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Wohnraum satt - Kellerausbau

Als Kohlekeller wird das Untergeschoss heute kaum noch gebraucht und als Kartoffellager oder Rumpelkammer sind selbst die Räume unter der Erde eigentlich zu schade. Warum also nicht den Keller ausbauen?


Das geht unter Umständen relativ einfach, denn nur wenn eine zusätzliche, separate Wohnung entstehen soll bedarf es einer Genehmigung. Auch wenn man nicht gerade unter akuter Platznot leidet, würde doch vielleicht ein zusätzlicher Hauswirtschafts-, Arbeits- oder Hobbyraum eine Bereicherung des Alltags darstellen. Auch ein Musikzimmer lässt sich beispielsweise gut im Keller einrichten - und möglicherweise sollen es ja gleich mehrere Zusatzräume werden.

Grundsätzlich gilt: Ein Kellerausbau, der lediglich den vorhandenen Wohnraum für die Eigennutzung erweitert, ist genehmigungsfrei. Dennoch wird ein Architekt oder Statiker gebraucht, wenn zum Beispiel tragende Wände teilweise oder ganz entfernt werden sollen. Der Laie ist gut beraten, vorher zum Fachmann zu gehen. Dieser kann anhand von Plänen oder nach einer Besichtigung vor Ort berechnen, was geht und was nicht - oder welche besonderen Maßnahmen im Einzelfall zu treffen sind.

Das Einziehen von Zusatzwänden ist normalerweise unproblematisch. Man kann sie mauern (lassen) oder in Form von Holzleichtbau- oder Metallständerwänden auch in Eigenleistung errichten. Dabei wird auch der Türeinbau den versierten Heimwerker kaum vor Probleme stellen. Selbst für haustechnische Installationen gibt es heute Eigenleister- Bausätze. Hier ist jedoch schon eher Vorsicht geboten. Ohne eine gewisse Erfahrung und ohne genaue Anleitung bzw. Einbauhilfe kann man hierbei auch Schiffbruch erleiden. Und Arbeiten wie Gas- oder Elektroanschlüsse darf ohnehin nur der Fachmann ausführen!

Wenn der Hauseigentümer das Untergeschoss zur separaten Einliegerwohnung umbauen möchte, bedarf es in jedem Fall einer Genehmigung. Die wird nur erteilt, wenn der neue Wohnraum einige Kriterien erfüllt. Dazu gehören unter anderem Abgeschlossenheit, Mindestraumhöhe, ausreichende Belichtung und Wärmeschutz. Die genauen Vorgaben kennt der Architekt.

Dass beim Ausbau eine abgeschlossene Wohneinheit entsteht, ist für die Wohnraumerweiterung nicht von entscheidender Bedeutung. Doch die anderen Punkte empfehlen sich auch für die Eigennutzung, weil sie den Wohnwert neuer Räume heben.

Die Raumhöhe sollte auch oder gerade im Untergeschoss mindestens 2,20 Meter betragen. Gemeint ist die sogenannte lichte Höhe, also die verbleibende Höhe nach Einbau von Estrich, Bodenbelag und gegebenenfalls abgehängter Decke; besser wären 2,30 Meter oder mehr.

Tageslicht kann man mit Fenstern und vorgesetzten Lichtschächten in die Kellerräume zu bringen. Sowohl Fenster als auch Lichtschächte lassen sich auch nachträglich einbauen.

Wenn schon von außen aufgegraben und Wände durchgebrochen werden müssen, bietet sich fast eine größere Lösung an: Sofern das Grundstück ausreichend Platz bietet, kann man vor dem Fenster etwas umfassender ausgraben und auf diese Weise einen besseren Effekt erzielen. Die Böschung kann ansprechend begrünt oder mit diversen Trocken-Setzsteinen oder Betonmauern abgefangen werden. In gleicher Weise lässt sich sogar ein Außenabgang nachträglich realisieren.

Keine Kompromisse sollte es beim Wärmeschutz geben. Denn es macht doch keinen Sinn, einen Gutteil der kostbaren Wärme durch ungedämmte Wände und durch den Boden Richtung Erdreich hinauszuheizen. Das schadet dem Geldbeutel und der Umwelt gleichermaßen.

In aller Regel wird beim Kellerausbau nur einen innen liegende Dämmung in Frage kommen, denn alternativ müsste man ja den gesamten Keller freilegen, was natürlich ein enormer Aufwand wäre. Für die Innendämmung gibt es unterschiedliche Materialien wie Mineralwolle- oder Holzweichfaserplatten;
die Dicke wird von ihrer jeweiligen Dämmfähigkeit bestimmt. Für den weiteren Ausbau geschickt sind Verbundplatten, die auf der Raumseite mit einer Gipskarton- oder Gipsfaserplatte abschließen. Auch für die Bodendämmung bieten sich verschiedene Materialien und Systeme an. Wichtig ist nur, dass der Gesamtaufbau stimmig ist - Auskunft geben, wie zu anderen Fragen, Architekt, Handwerker oder Verkaufsberater für den Einbau in Eigenleistung.

Eine gute Info-Adresse vor dem Projekt Kellerausbau ist die Architektenkammer des jeweiligen Bundeslandes. Hier bekommt der Haueigentümer Informationen und Beratung und er kann nach erfahrenen Architekten fragen.

Text: EcoText International

Bild: bau + baustoff 1/99

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