt auch das Thema Isolierung. So ist die vollständige Wärmedämmung des Einsatzrohrs im Schornstein ratsam. Unabdingbar dagegen ist die Ummantelung des vom Heizkessel kommenden Rauchrohrs am Einlass in den Schornstein.

Trotz der Hauptarbeit und aller begleitenden Maßnahmen ist eine umfassende Schornsteinsanierung normalerweise an einem halben oder spätestens ganzen Arbeitstag gut machbar. Davon zeigt sich der Hausherr sichtlich überrascht. Er hätte auch mit viel mehr Schmutz und Aktion im Haus gerechnet. So weiß er heute: Die ganze Sache ist tatsächlich halb so wild. Und: "Es wäre im nachhinein betrachtet sicher besser gewesen, Heizkessel und Schornsteinanlage gleich in einem Zug erneuern zu lassen". Denn damit hätte er sich zumindest die Schimmelbeseitigung, das neue Tapezieren etc. ersparen können.

Bild: HD HAus

Text: EcoText

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