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Lüften

Unser Wohnraum ist ein kleines Ökosystem, in das vielerlei Stoffe eingebracht werden und in dem ständig Veränderungen geschehen.

Tätigkeiten des täglichen Lebens wie Duschen, Baden, Putzen, Kochen und Wäsche trocknen erzeugen Feuchtigkeit, die nicht aus den geschlossenen Räumen entweichen kann. Dazu kommt das Ausdampfen von Möbeln , Teppichen , elektrischen Geräte n, Farben , Lacke n und auch vom Mensch. Weitere Faktoren sind natürliche Radioaktivität durch Radon, toxische Gase aus den Gehäusen von Elektrogeräten und Ozonbelastung (auch aus elektrischen Geräten).

Der einzige Weg, um einen Austausch zu erreichen, ist das Lüften.

Die meisten Wohnungen sind gegen Lärm und Kälte bestens isoliert und es entsteht kaum noch unkontrollierter Luftaustausch durch undichte Türen und Fenster. Lüften ist also für ein gesundes Wohnklima der entscheidende Faktor. Es hilft nicht, sich gesund und umweltbewusst einzurichten, wenn durch falsches Lüften die Bewohner unter Staub , Feuchtigkeit, Radioaktivität und Sauerstoffmangel leiden.

Was ist nun richtiges Lüften?

Die Luftwechselzahl hilft hier weiter: wenn innerhalb einer Stunde die gesamte Raumluft erneuert wird, ist die Luftwechselzahl = 1. Gefordert ist eine Luftwechselzahl von ca. 0,8. d.h. Innerhalb einer Stunde sollen 80% der Raumluft erneuert werden.

Wenn man alle 2 - 3 Stunden ungefähr 5 Minuten das Fenster ganz öffnet, erreicht man diese Zahl. Gut ist es auch, vor dem Schlafengehen noch einmal richtig durchzulüften, da nachts die Außenluft besonders reich an Sauerstoff ist. Im Winter, wenn der Unterschied zwischen Raum – und Außentemperatur größer ist, braucht man nicht so lange lüften, da der Luftaustausch schneller erfolgt.

Sehr häufiges Lüften ist ganz besonders wichtig in Haushalten, in denen geraucht wird, da bereits nach dem Rauchen von zwei Zigaretten eine ungeheuere Fülle an Schadstoffen in der Luft schwebt. Es lohnt sich generell, den Wohnraum zur rauchfreien Zone zu erklären.

Lüften gleicht auch die Luftfeuchtigkeit sehr gut aus, da warme feuchtigkeitsgeladene Luft aus den Innenräumen entfernt wird. Ist die Raumluft jedoch sehr trocken, nimmt sie die Luftfeuchtigkeit der Außenluft an.

 

Hier die Luftwechselwerte für verschiedene Arten des Lüftens:

Gekipptes Fenster 0,8- 4 / Std

Halboffenes Fenster 5-10 / Std

Ganz geöffnetes Fenster 9-15 / Std

Durchzug 40 / Std

 

Wenn ein Raum also zum Beispiel eine ganze Stunde mit Durchzug gelüftet wird, so wird die Luft rein rechnerisch 40 mal erneuert.

Das heißt übertragen, man muss den Raum nur etwa 5-10 Min lüften, um eine Luftwechselzahl von 0,8 zu erreichen.

 

Fenster ganz geöffnet

Stoßlüften 5 Min Durchzuglüften 5 – 10 Min Halboffenes Fenster 10 – 15 Min

 

Durchzug mit gekipptem Fenster und ganz offenem Fenster 15 – 30 Min Gekipptes Fenster 30 – 60 Min

 

Im Winter ist Stoßlüften am günstigsten. Vor dem Lüften stellt man die Heizung ab (oder niedrig) und nach dem Lüften stellt man sie wieder auf die normale Raumtemperatur. Die Raumluft ist nun durch frische Luft erneurt worden und wird sich schnell wieder erwärmen.

Dabei sollte die Raumtemperatur nicht zu hoch sein, bereits eine um 1°C niedrigere Temperatur vermindert den Energiebedarf um ca. 5%. Auch werden bei höheren Temperaturen mehr Schadstoffe aus den Einrichtungsgegenständen freigesetzt.

Fenster, die dauern gekippt sind, erneuern die Luft auch, aber langsamer. Im Winter kommt es dabei zu einer Auskühlung der Möbel und des Mauerwerkes, so dass sehr viel mehr Energie aufgewendet werden muss, um die Raumtemperatur zu halten. Durch den hohen Temperaturunterschied zwischen der Raumluft und der abstrahlenden Kälte von Mauern und Möbeln entsteht außerdem ein Luftzug, der als sehr unangenehm empfunden wird.

 

Wo möglich, sollte man mit geöffnetem Fenster schlafen, da sonst während der Nachtstunden sehr hohe Kohlendioxid werte entstehen. Dies führt zu Kopfschmerzen und Müdigkeit und man wacht völlig erschöpft auf. Auch scheidet der Mensch während der Nacht bis zu 0,5l Flüssigkeit aus. Da Schlafräume zumeist recht kühl sind, schlägt sich der Wasserdampf bei mangelnder Lüftung an den Wänden nieder und es kann Schimmel entstehen.

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