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Welche Leistung hat Photovoltaik?

Die Leistung einer Photovoltaikanlage kann auf verschiedene Arten bewertet werden. (Bild: fotolia.de)
Die Leistung einer Photovoltaikanlage kann auf verschiedene Arten bewertet werden. (Bild: fotolia.de)

Die Bewertung von Photovoltaikanlagen erfolgt auf unterschiedliche Weise. So kann man neben der Energie, die sie produziert auch den Ertrag und die Ökobilanz einer Anlage betrachten. Sogar soziale Aspekte sind erwähnenswert.

 

Elektrische Leistung

 

Die Nennleistung einer Solarzelle wird unter dafür standardisierten Bedingungen getestet. Es sollte beim Vergleich darauf geachtet werden, nur Module einer Fertigungsart zu vergleichen, also immer nur die mono- oder polykristallinen bzw. die Dünnschichtmodule für sich, niemals untereinander, da sich dahinter ja ganz unterschiedliche Techniken verbergen. Weiterhin ist der veränderliche Wirkungsgrad bei Erhitzung der Zellen zu betrachten. Hinweis: Die Zelle erwärmt sich schneller, je schlechter der Wirkungsgrad ist. Die Absorptionsfähigkeit spielt nebenbei eine weitere Rolle. So würden die schwarzen Dünnschichtmodule bei gleichem Wirkungsgrad wärmer werden als die entsprechenden Brüder aus den hellen und teils reflektierenden Siliziumkristallen.

Die eigentliche Nennleistung wird dann in kWp (Kilowatt peak) angegeben.

 

Der Erntefaktor

 

Was versteht man unter einem Erntefaktor? Und was hat das mit Photovoltaikanlagen zu tun? Ökologisch betrachtet ist der Erntefaktor eine interessante Ziffer: Denn er beschreibt, ob der Strom, den die Solarzelle im Laufe ihres Lebens produziert, mengenmäßig höher ist als der Strom, der zur Produktion der Zelle gebraucht worden ist, oder nicht. Dieser Erntefaktor lag vor der Jahrtausendwende sogar unter 1, das heißt, die Solarzellen haben weniger Strom produziert, als dass man für deren Herstellung aufwenden musste. Heutzutage ist dies anders. Der Erntefaktor ist etwa zwischen 4 und 20, abhängig von der Art des Moduls. Die teuren und hinsichtlich der Herstellung energieintensiven monokristallinen Zellen haben natürlich einen niedrigeren Erntefaktor, als die polykristallinen Zellen. Unschlagbar sind hierbei die Dünnschichtmodule, die sich besonders sparsam auch bezüglich des Rohstoffverbrauchs herstellen lassen.

 

Energetisches Gleichgewicht

 

Der Zeitpunkt, ab dem die Solarzelle genauso viel Strom erzeugt hat, wie deren Herstellung in Anspruch genommen hat, wird als energetisches Gleichgewicht oder auch als energetische Amortisation bezeichnet. Dieses ist natürlich sehr abhängig vom Standort und der Art der Anlage und somit kein produktspezifischer Kennwert. Dennoch hilft er beim lokalen Vergleich von Solaranlagen oder beim globalen Vergleich für geeignete Standorte.

Denn in verregneten Regionen oder eben Regionen mit weniger Licht an der Oberfläche, verlängert sich diese Zeit bis zum energetischen Gleichgewicht. Dahingegen ist das Gleichgewicht in Äquatornähe natürlich früher erreicht.

 

Ökobilanz

 

Die Ökobilanz von Solaranlagen ist ein weiterer wichtiger Faktor, der allerdings nahezu unbestimmbar ist. Hier fließt mit ein, aus welchen Strommix beispielsweise die Module hergestellt wurden. Weiterhin ist interessant zu wissen, wo die Module hergestellt werden und vor allem unter welchen Umständen. Denn die Arbeitsbedingungen in China sind garantiert nicht mit denen in Nordamerika oder gar Europa zu vergleichen. Man sollte sich im klaren sein, was man mit dem Kauf des entsprechenden Moduls unterstützt.

Letztendlich ist man als Besitzer einer Solaranlage gleichzeitig aber auch ein Vorreiter in Sachen Ökologie und Energiewende und erfüllt somit eine Vorbild-Funktion - das ist auch eine nicht unerhebliche Leistung. Dieses Phänomen lässt sich an Deutschland beobachten, welches mit seiner Energiepolitik den Grundstein und einen Richtungsweiser in Sachen nachhaltiger Energieversorgung darstellt.

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