Die SiGeKo ist Pflicht

Gegenüber anderen Wirtschaftszweigen belegt das deutsche Baugewerbe bei den Unfallzahlen einen traurigen ersten Platz, der Krankenstand ist überdurchschnittlich und auch die Frühinvaliditätsrate sehr hoch. Im europäischen Vergleich liegt die Bundesrepublik bei der Unfallhäufigkeit im obersten Drittel.

Der Bauherr ist als so genannter Veranlasser des Bauvorhabens laut Baustellenverordnung bereits seit dem 1. Juli 1998 gesetzlich dazu verpflichtet, zur wesentlichen Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz auf seiner Baustelle mit beizutragen. Wenn mehrere Beschäftigte unterschiedlicher Unternehmen auf seiner Baustelle beschäftigt sind, muss er einen geeigneten Fachmann als "SiGe- Koordinator" bestellen. "Damit ist die Baustellenverordnung in der Realität bei den meisten, also auch bei kleineren Bauvorhaben anzuwenden", heißt es bei der Architektenkammer.

Doch wer ist überhaupt ein geeigneter Fachmann? Durch ihre umfassende Kenntnis der Abläufe am Bau und durch ihre organisatorischen Fähigkeiten würden viele Architekten und Architektinnen die Voraussetzungen zur Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordination erfüllen, heißt es bei der Kammer weiter.

Ihre genauen Aufgaben sind in der Baustellenverordnung im Detail geregelt. Bereits in der Planungsphase gilt es den so genannten ?Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Plan? zu erstellen, der für alle durchzuführenden Arbeiten auflistet, wann mit welchen Gefährdungen zu rechnen ist und welche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen sind.

Die Baustellenverordnung gilt laut Architektenkammer übrigens nicht nur für den Neubau, sondern auch bei der Durchführung späterer Maßnahmen, während der ?Lebenszeit? eines Gebäudes. Dazu gehören Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten, Inspektionen und Wartungen, für die der Gesetzgeber jeweils entsprechende Sicherungseinrichtungen fordert.

Bild: Allianz
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