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Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Derzeit verschicken die örtlichen Netzbetreiber wieder ihre Rundschreiben an Millionen Verbraucher, um ihren aktuellen Stromzählerstand zu ermitteln. Anschließend folgt eine Preisanpassung an die bestehenden Tarife, welche in den meisten Haushalten im Folgejahr nach oben hin korrigiert werden. Schuld daran ist nicht nur der erhöhte Energieverbrauch.

Die Strompreise sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: 2014 zahlt ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 kWh umgerechnet 94 Euro an seinen Stromanbieter – pro Monat! Doch wie genau kommt die Summe eigentlich zustande? Die meisten Verbraucher wissen gar nicht, welche Komponenten in den Strompreis mit einfließen. Wussten Sie zum Beispiel, dass alleine die staatliche Belastung über 50 % Prozent der Stromrechnung ausmacht? Dazu zählen u.a. Abgaben, Steuern und Umlagen für:

 

  • das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
  • das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG)
  • die Ökosteuer
  • die Mehrwertsteuer
  • Konzessionsabgaben
  • Sonstige Abgaben (u.a. Offshore-, §19-Umlage und AbLa)

 

 

Und was ist mit den restlichen 50 %? Diese setzen sich aus der Stromerzeugung und der Netznutzung zusammen. In unserer Grafik finden sie alle prozentualen Angaben der einzelnen Komponenten noch einmal nebenstehend detailliert aufgelistet.

 

 

Was die Bestandteile der staatlichen Belastung im Einzelnen bedeuten, wollen wir im Folgenden noch einmal genauer erläutern.

 

Die EEG-Umlage

 

Diese Umlage wurde vor 14 Jahren eingeführt, zusammen mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Sie dient dem Ausbau Erneuerbarer Energien: Alle Anlagen, die aus Wind und Wasser, Sonne, Geothermie oder Biomasse Strom produzieren, dürfen diesen in das Stromnetz einspeisen. Die Netzbetreiber müssen diesen Strom abkaufen – und um die Differenz zwischen dem Strompreis aus konventionellen und erneuerbaren Energiequellen auszugleichen, wurde die EEG-Umlage eingeführt. Mit dem zunehmenden Ausbau steigt dementsprechend auch die Umlage kontinuierlich an.

 

Die KWK-Umlage

 

Zusammen mit dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz wurde die KWK-Umlage 2002 zur Förderung von Anlagen, die mithilfe einer Kraft-Wärme-Kopplung Strom erzeugen, eingeführt.

 

Die Ökosteuer

 

Die Stromsteuer, auch Ökosteuer genannt, soll die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung fördern und den Rentenbeitragssatz senken bzw. stabilisieren.

 

Die Mehrwertsteuer

 

Auf alle Umlagen und Abgaben sowie die Stromlieferung wird eine Mehrwertsteuer erhoben.

 

Die Konzessionsabgaben

 

Für die Einräumung von Wegerechten in den Kommunen wurden die Konzessionsabgaben als Entgelt in Deutschland eingeführt.

 

Sonstige Abgaben

 

Die Offshore-Haftungsumlage: Um Schadensersatzkosten abzudecken, wurde die Offshore-Haftungsumlage nach § 17f aus dem Energiewirtschaftsgesetz eingeführt.

Die §19-Umlage: Um die Netzentgeltbefreiungen stromintensiver Firmen auszugleichen, wurde die Umlage nach § 19 Abs. 2 der Stromnetzentgeltverordnung 2012 eingeführt.

Die AbLa-Umlage: In diesem Jahr wurde nach § 18 aus der Verordnung über Vereinbarungen zu abschaltbaren Lasten die AbLa-Umlage eingeführt.

 

Warum steigen die Strompreise jedes Jahr?

 

In den Medien wird die EEG-Umlage als Hauptgrund dafür genannt, dass die Strompreise jedes Jahr kontinuierlich angehoben werden. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit: Während die Preise in den letzten zehn Jahren um mehr als 11 Cent pro Kilowattstunde erhöht wurden, ist die EEG-Umlage im gleichen Zeitraum nur um 3,5 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Somit hat die EEG-Umlage zwar die Strompreisentwicklung in Deutschland maßgeblich beeinflusst, ist jedoch nicht der Hauptauslöser für die steigenden Preise. Doch wer ist dann schuld? Experten zufolge haben stromintensive Unternehmen, die sich von der EEG-Umlage befreit haben, dazu beigetragen.

 

Fakt ist: Die dadurch fehlenden Einnahmen müssen von den Endverbrauchern getragen werden, die nicht befreit wurden. Durch die oben genannte §19-Umlage wurde von der Bundesregierung festgelegt, dass alle Verbraucher die Kosten tragen, die den stromintensiven Firmen erlassen wurden. Man kommt also um die steigenden Strompreise nicht drum herum. Das Einzige, was man unternehmen kann, ist, seinen Stromverbrauch durch Energiesparmaßnahmen zu senken – und seinen Stromanbieter zu wechseln. Auf dem Onlineportal von Verivox kann man die Preise der örtlichen Stromanbieter kostenlos miteinander vergleichen und somit den günstigsten Energieversorger ermitteln.

 

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