Fertighaus von der Stange – oder massiv Stein auf Stein?

Der Vergleich von Fertighäusern und Massivhäusern beschäftigt Bauherren seit vielen Jahren. In der traditionellen Betrachtung sind die Stärken und Schwächen schnell ausgemacht:

• Fertighaus: schnell und günstig, allerdings mit Einbußen bei Qualität und Individualität
• Traditionelles Massivhaus: robust und hochwertig, aber teuer und lange Bauzeit

Gerade die lange Bauzeit fällt doppelt ins Gewicht, da die Finanzierung schon während des Baus läuft, allerdings muss zur selben Zeit noch woanders gewohnt werden. Parallele Bau- und Mietkosten bedeuten eine wesentliche finanzielle Belastung, für viele Eigenheim-Interessenten sogar ein unüberbrückbares Hindernis.

Doch der vermeintlich größte Vorteil von Fertighäusern, nämlich die kurze Bauzeit, ist inzwischen keine exklusive Eigenschaft mehr. Denn auch das klassische Massivhaus ist keine so langwierige Angelegenheit wie früher – ganz im Gegenteil. So werden die Häuser der Viebrockhaus AG in nur drei Monaten fertiggestellt, und das, obwohl es sich um Massivhäuser in Stein-auf-Stein-Bauweise handelt. Auf diese Weise kann das Massivhaus eine seiner Schwachstellen beinahe vollständig ausmerzen und macht dem Fertighaus auch preislich Konkurrenz.

Massivhäuser vorher besichtigen und bestellen

Denn Massivhäuser werden nach dem Musterhaus-Prinzip gebaut. Das bedeutet: Die Häuser werden nicht individuell entworfen, sondern entstammen dem Katalog des Anbieters. Auf diese Weise wird die Planung auf ein Minimum reduziert und auch das ist ein wichtiger Faktor für Baugeschwindigkeit und Kosten. Außerdem: Wegen der großen Stückzahlen kann der Anbieter die Materialkosten möglichst gering halten; es sind also deutlich niedrigere Preise möglich, als es beim klassischen Massivhaus der Fall war.

Auch in Sachen Preis hat das Massivhaus also stark aufgeholt. Ein weiterer Vorteil von massiven Musterhäusern: Die Bauvarianten können vorher in sogenannten Musterhausparks besichtigt werden, sodass Interessenten einen ganz genauen Eindruck vom späteren Haus bekommen. Dies erleichtert die Entscheidungsfindung wesentlich und verhindert unliebsame Überraschungen. Dennoch wird das Haus in robuster Bauweise, also Stein auf Stein, konstruiert und einige Wochen später schlüsselfertig übergeben.

Das Beste aus beiden Welten

Die Frage, ob Fertighaus oder Massivhaus, muss deswegen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Denn moderne Massivhäuser nach dem Musterhaus-Prinzip beinhalten viele gute Eigenschaften von Fertighäusern, allerdings ohne deren Schwächen. Alle Stärken von klassischen Massivhäusern sind natürlich ebenfalls enthalten. Das macht sich auch auf lange Sicht bezahlt, denn der Trend geht eindeutig hin zu energieeffizienten Häusern, und auch dafür ist Stein auf Stein bestens geeignet. Niedrige Betriebskosten bei Strom und Wärme sind die Folge, regenerative Technologien wie Solarstrom haben beim schlüsselfertigen Massivhaus längst Einzug gehalten, außerdem steigt die Wohnqualität durch die intelligente Konzeption der Häuser.

Selbst eine spätere Nachrüstung in Richtung Smart Home ist problemlos möglich. Auch hierbei gilt, dass die Anschaffungskosten schon nach wenigen Jahren amortisiert werden, denn sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz des Hauses erreichen mit der digitalen Vernetzung der Haustechnik ein ganz neues Niveau.

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