Werbung

Architekt oder Bauträger?

Bei der Bauplanung stellt sich die Frage, ob man einen Architekten oder einen Bauträger beauftragen möchte (Bild: homesolute)

buchtipps aus der redaktion

Preis: 49,90 €
Preis: 25,00 €
Preis: 16,95 €

Genau diese Fragestellung quält eine Vielzahl an Einfamilienhausbauern sehr häufig. Die Entscheidung für ein Eigenheim ist bereits gefallen, doch wie und mit wem sich dieses Vorhaben in die Tat umsetzen lässt, gibt Rätsel auf.

Natürlich werben Hausbaufirmen mit ihren Leistungen – zumeist zu Recht. Doch auch der Architekt legt seine Vorzüge offen dar. Die Entscheidung obliegt in jedem Fall dem Bauherrn. Aus diesem Grunde werden im Folgenden drei Möglichkeiten der Vorhabenumsetzung fachthematisch gegenübergestellt.

 

Bauen mit Architekten

 

Die Berufsgruppe der Architekten genießt zumeist besonderes Ansehen. Sie lassen Wünsche wahr werden und überzeugen mit Fachkompetenz, Engagement und den künstlerischen Aspekten ihrer Arbeit. Unbestritten ist es grundsätzlich betrachtet eine gute Idee, bei dem Vorhaben des Einfamilienhausbaus einen Architekten zu beauftragen. Was der Architekt leisten kann und was er für den privaten Bauherrn leisten soll, sollte in einem Vorab-Beratungsgespräch detailliert geklärt werden. Grundsätzlich wird das Leistungsspektrum eines Architekten in neun Leistungsphasen untergliedert: von der Entwurfsphase über die Genehmigungs- und Ausführungsphase bis zur baulichen Umsetzung des Projektes. Detailliertere Informationen zu einzelnen Leistungsphasen und deren Inhalt nebst Sonder- und Nebenleistungen sind im einem Gesetzt verankert, ebenso die Höhe des zu entrichtenden Honorars, in der so genannten HOAI – der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Für den Bauherrn ist dieses Dokument unkompliziert im Internet einsehbar.

 

Es besteht zudem der Fakt, dass nicht jeder Architekt alle Leistungsphasen abdeckt. Diese Tatsache findet seine Begründung in der Spezialisierung des Architekten auf einzelne Fachgebiete – dazu kann natürlich auch das Planen und Umsetzen von Projekten im Einfamilienhausbereich gehören. Eine Liste der eingetragenen Architekten befindet sich im Internet auf der Homepage der Architektenkammer des jeweiligen Bundeslandes und kann von Fachkollegen wie auch von Privatpersonen eingesehen werden. Eine Recherche zum Leistungsbild einzelner Architekten spiegelt in den meisten Fällen die Homepage der Einzelperson oder des Architekturbüros wieder. Auch hier fällt die Auswahl oft nicht leicht. Jedoch kann ein unverbindliches Vorgespräch zur Klärung der beiderseitigen Sympathie einige Vorteile bringen. Die Sympathie auf beiden Seiten ist eine nicht zu unterschätzende Größe. Während des Planungs- und Ausführungsprozesses des Bauvorhabens besteht zwischen den beiden Parteien zumeist ein sehr enger Kontakt und auch unbequeme Sachverhalte müssen offen diskutiert werden können.

 

Der Markt an Architekten, die für einen privaten Hausbauer in Frage kommen spaltet sich in zwei Hauptgruppen. Die erste ist die des umgangssprachlichen „Einzelkämpfers“. Darunter versteht sich ein Architekt, welcher freiberuflich eine eigene Firma führt jedoch ohne weitere Partner oder Angestellte. Oftmals sind es genau diese Personen, die Bauvorhaben in der Größenordnung von Einfamilienhäusern realisieren. Das bedeutet, dass die Fachkenntnis, ungeachtet des „Alleinarbeitens“, definitiv vorhanden sein kann. Dieser Umstand sollte demnach nicht abschrecken sondern Interesse auf eine erste Kontaktaufnahme seitens des Bauherrn wecken. Die zweite Hauptgruppe ist die der Architekturbüros. Hier arbeiten in den meisten Fällen mehrere Angestellte für mehrere Arbeitgeber. In der Architekturbranche ist es als üblich zu bezeichnen, dass nicht eine Einzelperson an der Spitze des Unternehmens steht sondern eine Personengruppe unterschiedlicher Größe. Durch die bereits angesprochenen Spezialisierungen des Einzelnen, ist dies definitiv als Vorteil zu kennzeichnen, da sich in solchen Büros oft die Spezialgebiete ergänzen. Ebenfalls sind einige Konzepte von Architekturbüros so ausgelegt, dass die Planungsphase von einem Architekten bearbeitet wird und die Ausführungsphase von speziell für diesen Bereich eingestellten Bauingenieuren. Diese finden ihr Spezialgebiet wiederum in Fragestellungen rund um die Bauausführung, Koordination von Terminen und Kosten sowie der Einhaltung der geltenden Gesetzmäßigkeiten zur rechtmäßigen Bautätigkeit.

 

Von einem Architekten darf der Bauherr ein individuelles Produkt erwarten. Ein Architekt ist nicht umsonst neben seiner Fachkenntnis auch immer zu einem gewissen Teil ein Künstler mit Ansprüchen an Ästhetik und Individualität. Nicht ohne Grund wurde der Begriff „Architektenhaus“ geprägt, einhergehend mit dem Bewusstsein des Bauherrn ein ganz spezielles, ein besonders kunstvolles oder stylisches Haus zu besitzen. Der Bauherr darf hingegen nicht erwarten, dass ein Architekt die komplette haustechnische Anlage plant oder auslegt. Hierfür stehen auf dem Markt eine Vielzahl an herausragenden Fachplanungsfirmen zur Verfügung. Die Fachkollegen haben speziell in Hinsicht Haustechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektrotechnik) ein gesondertes Studium absolviert. Was nicht bedeutet, dass der Architekt nicht ein gewisses Grundwissen und Grundverständnis für haustechnische Anlagentechnik besitzt und in Vorabgesprächen Grundsätzliches mit dem Bauherrn abklären kann.

 

Die Vorteile einen Architekten zu beauftragen sind: ein individuelles Produkt, welches kein zweites Mal existieren wird; eine kompetente und vor allem unabhängige Koordination aller mit dem Bau zusammenhängenden Abläufe - der Architekt zieht keinen Profit aus einer günstigen Bauweise, er wird gemäß oben erwähnter Honorarordnung bezahlt; Verwendung neuester Materialien; er ist die „rechte Hand“ des Bauherrn und hat in jeder Situation eine unabhängige beratende und hinweisende Funktion inne; Schaffung kreativer und innovativer Lösungen.

 

Unterschiede zwischen Architekten und Bauträgern

 

Ebenso wie Architekten und Architekturbüros findet sich ein großer Pool an Bauträgern – umgangssprachlich auch Fertighausfirmen genannt – auf dem Markt. Informationen zu den einzelnen regional ansässigen Firmen finden sich in großer Vielzahl im Internet. Aber auch der Besuch einer Messe kann dem Bauherrn einträgliche Informationen zu den verschiedenen Angeboten liefern.

 

Eine Hausbaufirma zeichnet sich dadurch aus, dass alle Planungs- und Ausführungsprozesse in einer Hand liegen. In dem meisten Fällen besteht bei jeder Firma ein Pool an bereits durchgeplanten Einfamilienhaus-Varianten. Dazu gehören die Stadtvilla, der Bungalow, eine Luxusausführung und einige weitere. Der Interessent kann aus diesem Repertoire wählen und hat die Möglichkeit in gewissen Bereichen der Grundrissgestaltung sowie Ausstattungsqualität der fertigen Oberflächen Einfluss zu üben. Diese Einflussnahme ist jedoch in den meisten Fällen begrenzt. Dennoch macht genau diese Herangehensweise mit einem eingeschränkten Angebot an Wohngebäudetypen das Einzelgebäude in den meisten Fällen günstiger als ein Architektenhaus, da in diesem Fall die individuelle und gänzlich nach Kundenwünschen ausgelegte Planungsphase verkürzt wird. Diese Auflistung soll hingegen nicht bedeuten, dass ein Haus, gebaut mit einem Bauträger, in irgendeiner Weise als schlechter zu betrachten ist. Die Wahl der Herangehensweise des Bauherrn ist immer eine individuelle Entscheidung und sollte auf den persönlichen Anforderungen des Bauherrn an sein Einfamilienhaus beruhen.

 

Ein Aspekt der allerdings nicht vergessen werden darf, ist, dass der Bauherr bei einer Betreuung durch einen Bauträger immer einem subjektiven Berater gegenübersteht. In den meisten Fällen hat der Privatmensch nicht die ausreichende Fachkenntnis, um tatsächlich bewerten zu können, ob alle technischen Aspekte des korrekten Hausbaus Anwendung finden, die Abrechnungen und Baukosten gerechtfertigt sind und Ausführungs- und Übergabetermine den üblichen Standards entsprechen. In diesem Fall muss der Bauherr der Hausbaufirma vertrauen. Ist dies der Fall, steht einer positiven Zusammenarbeit nichts im Wege.

 

Die Option des unabhängigen Beraters

 

Für diejenigen unter den Bauherrn, die eine zusätzliche Absicherung wünschen, steht es jederzeit frei, einen unabhängigen Berater hinzuzuziehen. Dies kann in jeder Phase des Bauvorhabens geschehen. Anzuraten ist eine objektive Betreuung jedoch von Beginn an. Es sei jedoch erwähnt, dass ein solcher Berater nicht von jeder Hausbaufirma gern gesehen ist. Dieser Umstand sollte den Bauherrn jedoch in keinster Weise einschränken. Es ist sein Kapital, seine Investition also auch seine Entscheidung. Eine solche beratende, unabhängige Funktion können verschiedene Personengruppen aus dem Fachbereich Bauwesen übernehmen. Ein Architekt, ein Bauingenieur oder Gutachter sind hier nur Beispiele. Informationen welche Personen aus der Region für diese Aufgabe in Frage bekommen, bezieht der Bauherr aus dem Internet, aus Fachforen oder auf direktem Weg über die Architekten- und Ingenieurkammern der Bundesländer, welche eine verlässliche Quelle darstellen.

 

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es bei der Wahl zwischen Bauträgern und Architekten kein Richtig oder Falsch gibt. Der Bauherr sollte vorab seine individuellen Wünsche und sein Budget ausloten. Das Hinzuziehen eines unabhängigen Beraters ist jedoch in jedem Falle eine lohnende Investition.

 

bauen. wohnen. leben.  www.homesolute.com

Wissenswertes zur Bauplanung

Werbung